Auch in Hamburg sind sie gefragt: die  Lucchetti dell'Amore - und die gefragteste Brücke war die 1876 erbaute Schwanenwikbrücke nahe der Skulptur Drei Männer im Boot. Dort hängten dann auch hunderte von Liebespärchen als Symbol ihrer ewigen Liebe übliche bzw. farbige, allesamt aber markierte Liebesschlösser an die Zierstabgeländer entsprechend des italienischen Romans von 2006  „Ho voglia di te“ (in Deutschland 2007 mit „Ich steh auf Dich“) des italienischen Schriftstellers Frederico Moccia. Im Roman wird die ewige Liebe durch ein an der Brückenlaterne befestigtes Schloss verfestigt und der kleine Schlüssel praktischerweise in den Tiber entsorgt, da sich nicht nur Minischlüssel schnell verflüchtigen!

Doch in Hamburg ist man gründlicher: wo keine Schlüssel greifbar sind, da sind auch keine Schlösser zu dulden. Und so ließ Hamburgs Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) die zwei Brückengeländer für rund 140.000 € sanieren und die Liebesschlösser entsorgen ... wenn sich nicht das hamburgmuseum rechtzeitig als dritter Beteiligter ins „Boot gesetzt“ und seine schützende Hand ausgestreckt hätte. Dort sind viele der gravierten Liebesbeweise gelandet und gereinigt worden. Und dort können sie vom 01. - 30.09.12 bestaunt, ggf. wiedererkannt und dann mitgenommen werden. Eine großartige Idee, denn in welchem Museum dürfen die Kunstobjekte schon straffrei entfernt werden.

Ob die sandgestrahlte, reparierte und neu verzinkte Brücke nach Abschluss der Sanierungsarbeiten schlossfrei bleiben wird, darf bezweifelt werden. Ein derart hergerichteter Untergrund verführt doch zu weiteren Liebesbeweisen, gleich ob erlaubt oder nicht. Denn bekannt ist auch: Liebe macht blind!

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