Die bewohnte und vollständig eingedeichte Insel Neuwerk ist ca. 120ha groß und
- liegt im hamburgischen Wattenmeer; sie ist je nach Gezeiten per Wattwagen (Ebbe) oder Fähre (Flut) von Duhnen, Sahlenburg und Döse - Stadtteile der Kreisstadt Cuxhaven - anfahrbar.
- befindet sich unweit der Elbmündung an einer der meistbefahrenen Schifffahrtsstraßen. Das führte bereits ab der 50er Jahren zu Überlegungen, dort einen (damals) weltweit einzigartigen Tiefwasserhafen zu errichten. Trotz langjähriger Planungen wurde das Projekt nicht umgesetzt.
- leitet seinen Namen aus der Bezeichnung "Nige 0" gleich Neue Werk ab und galt als Seezeichen; ab 1814 mit installiertem Leuchtfeuer.
- gehört trotz seiner beachtlichen Entfernung zum Rathaus (ca. 105 km Luftlinie bis Neuwerk) zu den ältesten Stadtteilen. Bereits 1299 erhielten die Hamburger das Recht von den Herzögen von Sachsen-Lauenburg, dort ein „Werk“ zur Kennzeichnung der Elbmündung einzurichten. Im Wattenmeer liegen auch die unbewohnten Inseln Nigehorn und Scharhörn.
- war seit 1388 durch das Amt Ritzebüttel verwaltet worden, bis es 1937 durch das Großhamburggesetz dem heutigen Bundesland Niedersachsen zugesprochen wurde. Nur zwischen 1937-1945 wehte auf Neuwerk die Flagge Preußens und nach dem Krieg bis 1969 die von Niedersachsen.
- wurde erneut durch einen Staatsvertrag zwischen Hamburg und Niedersachsen mit dem Cuxhaven-Vertrag vom 03.10.69 zurück ins Hamburger Staatsgebiet eingegliedert.
Der 1310 errichtete und denkmalgeschützte Neuwerker Wehr-/Leuchtturm steht noch immer. Er ist Hamburgs ältestes erhaltenes Gebäude und zugleich das älteste Profangebäude an der gesamten Wattenmeerküste.
Daneben befinden sich auf der Insel die Ostbake, in alten Aufzeichnungen bereits im 18. Jahrhundert erwähnt. Doch dieses Industriedenkmal wurde in der bekannten Form erst 1954 erstellt und 2007 durch den Orkan Zyrill zerstört. 2009 konnte es durch Spendengelder sowie Kunjunkturmitteln aus Hamburg neu aufgebaut werden.
Diverse landwirtschaftlich genutzte Gebäude incl. Wohneinheiten für max. 50 Einwohner sowie Restaurants und mehrere Gästezimmer für eine Vielzahl von Besuchern bilden zusammen mit dem Schullandheim aus 1920 und dem Haus des Nationalpark Neuwerk von 2004 den Mittelpunkt des Insellebens.
Heute schützt Hamburg im Wattenmeer - gemeinsam mit seinen Partnern in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, den Niederlanden und Dänemark - die dort weltweit einzigartige Natur. Es wurde 2011 durch die UNESCO zum Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer erklärt und erhielt den Titel „Weltnaturerbe“.