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St. Gertrud - Kirche

- Altenwerder -

Seit 1831 stand St. Gertrud mitten im Fischerdorf von Altenwerder, einer dänischen Gemeinde am Köhlbrand und damals noch der Süderelbe. Das Dorf hatte vielerlei überstanden:

  • um 1300 die Holsteiner um Otto den Strengen
  • um 1700 die Schweden und die Lüneburger
  • Mitte des 1900 Jh. die Habsburger, allen voran den König von England
  • 1937 die Einbindung von Altenwerder zu Hamburg (Groß-Hamburg-Gesetz)

 

Während die Hafenerweiterungsflächen in Moorburg und teilweise Francop bisher "nur" kontinuierlich angekauft werden, weil durch das Hafenerweiterungsgesetz zwingend vorgeschrieben, setzte man in Altenwerder Fakten. Dort räumte die Stadt oftmals unmittelbar nach dem Grundstücksverkauf das erworbene Gebäude mit schweren Gerät ab, um eine "Hausbesetzung" zu vermeiden. Eines der geräumten Grundstücke war danach das "Geisterhaus", da die die Entschädingungsfrage für den Mietzinsausfall noch nicht abgeschlossen war zwischen einem Altenwerder Eigentümer und der Liegenschaftsverwaltung:

 

Regulär angekauft wurden u.a.

  • die Einzelhandelsgeschäfte am Stack, dem „Einkaufszentrum“ von Altenwerder,
  • das Gasthaus, die Meierei und das Schlachthaus,
  • die Obsthöfe mit teilweise schönen alten Fachwerkhäusern,
  • die Schule und der FTSV Altenwerder von 1918, der dort 1968 noch sein 50. Jubiläum feiern konnte,
  • der alte Hafen am Dreikatendeich – zugleich Fischmarkt, wenn einer der damals noch zahlreichen Fischkutter reichlichen Fang an Aal und Stint anlandete,
  • auch traditionsreiche Firmen wie die Seilerei bzw. Reepschlägerei Lippmann. Seit 1850 wurde hier das Tauwerk für unterschiedlichste Nutzung hergestellt. Vom Bindfaden über Halfter, Fahrleinen bis hin zu Hanf- und Sisaltauwerk - ohne oder mit Drahteinlage. Die Verlagerung dieses Betriebs war schwierig, da ein Ersatzstandort benötigte wurde, in dem die Reeperbahn mit einer Länge von bis zu 350m für das Schlagen der Seile erforderlich war. Und der Spielbudenplatz auf der Reeperbahn stand nicht zur Verfügung.

 

Nicht aber St. Gertrud, denn diese Kirche steht unter Denkmalschutz. Und da für jedes Neubaugebiet Grünausgleich erforderlich ist - gleich ob für Wohnbau, Gewerbebebauung oder gar für Großindustrieanlagen -, wurde sie samt Friedhof Bestandteil des 200m breiten und ca. 1.200m langen Grüngürtel des Containerterminals Altenwerder. Damit hat die Altenwerder Kirche weiterhin Bestand.

Bis heute finden dort weiterhin Gottesdienste, Trauungen und Taufen statt. Zusätzlich bietet die Gemeinde Konzerte an oder erläutert Elisabeth Schwartau als die Seele der Kirche  die Objekte auf der kleinen Ausstellungsfläche im Kirchenraum unweit der vorbeibrausenden BAB 7.

 

Selbst für den Erhalt des Gebäudes und des Friedhofes ist gesorgt. Während die Gemeinde für St.Gertrud Miete zahlt, kümmert sich die HPA als Rechtsnachfolger der Liegenschaftsverwaltung (Finanzbehörde) und des Amtes für Strom- und Hafenbau (Wirtschaftsbehörde) um die notwendigen baulichen Erhaltungsmaßnahmen (Stand 01/2018).

 

St.Getrud entstand lediglich als Kirchenschiff in Backsteingotik im neoklassizistischen Stil; 1895 wurde der 62m hohe Turm mit Glocke (4.Foto) angebaut. Die 1895 gestiftete Kirchturmuhr (5.Foto) läuft mechanisch und muss bis heute noch jede Woche per Hand aufgezogen werden. Die 1964 einen Schwelbrand zerstörte Orgel wurde 1969 durch eine Beckerath-Orgel ersetzt. Sie begleitet sowohl seit 1971 das jährlich stattfindenden Baumblütenkonzert als auch die weiterhin stattfindenden kirchlichen und privaten Feierlichkeiten in St. Gertrud. Die Thomasgemeinde in Neugraben ist Rechtsnachfolgerin der Altenwerder Kirchengemeinde.  

Nur noch wenigen Familienangehörigen der früheren Gemeinde ist es gestattet, auf dem Friedhof beerdigt zu werden. Für den Letztlebenden gilt auch hier die Regelung, dass nach seinem Tod das Grab für 25 Jahre Bestandsschutz hat. Dementsprechend ist davon auszugehen, dass auch der Friedhof langfristig erhalten bleibt (6.+7.Foto). Eine in den Nebenräumen der Kirche gehende Fotoausstellung zeigt anhand von Bildern und Plänen historische Gegebenheiten des ehemaligen Fischerdorfes Altenwerder. Und der Kolonialwarenladen der Familie Dufke befindet sich im Altonaer Museum.

 

Adresse: Am Altenwerder Kirchtal 1 (vormals Altenwerder Kirchweg) in 21129 Hamburg-Altenwerder

Homepage:  kirche-suederelbe.de/altenwerder/
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