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Hamburgensie

- Hamburger Besonderheit -

Unter einer Hamburgensie versteht man eine Gegebenheit, die es nur in Hamburg gibt. Dabei unterscheiden sie sich untereinander wie folgt: Ursprüngliche Hamburgensien sind u.a. die Graphiken und Lithografien mit Ansichten von Hamburg und der Umgebung von Peter Suhr (1788-1857) sowie die kolorierten Kupferstiche von Christoffer Suhr (1771-1842). Weitere bekannte Künstler von Hamburgensien sind der Photograph Charles Fuchs (1803-1874), der Lithograph Wilhelm Heuer (1813-1890) und die Zeichnerin Ebba Tesdorpf (1851-1920).

Bücher werden dann als Hamburgensie im engeren Sinne bezeichnet, wenn ihr Inhalt über das Leben in Hamburg bzw. in den Stadtteilen sowie über Arbeits- oder Wohnverhältnisse berichten. So auch die Kriminalromane von Boris Meyn, die über die Arbeitsverhältnisse im und die Entwicklung des Hafens und insbesondere der Speicherstadt berichten. Die Staats- und Universitätsbibliothek verfügt über eine umfangreiche Sammlung von literarische Hamburgensien, die der Öffentlichkeit wiederum im Hamburgensien-Lesesaal und teilweise auch digital zur Verfügung steht.

Als kulturelles Highlight ist das Matthiae-Mahl zu nennen, das - erstmals 1356 - jährlich zum 24. Februar im großen Festsaal des Rathauses begangen wird und damit als das älteste Festmahl der Welt gilt.

 

 

Eine echte und einflussreiche Hamburgensie war die Deputation, die es sonst nur noch im Bundesland Bremen gibt. Jede Landesbehörde / Fachbehörde - in anderen Bundesländern Ministerium genannt - regelte in ihrer Deputation Entscheidungen von grundsätzlicher Bedeutung, die Einstellung / Stellenveränderung von Mitarbeiter*innen, beschloss die Haushalte und Wirtschaftspläne - ggfs. auch mit Änderungen gegen den Willen, des Präses / Senator*innen - und überwachte deren Tätigkeiten hinsichtlich Amtsmissbrauch. Sie bestanden aus dem Präses der Behörde und jeweils 15 ehrenamtlich tätigen Deputierten, zusammengesetzt aus einfachen Bürger*innen, so der Sinn des Artikel 56 der Hamburger Verfassung.

Seit 1971 durften Bürgerschaftsabgeordnete nicht mehr zugleich Deputierte sein, um Aufweichungen dieser Vorgaben zu verhindern. Doch insbesondere die großen Parteien nutzten ein neues Schlupfloch: sie setzten oftmals ehemalige Abgeordnete oder Parteifunktionäre für diese Positionen ein; fragwürdig war das schon.

Der eigentliche Sinn, Fachkompetenz und politische Unabhängigkeit über die Deputation in die Fachbehörde zu bringen, wurde damit oftmals unterlaufen. Dabei hatte sich diese Kontrolle und Beratung schon seit dem frühen Mittelalter bewährt. Insofern hat ein ehemaliger grüner Justizsenator Recht, wenn er die heutige ehrenamtliche, nichtöffentlich arbeitende Beteiligungsform für nicht zeitgemäß hält.

Doch im Oktober 2020 die Deputation als Gremien gemäß Artikel 56 der Hamburger Verfassung von SPD und Grüne mit ihrer Zweidrittelmehrheit abzuschaffen, hält das Kulturkarte.de-Team für falsch. Stattdessen hätte über eine Reform die Politik außenvor und Sachverstand  eingebunden werden können. Bei manchen Behörden scheint das dringend geboten!!

 

 

Hamburgensien im weiteren Sinne sind beispielhaft:

 

  • die Unterschutzstellung 1664 der Höckerschwäne (1.Foto) auf der Alster und in den Kanälen durch die Stadt. Dank des Tierschutzgesetzes gelten mittlerweile für alle Tiere besondere Schutzbestimmungen. Doch diese Schwäne haben auch ihren Schwanenvater, der sie seit 1957 im Winter mit dem Boot einsammelt und am eisfreien Eppendorfer Mühlenteich hegt und pflegt. Denn der Legende nach bleibt Hamburg nur so lange eine Freie und Hansestadt, wie Schwäne auf der Alster ziehen. Aufzeichnungen bzw. Getreidefutterabrechnungen aus 1592 belegen, dass es bereits damals Schwäne auf der Alster gab.

