- wurde 1911 bei Hamburger Traditionswerft Blohm & Voss gebaut
- gehörte zur Reederei F.Laeisz - wie auch die anderen P-Liner Passat, Preußen, Pamir etc.,
- lag von 1975 bis 2017 als Museumsschiff am Pier des Southstreet Seaport Museum in New York und konnte 2017 nach Hamburg überholt werden durch den neuen Eigner, der Stiftung Hamburg Maritim,
- wird seitdem auf der Peters Werft in Wewelsfleth restauriert,
- soll das zukünftige Wahrzeichen werden vom geplanten Deutschen Hafenmuseum.
Doch während in Wewelsfleth die notwendigen Arbeiten am Schiff incl. Masten und Rahen (querlaufende Mastenteile, an denen die Segel gesetzt werden / zusammen das stehende Gut) umgesetzt werden, konnten noch weitere Teile der vorhandene TAKELAGE in das Hafenmuseum verbracht werden. Darunter versteht man auch das Tauwerk und die Segel.
Die noch verwertbaren Teile des Tauwerks aus Stahl und Hanf wurden im Frühjahr 2018 im Hafenmuseum erneuert bzw. wo möglich repariert. Die Fleißarbeit nennt sich PLEIßEN und BEKLEEDEN und wurde vor den Augen von interessierten Besuchern umgesetzt. Wie auf den 3.+4.Foto zu sehen ist, packen Frauen kräftig mit an. Die Männer halten sich gern im Hintergrund.
Das Stahldrahttauwerk wird benötigt für die Masten insbesondere auf den Segelschiffen. Doch auch als Trossen für Schlepper, sogenannte Schleppleinen sind entsprechend gefertigt. Angefertigt werden sie auf Reepschlägereien unter Einsatz von Reeperbahnen, ein in Hamburg nicht unbekannter Begriff. Ihre Zugfestigkeit kontrollierten beispielhaft Betriebe wie die Georg Fischer´s Schiffsschmiede, die sich neben diversen Schiffsausrüstern am Baumwall in unmittelbarer Hafennähe 1929 angesiedelt hatte. Diese hafenbezogenen Betriebe mußten ihren Standort aufgeben, da dort 1989 das Medienunternehmen Gruner und Jahr sein neues Verlagsgebäude als Firmenzentrale schaffen wollte.
Das Tauwerk für die Peking besteht aus mehreren Kardeelen (links aufgedrehte Drahtseile / üblich wären sechs), die sich um ein mittleres Drahtseil (die Seele) winden, die zusammen entgegen geschlagen sind, also rechtsrum aufgedreht wurden. Sie wurden zusätzlich mehrschichtig ummantelt. Dafür kommt eine Kleedkeule mit aufklappbarer Rolle zum Einsatz (2.Foto). Das Tauwerk wird bekleidet, angezogen, bekleedet!
- Dafür werden zuerst die Fugen zwischen den Kardeelen mit einem einfachen Garn (Trensen) gefüllt - sogenanntes keepen, um das Tauwerk abzurunden.
- Im 2. Schritt wird ein Segeltuchstreifen ergänzend aufgewickelt, der zuvor als erster Schutz gegen die Witterung mit Teer getränkt war.
- Es folgt die Ummantelung mit einem linksgedrehten Zwirn, dem Schiemannsgarn, das enganliegend weitere Stabilität und Schutz bietet. Diese Maßnahme erfolgt in mehrfachen Schichten, jeweils mit geteertem Tuch als Zwischenablage.
Mit einem hölzernen Pricker spleißt (aueinandertreiben) man den Drahtkern, um Endstücke zu fertigen etc. (5.+6.Foto). Dieses Handwerkzeug ist neben vielen anderen auf dem Museumsschiff Rickmer Rickmers zu sehen. So auch die neunschwänzige Katze.