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Garten der Frauen

- Religiöser Ort -

Der Garten der Frauen ist eine Gedenkstätte innerhalb des Ohlsdorfer Friedhofs, auf der bereits über 50 alte und neue Grabsteine bedeutender Frauen aufgestellt wurden, davon allein 44 historische. Der Garten der Frauen "lebt", denn wesentlichen Ziel des Vereins ist es, durch Führungen auf der Friedhofsstätte und durch Ausstellungen im nahe gelegenen Wasserturm von den Schicksalen der Frauen zu berichten, deren historische Grabsteine hier erhalten werden konnten. Und an diesem besonderen Ort finden auch Persönlichkeiten aus der heutigen Zeit ihre letzte Ruhe, so 2003 Gerda Gmelin (Schauspielerin / Theater im Zimmer), die hier bestattet wurde.  

 

In den Sommermonaten öffnet der Verein jeden Sonntag den historischen Wasserturm an der Cordesallee. Hier errichtete der Verein sein Dokumentationszentrum. Durch den Garten der Frauen sollen Frauen, die Hamburgs Geschichte mitgeprägt haben, in bleibender Erinnerung gehalten werden. Denn im Gegensatz zum Umgang mit bedeutenden männlichen Persönlichkeiten, deren Verdienste gewürdigt werden und deren Andenken bewahrt wird, geraten weibliche Persönlichkeiten schnell in Vergessenheit.

 

Auf dem Ohlsdorfer Friedhof haben viele bedeutende Frauen ihre letzte Ruhestätte gefunden. Doch ist die Nutzungsdauer für die Grabstätten abgelaufen und niemand kommt für die Verlängerungsgebühren auf, werden diese Grabstätten geräumt. Um die Grabsteine zu retten, sollen sie in den Garten der Frauen gebracht werden. Eine Vielzahl von Grabsteinen konnte der Zerschredderung entrissen werden.

So finden sie hier Steine von Künstlerinnen (z.B. Gretchen Wohlwill), Pädagoginnen (Lola Rogge / auch Choreographin + Tänzerin) und Politikerinnen (Emmy Beckmann, auch Hamburgs erste Oberschulrätin sowie Paula Westendorf, Bürgerschaftsabgeordnete) oder von Hanna und Olga Stolten, Mitbegründerinnen der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und Käthe Tennigkeit (Widerstand gegen das NS-Regime).

 

Neue Steine - Erinnerungssteine - sind geschaffen worden zum einen für Hamburger Originale wie die Zitronenjette und die Vogeljette (1.Foto). zum anderen für bedeutende Hamburger Frauen, deren Original-Grabsteine nicht im Garten der Frauen stehen; beispielhaft Ida Ehre.

Für alle Personen, denen hier gedacht wird, sind Aluminiumtafeln (7.Foto) angefertigt worden, die die entsprechenden Lebensläufe nachlesbar machen. Parkbänke (4.Foto) laden zur Besinnung ein, Rosenranken (5.Foto) - unter anderem eine Sorte von Alma d`Áigle - und ein Brunnen gestalten die Garten ansprechend. So wird dort auch Clara Horn (1875-1884) aufgeführt; sie war eine junge, früh verstorbene Schauspielerin am Thalia Theater. Allerdings befindet sich ihr Grabstein im Jacobipark in Eilbek (9.Foto). Diese gartendenkmalpflegerisch bedeutende Parkanlage entwickelte sich aus zwei früheren Friedhöfen. Einer war der der Hauptkirche St.Jacobi.

 

Zum 15. Jahrestag der Eröffnung des Garten der Frauen erinnerte die Bildhauerin Doris Waschk-Balz am 03.07.16 mit ihrer neu geschaffenen Skulptur an Frauen, die auf dem Ohlsdorfer Friedhof bestattet sind, deren Grabsteine aus unterschiedlichen Gründen aber nicht in den Garten der Frauen verlegt werden. Die Stele enthält im unteren Bereich 2 Schubladen mit Hinweisen (8.Foto).

Dazu hielt Krista Sager, von 1997-2001 Zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg, wie bei der Eröffnung eine Rede (2000 Vereinsgründung und 2001 Eröffnung der Gartenanlage im Sommer). Danach wurden eine Märchenbank und eine Installation für die Tanzpädagogin, Tänzerin und Choreographin Lola Rogge eingeweiht und die Veranstaltung musikalisch begleitet von den Saxophonistinnen Berthild Lievenbrück und Natascha Protze.

 

Im Juli 2019 stellte der Verein Verbindungen und Vernetzungen von Frauen her, an die im Garten der Frauen erinnert wird. Dazu wurden Fäden gezogen von Grab zu Grab je nach Verbindung (1.Foto). Unterschiedliche Farben zeigten die inhaltlichen Verbundenheiten:

  • neon-grün stand für Widerstandskämpferinnen gegen den Nationalsozialismus,
  • blau für weibliche jüdische Verfolgte des Nationalsozialismus,
  • violett für weibliche Opfer der NS-Euthanasie,
  • gelb für weibliche Abgeordnete der Hamburger Bürgerschaft,
  • neon-rot für Frauen, die aus unterschiedlichen Gründen miteinander vernetzt waren.

