Arp Schnitger (1648 – 1719) entstammte der Familie eines „Snitker“ (niederdeutsch für „Schnitzer“), also Tischler und kam so zu seinem Nachnamen. Geboren war er und gelernt im heimischen Betrieb hatte er in Brake; doch bereits vollendete er mit 29 Jahren den Orgelneubau in St. Wilhadi in Stade.
Dank seines handwerklichen und künstlerischen Geschicks war er einer der berühmtesten Orgelbauer seiner Zeit. Schnitgers größte Orgel stand in der St.Nikolaikirche, die er nach Ablegen des Bürgereides am 01.09.1682 als nun hansestädtischen Vollbürger bauen durfte (Orgel mit 67 Registern, vier Manualen, Pedal und mehr als 4.000 Pfeifen). Das damals größte Instrument der Welt wurde 1842 beim Großen Brand von Hamburg zerstört. Größte noch heute existiert Orgel ist seitdem die 1689-93 von Arp Schnitger in St.Jacobi umgebaute Barockorgel mit 60 Registern, vier Manualen und Pedal. Es ist wahrscheinlich, dass darauf auch namhafte andere Orgelbauer und Komponisten diese Orgel nutzten, darunter Georg Friedrich Händel und Johann Sebastian Bach.
Daneben sind noch erwähnenswert die Orgeln (vorgestellt das Jahr der Fertigstellung):
- 1686 Bergstedter Kirche
- 1688 St.Pankratius / Neuenfelde
- 1701 St.Petri / Buxtehude
- 1708 St.Pankratius / Ochsenwerder
1693 erwarb er den Hof seines Schwiegervaters in Neuenfelde, den man danach als „Orgelbauhof“ bezeichnete, zumal Schnitger dort eine Werkstatt unterhielt. Der Hof wurde mit reichlich Ornamentik versehen, die in den angerachten Wappenbildern zum Einen auf die neue Tätigkeit eines Orgelbauers hinwies, zum Anderen auf die Herkunft seiner ersten Ehefrau Gertrud Otte als Tochter eines Obstbauern Bezug nahm. Die Tafel am Arp-Schnitger-Haus sagt aus:
Hier steht der "Hof des Orgelbauers Arp Schnitger (1648 - 1719)"
Das Familiengrab von Arp Schnitger und einigen Angehörigen wurde erst 1971 in einer Kirchengruft neben der Kanzel in der St.Pankratiuskirche in Neuenfelde wiederentdeckt und mit einer schlichten Steinplatte im Boden versehen.