Sie sind hier: Kulturkarte.de >  Stadtplan >  Infos > Jenisch Park in Hamburg  >  Informationen, Adresse, Anfahrt, Homepage und Foto
Foto zum Thema <%= Jenisch Park%>   
Foto zum Thema <%= Jenisch Park%>   
Foto zum Thema <%= Jenisch Park%>   
Foto zum Thema <%= Jenisch Park%>   
Foto zum Thema <%= Jenisch Park%>   
Foto zum Thema <%= Jenisch Park%>   
Foto zum Thema <%= Jenisch Park%>   
Foto zum Thema <%= Jenisch Park%>   

Jenisch Haus im Jenisch-Park

- Historische Parkanlage -

Die uns heute als Jenisch Park bekannte Grünanlage im Urstromtal der Flottbek war um 1800 von Baron Caspar Voght angelegt und 1828 nach dem Verkauf an Jenisch durch dessen Gartenarchitekt Johann Heinrich Ohlendorff umgestaltet worden. Von der Elbchaussee führt das neobarocke Kaisertor (erbaut 1906, restauriert 2005) in den Park, der teilweise - insbesondere die Feuchtwiesen des Flottbektals - von der Stadt Hamburg renaturiert und 1982 unter Naturschutz gestellt wurde. Erwähnenswert auch der einmalige Ausblick auf die Elbe (Höhe Teufelsbrück / Schiffsanleger der HAPAG).

 

Das 1834 in Othmarschen an höchster Stelle im gleichnamigen Park erbaute Jenisch Haus hatte zwei Architektenväter. Die Grundpläne sind von F.G. Forsmann, wesentliche Bereicherungen kamen auf Anregung von Karl Friedrich Schinkel. Eigentümer des Gebäudes mit Anlagen war der damalige Hamburger Kaufmann und Senator Martin Johann Jenisch. Die Familie der Jenisch soll weit verzweigt gewesen sein. Für Hamburg interessant sind Martin Jenisch sen. und jun., beide Senatoren und Kaufleute in Hamburg. Beide fanden ihre letzte Ruhestätte in einem Mausoleum auf dem Friedhof Ohlsdorf. Martin Jenisch d. J. hat sich zur Zeit des Hamburger Brandes (1842) hervorgetan und mit Sir Willem Lindley, einen englischen Ingenieur, für den Wiederaufbau der Innenstadt gewinnen können.  

Seit 1927 ist der ehemalige Landsitz des Hamburger Bausenators Martin Johann Jenisch d. J. (1793-1857) im öffentlichen Eigentum der Stadt Hamburg, und seit 1933 verwaltet und bewirtschaftet vom Altonaer Museum als eine seiner Außenstellen. Das prunkvolle Gebäude kann auch für Bankette oder andere Anlässe bei der Museumsverwaltung angemietet werden, zumal es unter Leitung des Denkmalschutzamtes erst vor wenigen Jahren innen wie außen zeitgerecht hergerichtet worden ist. So wurden die klassizistischen Säle im Erdgeschoss mit Möbeln, Gemälden und Kunsthandwerk aus der Erbauungszeit ausgestattet. Im ersten Obergeschoss sind die Räume im Stil des Barock, des Rokoko und des Biedermeier eingerichtet. In den Räumen des zweiten Obergeschosses werden wechselnde Ausstellungen zu Malerei und Graphik, zu Architektur und Gartenkunst sowie zum Kunsthandwerk vor allem aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts gezeigt.  

 

Seit 1960 beherbergt die Parkanlage auch das Ernst Barlach Haus als Privatmuseum. Seit 2017 befindet sich in den ehemaligen Räumen des Gartenbauamtes Altona das privatgeführte Eduard Bargheer Museum.