Ausführlichere Informationen bietet der  Verein in seiner Publikation Verbindungen und Vernetzungen von Frauen.

Auflistung der Frauen, an die erinnert wird, entnommen einer entsprechenden Mitteilung aus dem Verein Garten der Frauen.

Althamburgischen Gedächtnisfriedhof, Haupteingang des Friedhofes Ohlsdorf:

  • Elisabeth Campe (1786-1873), Biographin, Verlegertochter und -ehefrau. Grabplatte: Verleger und Drucker
  • Sophie Dethleffs (1809-1864), Schriftstellerin. Grabplatte: Dichter u. Schriftsteller
  • Charlotte Frohn (1840-1888), Schauspielerin.Grabplatte: Stadttheater
  • Julie Herrmann (1823-1889), Schauspielerin. Grabplatte „Thalia“
  • Caroline Herzfeld (1776-1812), Schauspielerin. Grabplatte: Stadttheater
  • Thusnelda von Hess (1781-1866), Ehefrau von Jonas Ludwig von Hess. Grabplatte: „Freiheitskämpfer
  • Clara Horn (1852-1884),Schauspielerin. Grabplatte: Thalia
  • Caroline Lebrun (1800-1886), Schauspielerin. Grabplatte: Stadttheater
  • Caroline Perthes (1774-1821), Ehefrau d. Verlegers Friedrich Perthes. Grabplatte: Herausragende Frauen
  • Marianne Prell (1805-1877), Erzieherin Hamburger Persönlichkeiten. Grabplatte „Pädagogen"
  • Anita Rée (1885-1933), Malerin. Urne
  • Wilhelmine Schäfer (1783-1861), Schauspielerin. Grabplatte: Stadttheater
  • Anna Christina Schröder (1755-1829), Schauspielerin. Grabplatte: Friedrich Ludwig Schröder
  • Ebba Tesdorpf (1851-1920), Zeichnerin. Grabplatte: „Graphiker
  • Emilie Wüstenfeld (1817-1874), alte Frauenbewegung. Grabplatte: Herausragende Frauen

Prominentengräber und Gräber des öffentlichen Interesses (Ehrengräber des Senats)

  • Hertha Borchert (1895-1985), Schriftstellerin, Mutter des Schriftstellers Wolffgang Borchert. Grab: AC 5,6
  • Ida Ehre (1900-1989), Prinzipalin d. Hamburger Kammerspiele. Grab: 0 6,6
  • Helene Hell (1829-1904), Wilhelm u. Helene Hell Stiftung. Grab: AA 10, 75-84
  • Mirjam Horwitz (1882-1967), Schauspielerin, Regisseurin. Grab: P 7, 13
  • Elisabeth Hudtwalcker (1752-1804), Künstlerin. Grab: W 21, 64-84
  • Anna Jencquel (1836-1924), Ordensträgerin. Grab: S 23, 63-72
  • Emily Jenisch (1839-1899), Stifterin. Grab: AH 17, 1-8; AH 17, 1a-8a
  • Juliane Louise Prinzessin von Ostfriesland (1657-1715). Grab: Bi 56, 577
  • Elise Lensing (1804-1854), Geliebte u. Förderin von Friedrich Hebbel. Grab: Nr. J 10, 241
  • Marie Lippert (1854-1897), Stifterin. Grab: U 23, 21-35 / V 23, 17-25
  • Toni O’Swald (1866-1949), Mäzenin. Grab: AC 7, 109-13
  • Toni Petersen (1840-1909), Kunstförderin, Wohltäterin, Grab: AA 13, 1-12
  • Sophie Reimarus, geb. Hennings (1742-1817), Mittelpunkt des „Theetisches“ im Hause Reimarus. Grab: S 25, 1-10
  • Hannchen Sieveking (1760-1832),
  • Mittelpunkt des gesellschaftlichen Treffpunktes auf dem Sievekingschen Landhaus in Neumühlen, Grab: S 26, 1-10
  • Dr. Elsbeth Weichmann (1902-1988), Bürgerschaftsabgeordnete (SPD). Grab: AA 15, 66
  • Marie Zacharias (1828-1907), Zeichnerin. Grab: R 25, 27-56

Grabfläche der Geschwister-Scholl-Stiftung:

