Der Jenischpark in Othmarschen ist benannt nach Senator Johann Martin Jenisch. Sein Nachfolger wurde Senator Max Theodor Hayn (1809-1888 / u.a. 2.Bürgermeister). Eine 1888 von dem Holzschnitzer Aloys Denoth aus einem einzigen Eichenholzblock geschnitzte Figur von Hayn steht im Waisenzimmer des Hamburger Rathauses, denn er war Förderer und Schutzherr der Hamburger Waisenhäuser.
Hayns Sommersitz befand sich seid 1873 im Stadtteil Eppendorf am Alsterlauf. Dort ließ er sich ein Haus bauen, das bereits 1931 abgerissen wurde - nach Nutzung durch die Heilsarmee und anschließendem Leerstand. Dazu übernahm er den noch heute öffentlich begehbaren Monopteros (1.-3.Foto) und nutzte den unüblichen, da nur halboffenen Säulen-Rundbau mit kupferbedecktem Kuppeldach für familiäre Aufenthalte in seinem über 27.000m² großen privaten Garten. 1931 wurde die Parkanlage von Otto Linne neu „zugeschnitten“:
- die angrenzende Alster wurde kanalisiert (5.+ 6.Foto),
- im Park entstand ein Kinderplanschbecken (4.Foto),
- der Monopteros öffnete sich für die Bürger.
Heute führt durch den Park zusätzlich der Alsterwanderweg. Der beginnt an der Alsterquelle bei Henstedt-Rhen in Schleswig-Holstein und führt bis zur Mündung in die Elbe. Er ist ein Teil des Norddeutschen Jakobsweges, der Via Baltica (von Usedom / Sassnitz über Rostock - Lübeck - Hamburg - Bremen nach Osnabrück).
Leider wurde der idyllische Ort in der Vergangenheit wiederholt „fremdbemalt“ und das auch noch mit geringem künstlerischen Anspruch. Die renommierte Galerie Affenfaust konnte dafür gewonnen werden, dort ein ansprechendes Graffiti zu gestalten. Das Bild ist von dem zeitgenössischen Künstler Björn Holzweg (*1979) aus seiner Reihe "Lost Track"; der undefinierbare Farbmitelpunkt scheint sein Fabel zu sein und findet sich auch bei anderen Objekten wieder. Seine Farbgebung für die Barkasse Hanseat allerdings ist erkennbar originell (9.Foto).
Zweimal im Jahr sollen ab 2019 Künstler*innen aus dieser Szene die Gelegenheit bekommen, dort ihr Können zu beweisen. Die Ergebnisse sollen jeweils in einer Vernissage der Öffentlichkeit präsentiert werden. Die bisher bewilligten Mittel und Spenden aus dem nachbarschaftlichen Umfeld reichen aus, um die kommenden zwei Gestaltungszyklen zu finanzieren.
Im benachbarten Umfeld liegt der Eppendorfer Mühlenteich, durch den die Tarpenbek in die Alster fließt. Da befindet sich das Winterquartier von Hamburgs Schwänen, von November - März betreut von Hamburgs Schwanenvater. Dort soll sich von 1874-1895 auch eine Flußbadeanstalt für Frauen und Mädchen befunden haben. Logisch, dass dieser Standort dann auch für unsere bildschönen Alsterschwäne geeignet ist.
Diese Höckerschwäne (8.Foto) sind seid 1592 ein Wahrzeichen der Stadt Hamburg, denn seitdem werden sie auf Kosten der Bürger*innen mit Getreidefutter versorgt. Seit 1664 stehen sie gemäß Senatsbeschluss unter besonderen Schutz: es ist bei Strafe verboten, sie zu beleidigen, zu verletzen oder gar zu töten.
Eine wesentliche kleinere Ausgabe eines Monopterus (10.Foto) befindet sich auf dem Ohlsdorfer Friedhof unweit der Christus-Skulptur. Ein weiteres Exemplar wurde Anfang des 19. Jahrhunderts als Teilstück für den englischen Landschaftspark von dem französischen Landschaftsgärtner und Architekten Joseph Ramée im Auftrag des Kaufmanns Friedrich Baur in dessem Park in Blankenese angelegt.