Das Museum für Hamburgische Geschichte wurde zwischen 1914 - 22 von dem stadtgestalterisch wegweisenden Architekten Fritz Schumacher auf Flächen der Bastion Henricus (17. Jahrhundert) gebaut, eine frühere Befestigungsanlage entlang des Wallrings. Dort befand sich zuvor eine Sternwarte in Verbindung mit einer neuen Navigationsschule, die 1935 mit der Seefahrtschule in einen Neubau am Altonaer Balkon verlegt wurde.
Der beeindruckende dreiflügelige Backsteinbau des zwischendurch umgetauften hamburgmuseum und aktuell bezeichneten Hamburg Museum Historische Museen Hamburg öffnet sich Richtung Holstenwall mit einem Ehrenhof. Die markante Mansardendachkonstruktion ziert ein Turm, der wie ein Leuchtturm gestaltet ist.
Ein großer Skulpturenhof im Inneren des Gebäudes wurde 1989 von den Architektengruppe gmp durch eine filigrane Glasüberdachung für zusätzlichen Ausstellungen und Konzerte nutzbar gemacht. Dort befindet sich u.a.:
- ein in das Museumsgebäude integriertes Fassadenelement: das Renaissacceportal der St. Petri-Kirche aus der Zeit um 1600. Die Kirche war beim Großen Brand von 1842 nahezu vollständig abgebrannt.
- die Gartenpyramide aus dem 18. Jahrhundert; zuvor stand sie im ehemaligen Tippenhauerschen Garten in Billwerder. 1963 war sie Bestandteil der damaligen IGA und stand mittig in Planten un Blomen.
Die heute so wertvollen Bestände des Museums gehen auf die Sammlungsaktivitäten des Vereins für Hamburgische Geschichte von 1839 zurück, der nach dem Abriss zweier Klöster und des Hamburger Domes Bruchteile der Architektur sicherstellte und bis zum Umzug ins Museum (1922) nur provisorisch untergebracht waren.
Seitdem wird die Sammlung kontinuierlich ergänzt und ihre Darstellung der Exponate der letzten 1200 Jahre neu konzipiert. Aufwändige Stadtteilmodelle (auch von der neuen HafenCity), große Inszenierungen (im Frühjahr 2012 die Ausstellung die Große Flut von 1962) sowie viele Archivalien und Bilddokumente stellen Hafen, Schifffahrt, Alltag, Kultur und Stadtentwicklung anschaulich dar.
Das Entstehen erster Fabriken, soziale und politische Konflikte, etwa in der Hafen- und Schifffahrt, die hamburgische Arbeitswelt des 19. Jahrhunderts inklusive der Arbeiterbewegung, das Leben und die Tradition der Juden in Hamburg sind weitere Themen des Museums.
Und natürlich nicht zu vergessen
- die größte Modelleisenbahn in Spur 1 in Europa,
- der Kunstkrimi um den Lukaspokal
- die Krameramtsstuben mit den Witwen-Wohnungen aus dem 17. Jahrhundert sowie
- das Schloss Bergedorf als einzig erhaltene Wasserburg auf Hamburger Stadtgebiet.