  • Gerda Ahrens (1914-2001), Stenotypistin, Widerstand. Grab: Bn 73, 216
  • Johanna Bästlein (1895-1982), Schneiderin, Widerstand. Grab: Bo 73, 1
  • Marta Damkowski (1911-1982), Bürgerschaftsabgeordnete (SPD), Widerstand. Grab: Bn 73, 342
  • Klara Dworznik (1910-1991), Widerstand. Grab: Bn 73, 378
  • Luise Gabriely (1911-2002), Widerstand. Grab: Bn 73, 197
  • Agnes Gierck (1886-1944), Widerstand. Grab: Bn 73, 128
  • Charlotte Gross (1905-1999), Widerstand. Grab: Bn 73, 223
  • Margarethe Hoefer (1896-1983), Lehrerin, Widerstand. Grab: Bo 73, 8
  • Katharina Jacob (1907-1989), Lehrerin, Widerstand. Grab: Bo 73, 71
  • Magda Langhans (1903-1987), Widerstand, Bürgerschaftsabgeordnete (KPD). Grab: BN 73, 388
  • Else Mauermann (1903-1989), Widerstand, Grab: Bn 73, 350
  • Gertrud Meyer (1898-1975),Stadtverordnete, Widerstand, Gründerin eines Archivs für antifaschistischen Widerstand, Mitbegründerin des Komitees ehemaliger politischer Gefangener. Grab: Bn 73, 225
  • Antonie Möbis (1898-1976), Widerstand. Grab: Bn 73, 358
  • Martha Naujoks (1903-1998), Widerstand. Grab: B0 73, 12
  • Frieda Reimann (1899-1996), Widerstand. Grab: Bo 73, 56
  • Henny Schütz (1917-2001), Widerstand. Grab: Bn 73, 433
  • Anita Sellenschloh (1911-1997), Lehrerin, Widerstand. Grab: Bo73, 3
  • Lucie Suhling (1905-1981), Widerstand. Grab: Bn 73, 248
  • Frieda Thiele (1896-1981), Widerstand. Grab: Bn 73, 432
  • Magda Thürey (1899-1945), Lehrerin, Widerstand. Grab: Bn 73, 93
  • Alice Wosikowski (1886-1949), Mitglied (KPD) der Hamburgischen Bürgerschaft. Grab: Bq 59, 2337

Heckengartenmuseum Ohlsdorfer Friedhof:

  • Charlotte Paulsen (1797-1862), alte Frauenbewegung

Jüdischer Friedhof Ohlsdorf (Ilandkoppel):

  • Eddy Beuth (1872-1938), Schriftstellerin, Drehbuchautorin. Grab: F 163
  • Betty Heine (1771-1859), Mutter des Dichters Heinrich Heine. Grab: ZX 12
  • Sidonie Werner (1860-1932), Lehrerin, Vorsitzende des Israelitischen Humanitäts-Frauen-Vereins und des Jüdischen Frauenbundes. Grab: 1, 2

Ehrenhain der Widerstandskämpfer Ohlsdorfer Friedhof

  • Lisbeth Bruhn (1883-1944)
  • Erika Etter (1922-1945)
  • Irene Wosikowski (1910-1944)

 

 

Seit 2018 hat sich der Verein Garten der Frauen auch den Frauen gewidmet, die im Umfeld der Stadt Hamburg ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, also nicht auf dem Ohlsdorfer Friedhof sondern auf 31 anderen Friedhöfen Hamburgs und in der unmittelbaren Nähe der Hansestadt beerdigt sind. Mit dieser Veröffentlichung möchten der Verein auf diese Frauen aufmerksam machen in der Hoffnung, dass ihre Grabstätten nach Ablauf der Ruhezeit nicht aufgelöst bzw. ihre Grabsteine nach Auflösung der Ruhestätte nicht zerschreddert werden, sondern z. B. Platz finden in einem musealen Teil des jeweiligen Friedhofes - was auf einigen Friedhöfen mit einigen Grabsteinen auch schon geschehen ist.
Bei der Recherche nach den Frauen stellte sich heraus, dass einige der Grabstätten allerdings schon aufgelöst sind und auch die Grabsteine bereits entsorgt worden waren. Dennoch wurden diese Frauen, um sie in Erinnerung zu behalten, in diese Publikation aufgenommen und die ehemaligen Grablagen angegeben.
Die Schrift ist gegliedert nach Hamburgs Bezirken, in denen sich die Friedhöfe befinden. Die Dokumentation besteht aus Kurzviten und soweit vorhanden Fotos der Frauen. Die Angaben zur Grablage und Fotos von den einzelnen Gräbern sollen helfen, das Auffinden der Grabplätze zu erleichtern.

Altona

Bergedorf

Harburg

Mitte

Nord

Wandsbek

Außerhalb Hamburgs

Adresse: Fuhlsbüttler Str. 756 in 22337 Hamburg-Ohlsdorf
Verkehrsanbindung: S1 u. U1 sowie Busse 170 u. 270 Station Ohlsdorf

Homepage:  www.garten-der-frauen.de
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