 

 

  • die Hamburger Hymne:    

    Stadt Hamburg an der Elbe Auen,     Wie bist du stattlich anzuschauen!     Mit deinen Türmen hoch und hehr     Hebst du dich schön und lieblich sehr. (Refrain)    

    Reich blühet dir auf allen Wegen     Des Fleißes Lohn, des Wohlstands Segen.     So weit die deutsche Flagge weht    In Ehren Hamburgs Name steht. (Refrain)

    In Kampf und Not bewährt aufs Neue     Hat sich der freien Bürger Treue     Zur Tat für Deutschlands Ruhm bereit     Wie in der alten Hansezeit. (Refrain)   

    Der Becher kreis' in froher Runde     Und es erschall aus Herz und Munde     Gott wolle ferneres Gedeih'n     Der teuren Vaterstadt verleih'n. (Refrain)       

    Refrain: Heil über dir, Heil über dir,         Hammonia, Hammonia!         O wie so herrlich stehst du da.

    auch Hammonia genannt und 1828 getextet von Georg Nikolaus Bärmann mit der von Albert Methfessel komponierten Musik. Auch bei offiziellen Anlässen wird sie gespielt, hat jedoch keinen rechtlichen Hymne-Status.

 

  • der Gassenhauer (Volkslied): An de Eck steiht ´n Jung mit´n Tüddelband in de anner Hand ´n Bodderbrood mit Kees, wenn he blots nich mit de Been in´n Tüddel kümmt un dor liggt he ok all lang op de Nees un he rasselt mit´n Dassel op´n Kantsteen un he bitt sick ganz geheurig op de Tung, as he opsteiht, seggt he: hett nich weeh doon, ischa ´n Klacks för ´n Hamborger Jung
  • Refrain Jo, jo, jo, Klaun, klaun, Äppel wüllt wi klaun, ruck zuck övern Zaun, Ein jeder aber kann dat nich, denn he mutt ut Hamborg sien.

    An de Eck steiht ´n Deern mit´n Eierkorf in de anner Hand ´n groote Buddel Rum Wenn se blots nich mit de Eier op dat Plaaster sleit un dor seggt dat ok al lang "bum bum". Un se smitt de Eiers un den Rum tosomen un se seggt "so'n Eiergrog den hebb ik geern" as se opsteiht, seggt se: "hett nich weeh doon, ischa´n Klacks för´n Hamborger Deern

    Refrain Jo, jo, jo, Klaun, klaun, Äppel wüllt wi klaun, ruck zuck övern Zaun, Ein jeder aber kann dat nich, denn he mutt ut Hamborg sien.

 

 

  • Harry Hamburger Hafenbasar, entstanden durch Harry  Rosenberg (1925-2000) im Stadtteil St. Pauli. Dort gab es ein Labyrinth von Kellerräumen mit unterschiedlichsten Ausstattungen. Vom Schrumpfkopf bis zum Holzbein war alles dabei. Seit 2013 nutzt der neue Verein "Hafenbasar e.V." den alten Schwimmkran "Greif" auf einem Ponton, der im Traditionsschiffhafen in der HafenCity vertäut ist.

 

  • der 1902 gebaute und unter Denkmalschutz gestellte Lieger Cäsar“ am Berliner Ufer im Spreehafen. Dem aus genietetem Stahl bestehende Ponton wurde ein hausähnlicher Aufbau aufgesetzt, in dem sich drei Kontorräume und eine Werkstatt mit Schmiede und Schlosserei befinden. Er gilt als vermutlich einziges noch erhaltenes Arbeits-, Werkstatt-, Kontor- und Wachfahrzeug im Hamburger Hafen

 

 

  • auch der Adventskranz. Denn laut NDR-Informationen ergänzte 1839 Johann Hinrich Wichern in seiner Stiftung Rauhes Haus (gegründet 1833) ein Wagenrad mit Kerzen. Die Anzahl bestimmte sich nach den Tagen vom 1.Advent bis zum Heiligen Abend - also mindestens 22 und max. 28. Damit half er den dort lebenden Kindern die Vorweihnachtszeit im Blick zu haben. Heute sind es - beginnend mit dem 1.Dezember - natürlich 24 Tage, die durch Türchen in Adventskalendern unterschiedlichster Art die Zeit spannend gestaltet.

 

  • ein Fährschiff der HADAG, das am 03.06.14 auf den Namen „MS Hamburgensie“ getauft wurde (2.Foto) und seitdem seinen Dienst tut.

 

  • kunstvolle Wandbilder und Graffitis mit Hamburg-Motiven (3.Foto). Bekannt sind weltweit Bilder vom Blohm&Voss-Schwimmdock über Hamburgs Geschichte.

 


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