 

Als einzige Kunst im öffentliche Raum steht die Tänzerin von Ludolf Albrecht (1884-1955 / Mitglied des Hamburger Künstlerverein von 1832) seit Anfang der 50er Jahre im nördlichen Teil des Parks. Ihr ursprünglicher Standort war unweit des Hohenzollerings im heutigen Heinepark. Anlaß war das 250jährige Stadtjubiläum von Altona unter der Verantwortung des Altonaer Oberbürgermeister Schnackenburg sowie der 50jähriger Befreiung aus dem dänischen Hoheitsgebiet. Dafür wurde die Gartenbauaustellung konzipiert; unweit der Schaugärten stand die Tänzerin. Damals gab es auch noch die Muschelkalkskulptur Schäfer mit Schafen von Karl Spethmann (1888-1958 / Mitglied des Hamburger Künstlerverein von 1832) sowie einen wasserspeienden Seelöwen. Die Schützende Mutter von Ludolf Albrecht befindet sich übrigens heute auf dem Ohlsdorfer Friedhof.

 

Bemerkenswert auch die temporäre Ausstellung von 1986, als das Projekt "Jenisch-Park Skulptur" von 12 deutschen Bildhauern entwickelt und in der weiträumigen Parklandschaft verwirklicht wurde.

  • Bernhard Prinz mit "Repertoire und Resonanz" (zum 1/3 geöffneter übergoßer Trichter in einem Holzgerüst am Ufer der Flottbek, bestückt mit übergroßen Holzgegenständen)
  • Bogomir Ecker mit "Hohlweg", (lauschende roten Ohren an Bäumen),
  • Hermann Pitz mit Gebrauchsgegenständen aus Hartgummi; fest verankert im Waldboden an einer Wegegabelung, 
  • Felix Droese mit "Sicherheitsschrank",
  • Hubert Kiecol mit "Bank"
  • Klaus Kumrow mit einer Holzskulptur, die einem chinesischen Teehaus ähnelt,
  • Ludger Gerdes mit "Hamburger Stern" (5 Flaggen begrenzen ein Gebiet in Form eines Sterns, evtl. auch symbolisch eine Lanze für jeden Erdteil)
  • Olaf Metzel mit "Eichenlaubstudie" (Masken und Büsten aus Gips hinter zerbrochenem Glas innerhalb des Jenisch-Hauses)
  • Stephan Balkenhol mit "Reiter" (in der Kulturkarte mit weiteren Werken berücksichtigt Giraffe + 4 Männer auf Bojen),
  • Stephan Huber mit "Helden der Arbeit" (ein gebrochene dreiteiliger Obelisk, der dennoch einheitlich verbunden ist und mit Blattgold ummantelt den Betrachter verblendet)
  • Thomas Schütte mit "Tor" (das leuchtend rote Holztor ist der Zugang zu dieser ungewöhnlichen Ausstellung, deren Ausmaß und Begrenzung nicht zu überschauen ist; der Stern von Ludgar Gerdes wird dort aufgenommen)
  • Wolfgang Luy mit "Labyrinth" (drei verschlungene Holzhalbkreise, in denen Torbögen Zugänge ermöglichen )

 

Sie nutzten die Parkanlage entsprechend ihrer künstlerischen Begabungen im Hinblick auf die natürlichen Gegebenheiten, um aus dem Schutzräumen der Ateliers und Galerien heraus sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die praktische Funktion des "Kunststücks" hinsichtllich der gesellschaftlichen Bedürfnisse - sakrale Kunst für Kirchen, höfische Kunst für den Adel - war nun unbedeutend. Der individuelle Zeitgeist setzte sich durch und "bespielte" erstaunlich ungewohnte Plätze. Ob der Betrachter dabei erkennt, dass es sich um Kunst handelt, was er da sieht - oftmals mehr zufällig - , war unbedeutend.

Kunst im Öffentlichen Raum war geboren und hat seitdem in Hamburg Tradition.

Adresse: Baron-Voght-Str. 50 / Jenischpark in 22609 Hamburg-Othmarschen
Verkehrsanbindung: Bus 15 Station Marxsenweg

Homepage:  www.jenisch-haus.de
Letzte Nachrichten zum Thema "Jenisch Park"