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Handelskammer Hamburg

- vormals mit Börse -

Wer das Rathaus rückwärtig über den Rathausinnenhof verlässt trifft dort auf den Hygieiabrunnen. Dieses Wasserspiel mit der griechischen Gesundheitsgöttin wurde 1896 geschaffen zur Erinnerung an die schreckliche Cholera-Epidemie, dargestellt als besiegter Drache zu Füßen der Skulptur. Hier hat sich das Frauenbild durchsetzen können, war doch zuvor an einen Merkur (2.Foto / „Götterbote“ sowie Gott der Händler und Diebe) gedacht als Bindeglied zwischen Staat und Handel.

 

Wer den Weg fortsetzt  entlang des Gebäudes, erreicht die Industrie- und Handelskammer Hamburg, eine von Deutschlandweit 79 Industrie- und Handelskammern (IHK). Sie sind öffentlich-rechtliche Körperschaften, die die Interessen der gewerblichen Wirtschaft vertreten. Die Kammern nehmen staatliche Aufgaben wahr, wie etwa die Abnahme von Berufsprüfungen, beteiligen sich dazu an auch an Großprojekten wie beispielsweise die Olympiabewerbung Hamburg 24.

Dachverband ist der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in Berlin. Dieser vertritt das Gesamtinteresse seiner Mitglieder auf internationaler und Bundesebene.

Die Handelskammer war früher auch Sitz der Hamburger Börse, erstellt 1841 von den Architekten Wimmel und Forsmann. Die Börse gilt als die älteste Deutschlands und stand vor dem Hamburger Brand 1942 nahe der Trostbrücke.  

Wer an wirtschaftlichen Daten und Fakten interessiert ist, sollte www.boersenag.net wählen. Dort wird auch berichtet, dass sich die Börsen von Hamburg und Hannover 1999 zusammengeschlossen haben, um gegen die Großen in Deutschland bestehen zu können. Gleichwohl ist Hamburg noch heute zweitgrößter Finanzplatz in Deutschland.

Neben der "Hanseatischen Wertpapierbörse zu Hamburg" gehören zur Hamburger Börse auch die "Hamburger Versicherungsbörse", die "Hamburger Getreidebörse" und die "Hamburger Kaffeebörse" mit Sitz in der Speicherstadt. Als Trägerin der Börse koordiniert die Handelskammer Hamburg das Börsengeschehen. Sie betreibt Niederlassungen in:

  • Brüssel (seit 1959)
  • Berlin (seit 1992); zuvor Bonn (1956 bis 1992)
  • St. Petersburg (seit 1993)
  • Kaliningrad (seit 1994)
  • Shanghai (seit 2002)
  • Dubai (seit 2006)
  • Mumbai (seit 2011)

Doch die IHK ist nicht nur Vorreiterin für das Engagement der Wirtschaft, sondern wirkt auch im kulturellen Bereich. Seit 1999 werden große und kleine Unternehmen, die sich durch unternehmerische Kulturförderung in Hamburg einen Namen gemacht haben, durch die Handelskammer Hamburg und die Hamburgischen Kulturstiftung mit dem KulturMerkur in Form eines silbernen Merkurstabs ausgezeichnet. Eine weitere deutschlandweite Premiere fand durch die Handelskammer Hamburg mit der Kultursponsering-Börse statt. Dort präsentieren vor potenziellen Sponsoren aus der Wirtschaft große wie kleine Kulturinstitutionen ihre Angebote und Leistungen.

Interessant sind auch die räumlichen Veränderungen im Inneren des Gebäudes. Durch das Konzept Haus im Haus konnte der ungenutzte Albert-Schäfer-Saal mit einem Gebäude versehen werden, in dem neben Büros etc. auch eine Ausstellungsfläche für "Kunst in der Handelskammer" geschaffen wurde. Auf dem 6.Foto sind Werke des Künstlers Lars Möller aus 2017 zu erkennen.

Außerhalb der Kunstfläche doch weiterhin im Inneren des Gebäudes sind freischwebend bzw. bodennah die Konvoischiffe der Hanse dauerhaft ausgestellt (7.Foto). Im Einzelnen sind es

  • "Wapen von Hamburg" 1668
  • "Leopoldus Primus" 1668
  • "Wapen von Hamburg II"
  • "Wapen von Hamburg III".

Die Koggen im Maßstab 1:16 bestehen aus Lindenholz, sind mit 23 Karat blattvergoldet und teilweise erst 1992 durch den Modellbauer Eduard E. Willke geschnitzt worden. Weitere Modelle stehen im Museum für Hamburgische Geschichte und im Seegerichtshof.

 

Wesentliche Aufgaben der Handelskammer Hamburg sind u.a.:

  • Standortpolitik / neben Wirtschaftsfragen auch Verkehrsinfrastruktur (Hafen, Straßen + Luftverkehr)

 

 

  • Ausbildung + Weiterbildung / u.a. Lehrstellenbörse

 

  • Innovation + Umwelt / Beratung + Förderung

 

  • Internationales / Kontaktpflege zu Konsulaten + Handelsvertretungen sowie  Vermittlung des Europäischen Gedankens im Info-Point Europa.> Im Büro der IHK Nord in Brüssel ist die Handelskammer Hamburg ebenso involviert und tritt neben anderen Ländervertretungen für die Interessen der gesamten norddeutschen Wirtschaft ein.    Ebenso setzt die Kammer Veranstaltungen um wie in 2014  The Hamburg Summit: China meets Europe.   > Dazu unterhalten die Handelskammer, des Senats, die HWF und die Hamburg Tourismus GmbH in China das Hamburg Liaison Office in Shanghai seit 1986 als offizielle Vertretung.

 

  • Steuerrecht / Auflösung des Hamburger Freihafens zum 1.1.2013 und die sich daraus ergebenden Folgen

 

Kulturell hat sich die Handelskammer 2005 verstärkt durch zwei bronzene Figurengruppen mit jeweils fünf Figuren von Prof. Waldemar Otto (*1929), die nun bei einem Gewicht von jeweils 3 Tonnen in moderner Form von der Attika des Gebäudes schauen:

  • Die Stadtgöttin Hammonia versöhnt Theorie und Praxis in Wissenschaft und Kunst,
  • Diana als Symbol für Reichtum ist umringt von Kunst und Wissenschaft

 

Bereits 1841 hatte der Bildhauer August Carl Kiß (1802-1865) zwei Figurengruppen aus Zink mit jeweils drei Personen angefertigt - Minerva für Kunst und Wissenschaft sowie Hammonia für Handel und Schiffbau - und auf dem Giebel des Gebäudes aufstellen lassen. Die Gruppen waren 1943 durch Bomben beschädigt und in den 50er Jahren von der Attika gestürzt und zerstört worden. Damit erhält das Gebäude wieder sein altes Fassadenprofil.

Adresse: Adolphsplatz 1 in 20457 Hamburg-Altstadt
Verkehrsanbindung: U3 Station Rathausmarkt sowie U1, U2, S1 u. S3 Station Jungfernstieg

Homepage:  www.hk24.de
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