In Verlängerung der Klopstockstraße liegt der Heine-Park mit herrlich altem Baumbestand (5.Foto) und Hamburg typischen Sträuchern von überwiegend Rhododendron und Azalee.
Der Park gehörte zum ehemaligen Landsitz des Bankiers und Wohltäters Salomon Heine (1767-1844), der Hamburg nach dem großen Brand von 1842 mit seinem Vermögen wesentlich unterstützt hatte. Auch sein Sohn Beer Carl Heine (1810-1865) war gegenüber der Stadt großzügig. Insbesondere die Kunsthalle förderte er zusammen mit seinem Kompagnon August Abendroth (1796-1867), Sohn des Bürgermeisters Amandus Abendroth und einer der Gründungsmitgliedern des Kunstvereins in Hamburg. Carl Heine leistete bereits 1858 eine größere Geldspende, die nach seinem frühen Tod erheblich anwuchs. Damit konnte die Kunsthalle bis 1942 eine Vielzahl von "guten und geprüften" Bildern ankaufen. Auch bei diesen Bildern sind Hinweisschilder angebracht, die auf den Spender verweisen.
Von dem ehemaligen Landsitz ist 1880 das Sommerhaus abgerissenen und nur das 1832 erbaute Gärtnerhaus direkt an der Elbchaussee 31 erhalten geblieben (2.Foto). Es ist - benannt nach dem ehemaligen Grundeigentümer - heute als (Salomon) Heine-Haus bekannt. Seit 1962 steht es unter Denkmalschutz und seit dem 01.01.01 dient es dem Altonaer Museum für kulturelle Zwecke, u.a. für Sonderausstellungen. Dauerhaft wird im Inneren mit Bildern, Fotografien und Schriftstücken auch an Heines berühmten Neffen, den Dichter Heinrich Heine erinnert (3.+ 4.Foto).
Zu Ehren von Heinrich Heine (1797-1856) erinnert eine Skulptur auf dem Rathausmarkt an sein Wirken von 1815 und 1831 in Hamburg. Das Kulturkarte.de-Team dankt unserem jugendlichen Mitglied Sami für sein Foto mit den beiden Dichtern + Denkern (8.Foto)! Und wer in die Flure der Bürohäuser zwischen Binnenalster und Colonnaden schaut, wird in einem Flur ein Duplikat dieser Skulptur entdecken (1.Foto).
Doch auch
- im Hamburger Stadtpark stand eine Heinrich-Heine-Skulptur von Hugo Lederer, die 1926 im Stadtpark aufgestellt und 1933 von den Nazis zerstört wurde (6.Foto). Das jetzige Heine-Denkmal am Hamburger Rathausmarkt weist auf diesen Umstand hin.
- Betty Heine (Geburtsname Peira van Geldern / 1771-1859) war die Mutter Heinrich Heines. Sie ist auf dem Jüdischen Friedhof Ohlsdorf begraben.
- In Ritzebüttel / Cuxhaven war Heine zu Besuch (Harzreise),
- die Süderelbe soll er überquert haben (Wintermärchen),
- in Lüneburg steht ein Heinrich-Heine-Haus,
- in der Bronx - einem Stadtteil von New York - steht eine Skulptur in Erinnerung an den bedeutenden Schriftsteller und Dichter. Sie wurde von Ernst Herter (1846–1917) in Deutschland angefertigt und dort aufgestellt, weil die Stadt Düsseldorf damals sich nicht zu Heine bekannte.
Diese Skulptur in New York erinnert an den berühmten "letzten Deutschen Dichter der Romantik" und speziell an die Loreley, einer sagenumwogenen Jungfrau, die mit ihrer Schönheit und mit Gesang am Rhein - einem weiteren großen Fluss inmitten von Europa - die Schiffer (also Männer) betört und oftmals ins Verderben geführt haben soll:
Heinrich Heine: Loreley
Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, Daß ich so traurig bin; Ein Märchen aus alten Zeiten, Das kommt mir nicht aus dem Sinn.
Die Luft ist kühl und es dunkelt, Und ruhig fließt der Rhein; Der Gipfel des Berges funkelt Im Abendsonnenschein.
Die schönste Jungfrau sitzet Dort oben wunderbar, Ihr goldnes Geschmeide blitzet, Sie kämmt ihr goldnes Haar.
Sie kämmt es mit goldnem Kamme, Und singt ein Lied dabey; Das hat eine wundersame, Gewaltige Melodey.
Den Schiffer im kleinen Schiffe, Ergreift es mit wildem Weh; Er schaut nicht die Felsenriffe, Er schaut nur hinauf in die Höh'.
Ich glaube, die Wellen verschlingen Am Ende Schiffer und Kahn; Und das hat mit ihrem Singen Die Loreley getan.
Zum Grundstück am Geesthang hin zur Elbe sei noch zu berichten, dass der Eigentümer um 1914, der Kommerzienrat Georg Plange (heute bekannt durch Produkte wie Gloria Korngut und Diamant Mehl bzw. Kindergrieß aus der Aurora-Mühle am Reiherstieg in Wilhelmsburg), Teile seiner privaten Parkflächen für die Altonaer Gartenbauausstellung von 1914 zur Verfügung gestellt hatte. Mit den durch Altona hinzugekauften Flächen u.a. des verstorbenen Bankier und Industriellen Bernhard Donner samt Schloss und Mühlenteich entstand ein Areal, in dem die damalige wilhelminische Gartenkunst zum Wohle Preußens in ihrer Gesamtheit zur Geltung kommen konnte. Die Plange´sche Villa wird aktuell privat genutzt (7.Foto).