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Die Aufmaße der Barkasse Strom- und Hafenamt aus 1981 wurden uns freundlicherweise von fachkundiger Stelle zur Verfügung gestellt.

Barkassen

- Maritimes -

Der Begriff Barkasse ist ursprünglich ein militärischer Ausdruck für das größte Beiboot an Bord eines Kriegsschiffs, entwickelte aus dem italienischen barcaccia (Wanne / Boot). Die Pinasse bzw. Schaluppe war das zweitgrößte Beiboot insbesondere auf englischen Kriegsschiffen; der Name verweist auf das Material nämlich Kiefernholz (lateinisch pinus).

Die heutigen Barkassen werden nicht mehr mit Riemen (herkömmlich mehr unter Paddel bzw. Ruder bekannt) fortbewegt sondern haben Motoren. Diese kleinen Binnenschiffe sind nicht für die offene See geeignet. Sie befördern dafür seit Jahrzehnten im Hamburger Hafen insbesondere Personen - früher Herrscharen von Hafenarbeitern - heute einer Vielzahl von Besucher*innen und Tourist*innen bei Hafenrundfahrten. Auffallend ist der überdachte kleine Steuerstand im vorderen Teil des überwiegend genieteten bzw. geschweißten Motorschiffes mit ursprünglich offenem Deck.

Damit die Hafenbesichtigungstouren auch bei Wind und Wetter angenommen wurden, erhielten die Decks überwiegend gläserne Aufbauten sowie Bänke um den mittig liegenden Motorraum herum. Der Tiefgang ist gering, sodass die Barkassen auch Kanäle passieren können, die versandet bzw. nicht ausgebaggert sind. Das war vor wenigen Jahren noch in den Kanälen der Speicherstadt der Fall (Zollkanal u.a.). Ebenso erlaubt ihr flacher Bau inzwischen selbst bei Hochwasser das Unterfahren der Brooksbrücke oder anderer Brücken im Hamburger Hafen. Der belegt in Europa mit 2500 Brücken den ersten Rang vor den Städten Venedig und Amsterdam. Weltweit liegt Hamburg nach New York auf dem zweiten Platz.

  • Auch der Hafenkapitän nutzt für seine Dienst- und Kontrollfahrten durch den Hafen sowie für Repräsentationsaufgaben beim Hafengeburtstag eine Barkasse des Oberhafenamtes; sie trägt seine Amtsbezeichnung. Doch die altehrwürdige Dienstbarkasse wurde 2012 durch ein neues Schiff mit gleichlautendem Namen ersetzt.

 

  • Spannender dagegen ist die Geschichte der Senatsbarkasse, die 1940 auf Reede gelegt und mit einer Lüa von 23,47m (Länge über alles vom vordersten zum hintersten festen Punkt  / Bug - Heck) und einer Breite von 5,12m unter dem Namen Hamburg einen Tiefgang von nur 1,62m besaß. Ideal, um 1972 vom damaligen Amt für Strom-und Hafenbau übernommen und auf den Namen Strom- und Hafenbau umgetauft zu werden. Dazu erfolgte auf der Werft Pohl & Jozwiak in Waltershof eine umfassende Modernisierung incl. Einbau eines repräsentativen großen und nachfolgend kleinen Salons. Dort verweilten u.a. die Königin von England (1965), der Schah von Persien mit Kaiserin Farah Diba (1967), Lady Di und Prinz Charles (1987) sowie der  UNO-Generalsekretär Kofi Annan (2000) anlässlich der Eröffnung des Amtssitzgebäudes des Internationalen Seegerichtshofes. Ihr altes Betätigungsfeld mußte die Senatsbarkasse 2002 einstellen; seit 2003 fährt sie als Barkasse unter dem Namen Senator weiterhin für Besichtigungsfahrten auf und ab - wo auch immer.

 

  • Dramatisch war der Untergang der Barkasse Martina im Jahr 1984. An Bord befand sich eine 40-köpfige Geburtstagsgesellschaft, als die Barkasse zwischen einen Schlepper und eine Schute geriet. Von dieser wurde sie unter Wasser gedrückt und auf 30m überlaufen. Durch die Havarie fanden mehrere Fahrgäste den Tod.

 

  • 2010 wurde die Barkasse Victoria bei starkem Nebel durch ein gewaltiges Containerschiff vor den Landungsbrücken versenkt.

 

  • Ungenügend war 2004 die Leistung der HPA und der Ingenieure für den Bau der Kibbelstegbrücke in der HafenCity. Denn die war zu flach geraten, sodass u.a. die Barkasse Buenos Aires auf ihrer ersten Fahrt nach dem Einbau der zweistöckigen Brücke (oben ist für Notfahrzeuge bei Hochwasser - unterer Brückenteil ist den Fußgängern vorbehalten) auf „Volle Fahrt Zurück“ gehen mußte. Sonst hätte sie sich bei dem damals bestehenden Wasserstand das Ruderhaus abgefahren. Danach konnte der Zollkanal nur bei Niedrigwasser befahren werden.

 

  • Ebenso fragwürdig war 2014 das Wendemanöver an den Landungsbrücken: die Barkasse Gaby sollte verholt werden. Durch das dafür eingeleitete Wendemanöver des Schiffsführers rutschte die Barkasse unter die Brücke 6 und verkeilte sich. Bei ablaufendem Wasser kam sie wieder frei; allerdings mit einem leichten Dachschaden.

 

  • Spannend dagegen ist die optische Weiterentwicklung der Barkassen seit 2018. Denn nun hat Hamburg auch eine „Schwimmende Galerie“. So ist die „Lütte Deern“ bereits das dritte Kunst-Schiff in der Flotte von Barkassen-Meyer. Die Barkasse (Baujahr 1930) wurde von  der Berliner Künstlerin Julia Benz im Rahmen der Millerntor-Gallery 2014 im Dock in Finkenwerder für VIVA CON AGUA zum Charity-Kunstwerk. Neben der Cabrio-Barkasse waren vorher schon die „Sanna“, benannt nach der Schauspielerin Sanna Englund vom Künstler Frank Bürmann sowie der "HANSEAT" mit einem dreidimensionalen Fuchs-Motiv von Björn Holzweg zur schwimmenden Kunst im öffentlichen Raum bemalt worden (1.Foto).

    Doch auch andere Barkassen sehen nicht urtypisch Hamburgisch aus, zeigen aber etwas Urtypisches aus der Hamburger Kulturszene. Die Barkasse "Dongeon aus der Speicherstadt" von Barkassen Ehlers konnte entdeckt und für ein Foto abgelichtet werden.

 

 

Adresse: - diverse Liegeplätze -
Verkehrsanbindung: S3 Station Landungsbrücken

Homepage:  ohne
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