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Orgelbauer in Hamburg

- Übersicht -

Hamburg hat fünf Hauptkirchen und alle sind mit namhaften Orgeln ausgestattet. Während der Michel gleich fünf Orgeln besitzt, die nach neuestem technischen Sachverstand untereinander verbunden sind (*), besitzt St.Jacobi auf der Westempore mit der Barockorgel von 1693 von Arp Schnitger (1648-1719 / 1.Foto) wohl die berühmteste. Eine kleinere Orgel von 1960 im Seitenschiff stammt von Emanuel Kemper (1910-1978).

Auch die Bergstedter Kirche (2.Foto) und die namensgleichen Kirchen St.Pankratius in Neuenfelde und in Ochsenwerder nennen eine Arp Schnitger Orgel ihr Eigen; doch sie sind bedeutend kleiner.

 

Der Orgelbauer Rudolf von Beckerath (1907-1976) ist ebenfalls international bekannt. Erwähnenswert sind insbesondere seine Orgelbauten für Hamburg im Dom St.Marien (3.Foto), in der St.Petrikirche sowie in der Laeiszhalle. Auch St. Gertrud (4.Foto) in Hamburg-Altenwerder besitzt eine Beckerath-Orgel. Die Opus 1.1 in St.Elisabeth von 1951 - saniert und erweitert 2020, stammt auch aus diesem Orgelbauhaus.

 

Die Hauptkirche St.Katharinen erneuerte ihre Orgeln erst in jüngerer Zeit. An der Hauptorgel spielte Johann Sebastian Bach im Jahre 1720 ein Orgelkonzert. Diese Barockorgel der Orgelbauer Scherer, Fritzsche, Stellwagen und Besser wurde 1943 infolge der Luftangriffe auf Hamburg zerstört (2.Weltkrieg). Eine Rekonstruktion des Orgelinnenlebens übernahm von 2007-2013 die Orgelbaufirma Flentrop (Zaandam / Niederlanden). Die Erneuerung der Schnitzarbeiten begleitete die Holzbildhauerin Christiane Sandler. Die kleinere Truhenorgel dient als Continuo-Instrument. 1984 stiftete die Hamburger Firma Otto Krahn zu ihrem 75-jährigen Firmenjubiläum die Chororgel in Form des Buchstabe "K" sowie eingebauter Horizontaltrompete, der "Spanischen Trompete". Das K steht für die Namen Krahn, Katharinen und den Orgelbauer Detlef Kleuker.
 

 

Erwähnenswert ist der Orgelbaumeister Christian Heinrich Wolfsteller (1830-1897), der für das Johanneum am alten Standort Speersort 1888 eine Orgel baute. An ihr spielten Georg Philipp Telemann und Philipp Emanuel Bach in ihrer damaligen Funktion eines Kantors.

Die Kirche der Stille bzw. ehemalige Christopheruskirche in Altona-Nord erhielt ebenfalls eine romanische Orgel des Hamburger Orgelbauers Christian Wolfsteller. Gestiftet wurde sie von Helene Donner (1819-1909), der Vorsitzenden des Vaterländischen Frauenvereins von 1866. Zusätzlich ließ sie 1882 in der Allee im damals noch preußischen Altona ein Heim und eine Ausbildungsstätte für Krankenschwestern bauen: das Helenenstift.

Nur wenigen ist bekannt, dass die Orgel von St.Bonifatius in Eimsbüttel ebenfalls von Wolfsteller stammt; allerdings 1875 für das berühmte Konzerthaus Ludwig an der Reeperbahn gebaut. Erst 1910 kam die damals deutschlandweit größte Konzertorgel mit 2322 Pfeifen in die gerade fertig gestellte St.Bonifatius-Kirche nach Eimsbüttel. Damals nahm Franz Joseph Paul Rother (1871-1960) den Umbau vor. Paul Rother hatte 1899 die Werkstatt von Wolfsteller an der Hoheluft-Chaussee Nr. 40 übernommen. Bis 1950 bestand dort die Kirchen-Orgelbau-Anstalt Paul Rother / Hamburg.

Zur Historie dieser Orgel gehört auch, dass sie 2000 gesperrt werden mußte, da technische Probleme dies erforderten. Ein parteiübergreifender Spendenaufruf von Bürgerschaftsabgeordnet*innen aus GAL und SPD ermöglichten eine Sanierung.

