Die Freie und Hansestadt Hamburg hat sich europaweit zu einer der führenden Großstädte entwickelt, die kompakte und urbane, ökonomisch tragfähige und sozial verträgliche Siedlungsstrukturen großflächig umsetzt.
Es begann mit der HafenCity. Ihr folgte die Neue-Mitte Altona. Weitere Stadtteile sind in Planung, so der Billebogen in Rothenburgsort und der Kleine Grasbrook; dieser ist derzeit noch östliches Hafengebiet unweit der Elbbrücken. Federführend ist die HafenCity Hamburg GmbH, die mit HafenCity 2020 weitere Unternehmen als Tochterfirmen eingliederte und mit ihnen genannte Flächen stadtplanerisch weiterentwickelt.
Eine zukunftsorientierte, hochinteressante Fläche liegt in Bahrenfeld im Bezirk Altona um das Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY mit dem Forschungszentrum der Helmholtz-Gemeinschaft. Durch Beschluss des Senats und der Bürgerschaft im Jahr 2019 entsteht dort die städtischen Science City Hamburg Bahrenfeld GmbH, eine Tochter der HafenCity Hamburg GmbH. Ihr Vorhaben entwickelt sich in mehreren Schritten:
- Start im Oktober 2020 mit dem Forum Bahrenfeld in einem breiten Kommunikations- und Beteiligungsprozess zum Gesamtvorhaben:
- 2020-2021 Beteiligungsverfahren der Öffentlichkeit
- 2022-2024 Schaffung der rechtlichen Voraussetzungen durch Änderung des Flächennutzungsplans und des Landschaftsprogramms in diesem Bereich
- 2024-2040 Realisierungsphase
- Definition der einzubindenden (Frei-)Räume und der vorgesehenen Stadtbauten an zugewiesenen Standorten mit öffentlicher Erörterung:
- Entwicklung eines Empfangsplatzes an der Notkestraße
- Umgestaltung der Luruper Chaussee zum Wissensboulevard mit dem Campus West (der Institute der Universität Hamburg) und dem Campus Ost (mit Mensa und Hörsälen),
- Realisierung eines Technologie- und Gründerzentrums (Innovationspark) für Startups aus den Bereichen Life Science, Bio- und Nanotechnologie und neue Materialien,
- Errichtung des neuen DESY-Turms östlich der Luruper Chaussee als einem markanten Hochpunkt,
- Vernetzung des Altonaer Volkspark als größter Park der Stadt Hamburg mit der noch zu realisierenden Parklane (2.Grün-Verbindungsweg) und des bestehenden DESYs Petra-Ring (1.Grün-Verbindungsweg) um das jetzige Forschungsgelände,
- Einbindung vorhandener benachbarter Sporteinrichtungen (u.a. dem Volksparkstadion) sowie Schulen und KiTas in das Gesamtprojekt,
- Vernetzung dort vorhandenen Parks, Friedhöfe, Gärten und weitere Grünanlagen zu einem grünen Verbund von Freiraumachsen in Verbindung mit dem 2. Grünen Ring einschließlich des bereits im Bau befindlichen „Hamburger Deckel“ auf der A7 unweit der BAB-Anschlussstelle Bahrenfeld,
- Schaffung neuer Wegeverbindungen innerhalb des Projekts hin in die angrenzenden Stadtteile,
- Flächenumnutzung der ehemaligen Trabrennbahn Bahrenfeld für wissenschaftliche Einrichtungen sowie für Wohngebäude incl. gestalterische Aufwertung des Ebertplatzes.
- Weiterentwicklung der Ankerinstitution DESY als Wissenschaftsstandort in Kooperation mit der Universität Hamburg und der Max-Planck-Gesellschaft:
- Entwicklung und Einbau eines neuen ultrakompakten Plasmabeschleunigers in das weltweit beachtete System, bestehend aus den drei weltbesten Anlagen ihrer Art, dem Freie Elektronen Lasern FLASH, der European XFEL sowie der Synchrotron-Strahlungsquelle PETRA III,
- Neubau eines 3D-Röntgenmikroskops PETRA IV für Material und Wirkstoffforschung,
- Realisierung des Centre for Data and Computer Science (CDCS) auf dem Campus als Zentrum für wissenschaftliches Rechnen, das neue Methoden für die zunehmend datenintensive Forschung mit Teilchenbeschleunigern ermöglichen soll,
- Planung eines interdisziplinären Wolfgang Pauli Centre für theoretische Physik zur Förderung zunehmender Interdisziplinarität und Internationalität in diesem Forschungsbereich,
- Einbeziehung von vorhandenen Ressourcen, so beispielhaft die noch bestehende Müllverbrennungsanlage an der Schnackenburgsallee zum Zentrum für Ressourcen und Energie.
Im Ergebnis werden auf gut 125 Hektar Gesamtfläche mehr als 5.000 Studierende der Universität Hamburg in den Bereichen Chemie, Physik und Biologie forschen, arbeiten und leben. Sie werden begleitet bzw. unterstützt durch renommierte Institute. Anzusiedelnde Startup-Unternehmen im Innovationspark Altona setzen neuste Entwicklungen aus den Forschungs- und Lehrbereichen um. Sie werden begleitet bzw. gefördert von rund 2.200 Wissenschaftler*innen vom DESY.
Vorläufer dieser Aktivitäten war der Kulturbaustein ScienceCenter. In diesem Zusammenhang weist das Kulturkarte.de-Team quasi im Umkehrschluss auf die spannende Entwicklung des Planetariums hin.