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Foto zum Thema <%= Amt für Strom - und Hafenbau%>   
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Altes Hafenamt

- Historischer Gebäude -

Die Verwaltungszentrale des Amtes für Strom- und Hafenbau - auf Amtsdeutsch HT (Hafen + Technik) - befand sich früher an der Dalmannstraße 1. Dort wurde 1885/86 das erste Amtsgebäude für die "II. Section der Baudeputation" gebaut.

Denn bereits 1548 kontrollierten Ratsherren und sachkundige Bürger in der sogenannten „Düpe-Kommission“ die Wassertiefen (Düpe) der Fleete und Kanäle - einschließlich deren Reinhaltung durch die „Fleetenkieker“ - ebenso wie die Untiefen der großen Wasserwege Elbe, Bille und Alster. Ihr folgte ab 1625 das „Admiralitäts-Collegium“, das für Fragen der Schifffahrt und der Hafenverwaltung zuständig war. Anfang des 18.Jh. übernahm diese Funktionen die „Elb-„ bzw. „Stack-Deputation“; daran erinnert noch heute die Stackmeistereien  - u.a. in Finkenwerder (Instandhaltung der Seesignale und Uferbauten)!

Aus der Vielzahl von Einrichtungen und Ämtern entstand ab 1814 die Schiffahrts- und Hafen-Kommission unter der Leitung eines Wasserbau-Direktors am o.a. Standort. Deren Namen finden sich im Hafen durch Schiffs-, Straßen- bzw. Kaimauerbezeichnungen wieder, ohne dass dem Betrachter die Verbindung zum Hafen bekannt ist:

  • ab 1814 Reinhard Woltman(n) (1757-1837) - Küstenschutz Ritzebüttel / Cuxhaven - Vermessungsarbeiten für einen von den Franzosen geplanten Elbe-Weser-Kanal nach Hamburg - Deichsicherung von Neuwerk -  Förderung des Johann Georg Repsold errichteten Observatorium auf der Albertusbastion (heute Standort des hamburgmuseum)

 

  • ab 1837 Heinrich Hübbe (1803-1871) - Erweiterung des Hafens - Wiederaufbaupläne nach dem Hamburger Brand 1842 - Zeitgenosse von Sir Lindley

 

  • ab 1864 Johannes-Christian Wilhelm Dalmann (1823 -1875) - Nordhafenerweiterung incl. erste Kaianlagen für das Umladung vom Schiff auf die Bahn am heutigen Kaiserkai - Entwicklung zum Dockhafen entlang der Norderelbe (Norderwerft - Deutsche Werft - Blohm & Voss - Stülckenwerft) sowie zum offenen Tidehafen. Seine Grabstelle befindet sich in Ohlsdorf und ist mit einem Löwen (Tatkraft) aus Elbsandstein (Bezug zum Wasser) besetzt, geschaffen vom Bildhauer Engelbert Peiffer.

 

  • ab 1876 Christian Nehls (1841-1897) - Mitbegründer der Speicherstadt

 

  • ab 1897 Max Jürgen Buchheister (1842-1903) - Unterstützer für die Gründung eines "Norddeutschen Kohlen und Cokes-Werkes" am Indiahafen / Veddeler Damm. Eigentümer der NoKoCo war Bernhard Blumenfeld - ein Vorfahre des Hamburger CDU-Bundestagsabgeordneten Erik Blumenfeld (1915-1997). Der Industriebetrieb befand sich unweit des heutigen Hafenmuseums und des mögliche Olympiastandorts 2024 und bestand bis 1974; es entwickelte sich während des Betriebs und nach Stilllegung zu einem ernsthaften Altlastensanierungsfall.

 

  • ab 1903 Johann Friedrich Bubendey (1846-1919) - Ausbau der Elbe zu einer Bundeswasserstraße mit einer Wassertiefe von 11m - Bau des Alten Elbtunnels sowie der St. Pauli Landungsbrücken - Verschiebung der Köhlbrandmündung nach Westen für den Bau des Kohleschiffhafens, heute Container Terminal Tollerort (1768 Zollort an der dänisch-hamburgischen Grenze) - Ausbau des Neuen Hafens in Cuxhaven.

 

Mit der Unterschutzstellung als Denkmal im Jahr 2000 soll der verbliebene und heute baulich arg strapazierte Altbau des Hafenamtes als bedeutendes Dokument der Hafenentwicklung um die Jahrhundertwende gewürdigt werden. Der neugotische Bau mit seinen dunkelroten Backstein und der Ornamentik aus Spitzbogenvertiefungen, Mauerreliefs und grün gefärbten Terrakotta-Ziegelsteinen besticht auch heute noch.

Das durch einen Übergang angeschlossene Verwaltungsgebäude Dalmannstr.3 - gebaut und fertiggestellt 1910 durch das Hafenamt - kam aus einer späteren Bauepoche und war damit nur denkmalwürdig, strahlte aber gerade durch den Übergang und seinem Türmchen mit Grünspan besetzten Kupferdach sowie seinem überdachten Eingangsbereich  einen ebenfalls ansprechenden Charme aus. Es konnte - aus welchen Gründen auch immer - nicht in das Warftenkonzept niveaugleich integriert werden und wurde Ende 2007 abgerissen. Von ihm verblieb nur noch die steinerne Amtsbezeichnung, die nun  - auf dem Transportweg zerbrochen - vor dem Hafenmuseum liegt. Der dritte Baukörper, ein Neubau aus 1993 des Architektenbüros Dinse, Feest und Zurl mit dem Bullauge-Fahrstuhl und dem großartigen Blick über das Hafengebiet musste „selbstverständlich“ ebenfalls weichen. Gleiches geschah mit dem benachbarten Gebäude der Wasserschutzpolizei an der Ecke Sandtorkai / Niederhafen. Bekannt ist, dass das Städtebauliche Konzept zum Masterplan der HafenCity sowie das Hochwasserschutzkonzept eine Aufhöhung der Fläche auch in diesem Gebiet der HafenCity erforderlich machte. Nachvollziehbar ist, dass durch das westlicher gelegene Gebäude Dalmannstr.3 die Nord-Süd-Durchlässigkeit im Überseequartier in diesem Bereich würde erschwert werden. Gleichwohl bleiben Fragen offen, warum ein gelungenes Konzept für den Erhalt beider Bauten nicht hätte gefunden werden können. Der dem Wind ausgesetzte heutige durchgängige Überseeboulevard wird hier nicht als gelungen angesehen.

Ebenso nicht

  • die neue Nutzung des erhaltenen Hafenamtes für einen Hotelbetrieb. Die unmittelbar angrenzenden neueren Schutzmauern, Lüftungseinrichtungen sowie ergänzenden Umbauten innerhalb des ehemaligen Verwaltungsamtes wirken gedrängt. Das Restaurant strahlt nur durch die gekonnte Innenausstattung eine gewisse Gemütlichkeit aus.
  • die neue Namensfindung des Hafenamtes in HPA. Dahinter verbirgt sich die englisch klingende Bezeichnung: Hamburg Port Authority. Dabei spricht kaum einer den Stadtnamen englisch aus!!!! Der Umzug erfolgte 2008 in den Block P in der Speicherstadt, nachdem die Hamburger Hafenbehörde 2005 eine öffentliche Anstalt wurde (genauer: Anstalt des öffentlichen Rechts!).
Adresse: vormals Dalmannstr. 1-3; nunmehr Überseeboulevard in der HafenCity

Homepage:  www.25hours-hotels.com/de/altes-hafenamt/restaurant/neni-ham
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