Paul Rother war zudem beteiligt an den Neu- bzw. Umbauten von Orgeln in den Kirchen

  • St.Severin in Kirchwerder,
  • St. Johannis in Harvestehude (1882 installierte die Firma Marcussen & Søn aus Abenrå / Dänemark die Orgel mit damals noch 1.400 Pfeifen),
  • St.Joseph in St. Pauli,
  • St.Markus unweit der Betriebsstätte in Hoheluft
  • St.Martin in Ritzebüttel / Cuxhaven (5.Foto).

 

Die Orgel der Heinrich-Hertz-Schule in Winterhude hat wiederum ihre eigene Geschichte. Denn sie ist 1924 von dem Hamburger Schriftsteller und Orgelbauer Hans-Henny Jahnn (1894-1959) konzipiert wurden. Erbaut wurde sie von Karl Kemper (1880-1956) aus Lübeck in der Aula der ehemaligen Lichtwarkschule und gilt als eines der bedeutendsten erhaltenen Instrumente. Die 1931 eingeweihte Orgel bietet Ungewöhnliche sowohl hinsichtlich Disposition, Registratur des Spieltisches, der farbliche Prospektgestaltung (äußere Gestaltung) als auch seiner Aufteilung. So unterteilte Jahnn die 24 Register in männliche  (mit den Attributen Kraft + Schärfe) und weibliche Gruppen (Attribut Fülle). Inwieweit das auch noch heute gilt ist hier nicht bekannt, da zwischenzeitlich nicht unerhebliche Veränderungen an dem Instrument vorgenommen worden waren.

 

 

Die Konzertsaalorgel für den Großen Saal der Elbphilharmonie baute die Werkstatt Johannes Klais Orgelbau aus Bonn.

 

Ebenfalls bemerkenswert ist eine besondere Orgel in Planten un Blomen. Dort wurde 1973 eine Wasserlichtorgel in den See des nördlichen Teils vom Park installiert und spielt Musik im Gleichklang zu den Wasserfontainen.

 

 

(*) Zurück zu den Orgeln (6.+7.Foto) in St.Michaelis.

  • 1914 Einbau der Konzert-Orgel auf der Nordempore durch die Firma Marcussen & Søn aus Apenrade.

 

  • 1917 Einbau der Krypta-Orgel "Felix Mendelssohn-Bartholdy“ der Firma Strebel.

 

  • 1962 Einbau der Großen Orgel aus der Werkstatt G. F. Steinmeyer & Co. gebaut. Mit 6.697 Pfeifen ist sie die größte Kirchenorgel Hamburgs.

 

  • 2009 Einbau eines beweglichen, da verschiebbaren Zentralspieltisches auf der Nordempore, von dem aus die Große Orgel, die Konzert-Orgel und das Fernwerk gespielt werden.

 

  • Der Zentralspieltisch verfügt über zahlreiche Sonderfunktionen sowie eine elektrische bzw. elektronische Steuerung incl. einer Computeranlage für die Speicherung von Registrierungen. Dem Zentralspieltisch angeschlossen ist auch das Fernwerk im Dachboden. Ein ca. 20m langer Schallkanal führt die Töne zur Deckenrosette in der Mitte der Kirchendecke. Die Deckenrosette (Schallloch) in 27m Höhe wurde nach Originalplänen von 1910 nachgebaut. Besonderheiten sind das Hochdruck-Werk und eine Trommel mit Kieselsteinen, die ein Geräusch von prasselndem Regen erzeugt.

 

  • 2010 Einbau der Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Orgel durch die Firma Freiburger Orgelbau Hartwig und Tilmann Späth.

 

  • 2017 Einbau der kleinen Truhenorgel von der Niederländischen Orgelbaufirma Klop.

 

 

Erst durch das Programm für das Orgeljahr 2019 erfuhr das Kulturkarte.de-Team, dass auch einige Justizvollzugsanstalten mit Orgeln ausgestattet sind. So besitzt die

  • JVA Billwerder seit 1958 eine Orgel von dem Ludwigsburger Eberhard Friedrich Walckern & Cie.

 

  • JVA Fuhlsbüttel (Santa Fu) seit 1893 eine Orgel, gebaut von den sächsischen Gebrüdern Nagel. Sie befindet sich in der dortigen Kapelle, die zum damaligen Trakt für weibliche Inhaftierte gehörte.

 

Adresse: diverse Standorte

Homepage:  www.orgelstadt-hamburg.de
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