Passend für Hamburg als Umwelthauptstadt Europas im Jahr 2011 hatte die UNESCO dem Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer in der Nordsee den Titel „Weltnaturerbe“ verliehen. Mit der Aufnahme in die Liste der Welterbe-Stätten unterstrich die UNESCO den „außergewöhnlichen universellen Wert“ des Hamburgischen Wattenmeers.
137km² Watt um die Inseln Neuwerk, Scharhörn und Nigehörn stehen jetzt in einer Reihe mit z.B. dem Great Barrier Reef in Australien, dem Grand Canyon in den USA, und dem Serengeti-Nationalpark in Tansania, aber auch u.a. mit Kulturstätten wie den Pyramiden von Gizeh, den Tempeln von Abu Simbel und dem Kölner Dom.
Mit dem Eintrag in die Liste der Welterbe-Stätten der Menschheit bekam Hamburg am 27.06.11 seine erste eigene Welterbe-Stätte und machte zugleich den deutschen Anteil des grenzüberschreitenden Weltnaturerbe Wattenmeer westlich der Elbe-Mündung komplett. Schon bei der Anerkennung des Wattenmeeres als Weltnaturerbe in den Niederlanden, Niedersachsen und Schleswig-Holstein hatte die UNESCO ausdrücklich feststellt, dass notwendige Maßnahmen zur Erweiterung und zur Unterhaltung der großen Seeschifffahrtsstraßen in den Flussmündungen auch künftig möglich bleiben. Dadurch konnten beim Nominierungsverfahren endgültig die Befürchtungen von Politik und Wirtschaft ausgeräumt werden, die Anerkennung als Weltnaturerbe könnte zu Lasten des Hamburger Hafens gehen.
Hintergrund
Rund 900 besondere Stätten, die als Teile des Kultur- oder Naturerbes von außergewöhnlicher Bedeutung sind und daher als Bestandteil des Welterbes der ganzen Menschheit erhalten werden müssen, hat die Welterbe-Kommission der UNESCO bislang benannt. Mit einer solchen Anerkennung verpflichtet sich der Träger einer Welterbe-Stätte, diese für die folgenden Generationen in seiner Unversehrtheit und für die gesamte Menschheit zu erhalten. Da die Welterbe-Stätten inzwischen längst Qualitätssiegel für einzigartige Erlebnis-Destinationen darstellen, haben sie große - auch finanzielle - Bedeutung für Image, Marketing und damit Tourismus. Den Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer besuchen jährlich rund 100.000 Gäste.
Das gesamte Wattenmeer Den Helder in den Niederlanden bis Esbjerg in Dänemark hat eine Fläche von rund 11400km². Seit Oktober 2010 ist auch das dänische Wattenmeer nördlich des Hindenburgdamms als Nationalpark geschützt. Hamburgs nördlicher Nachbar strebt ebenfalls die Anerkennung als Weltnaturerbe-Stätte an.
Wissenswertes
- Unmittelbar am Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer vorbei verläuft durch die südliche Nordsee zusammen mit dem angrenzenden Ärmelkanal einer der am dichtesten befahrenen Schiffs-Handelswege der Welt. Er führt in den angrenzenden Atlantischen Ozean. Durch den Nord-Ostseekanal bei Brunsbüttel besteht über die Ostsee eine Schiffsverbindung auch zu den Baltischen Staaten
- Mitten durch das Wattenmeer hindurch verläuft die Tour der Wattwagen von Sahlenburg oder Duhnen / Cuxhaven Richtung Neuwerk und zurück. Diese Fahrt entschleunigt die Gedanken, durchlüftet die Seele und inspiriert den Geist für neue Gedanken um die Größe und Schönheit der Natur - aber auch um ihre Zerbrechlichkeit. Die Fahrt dauert je Strecke 2 Stunden, mit etwa 1 Stunde Inselaufenthalt. Die hohen Zweispänner überqueren die großen Priele nur bei Ebbe, müssen also zwingend die Gezeiten einhalten. Eine Randnotiz: sobald Neuwerk erreicht wurde, betritt man Hamburger Staatsgebiet.
Weitere Welterbestätten in Hamburg sind
- die Speicherstadt
- das Kontorhausviertel