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Quelle der Beiträge: Pressestelle des Senats bzw. KZ-Gedenkstätte Neuengamme

KZ-Gedenkstätte Neuengamme

- Historischer Ort -

Denkmal „Murat dans la tourmente

Am 07.06.12 wurde das Denkmal „Murat dans la tourmente“ im Gedenkhain in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme eingeweiht. Dieses Mahnmal ist der Erinnerung an die im ehemaligen Konzentrationslager Neuengamme und seinen Außenlagern ermordeten Männer aus der französischen Stadt Murat im District Cantal in der Auvergne gewidmet. Es erinnert an die Folgen der deutschen Besatzungsherrschaft in Frankreich, die jeglichen Widerstand mit Gewalt zu brechen versuchte.

Mit der Einweihung des Mahnmals ist auch eine zweisprachige Ausstellung eröffnet worden, die von Schüler*innen des Gymnasiums Süderelbe erarbeitetet wurde und das Geschehen in Murat sowie dessen Folgen ins Bewusstsein ruft. Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler:Das Mahnmal ist ein wichtiger Baustein für die Erinnerungskultur in Deutschland und in Frankreich. Die Erarbeitung der bilingualen Ausstellung von Schülerinnen und Schülern zu diesen Geschehnissen ist ein sehr gelungenes Projekt, das Jugendliche an die Deutsche Geschichte heranführt. Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus bleibt auch für die Zukunft unabdingbar.“   

Die Realisierung des Denkmals hatten die Amicale régionale de Neuengamme Cantal und die Association des Déportés, Internés et Familles du Cantal (A.D.I.F.) in Kooperation mit der KZ-Gedenkstätte Neuengamme  ermöglicht. Mit dem Mahnmal aus Basaltsäulen aus der Umgebung von Murat hat der Architekt Christian Pichot-Duclos, Enkel eines Deportierten, eine würdige Erinnerungsstätte entworfen, an dem auch zukünftige Generationen der Opfer dieses Verbrechens gedenken können. Es ist zugleich ein Brückenschlag nach Murat, wo ebenfalls ein Mahnmal an das Schicksal der Deportierten erinnert.

 

Hintergrund:

Im Rahmen von Vergeltungsaktionen erschossen die deutschen Truppen im Sommer 1944 in Murat 25 Geiseln und deportierten  am 18.07.44 von dort 107 Männer zwischen 16 und 50 Jahren in das KZ Neuengamme sowie zwei Frauen in das KZ Ravensbrück. Die Männer aus Murat kamen in verschiedene Außenlager des KZ Neuengamme, wo sie schwerste Zwangsarbeit leisten mussten. 75 von ihnen überlebten die Deportation nicht. Das Mahnmal steht im Gedenkhain der KZ-Gedenkstätte Neuengamme in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Denkmälern aus Putten und Meensel-Kiezegem - drei Orte, einer in den Niederlanden, die beiden anderen in Belgien, deren Bewohner*innen ein ähnliches Schicksal wie jene in Murat erlitten hatten. Auch von dort wurden im Rahmen von Vergeltungsmaßnahmen jeweils mehrere hundert Männer im Sommer 1944 in das KZ Neuengamme deportiert. Der Gedenkhain der KZ-Gedenkstätte Neuengamme spiegelt damit die europäische Dimension der nationalsozialistischen Verbrechen wider.

 

 

Gedenkstätte Bullenhuser Damm

Am 20.04.11 wurde die neue Ausstellung in der Gedenkstätte Bullenhuser Damm als ein Ort des Gedenkens und Lernens eröffnet.

Die Dauerausstellung in der Gedenkstätte Bullenhuser Damm, die über das Schicksal von zwanzig jüdischen Kindern sowie mindestens 28 Erwachsenen berichtet, die dort in der Nacht vom 20. auf den 21.04.45 von SS-Männern des KZ Neuengamme ermordet wurden, ist umfangreich umgestaltet und erweitert worden. Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Dr. Dorothee Stapelfeldt hat die neue Ausstellung heute in Anwesenheit zahlreicher Verwandter der damals ermordeten Kinder eröffnet.

Die von den Historikerinnen Iris Groschek und Kristina Vagt erarbeitete zweisprachige Ausstellung in Deutsch und Englisch bietet Informationen über die Geschichte des Gebäudes als Schule, als Außenlager des KZ Neuengamme und als Gedenkstätte. Sie thematisiert die Verfolgung und Deportation jüdischer Menschen in den von der deutschen Wehrmacht besetzten Ländern, die medizinischen Versuche im KZ Neuengamme, die Täter, die juristische Aufarbeitung und die Entwicklung des Gedenkens an diesem Ort.

Mit der modernen Gestaltung dieser neuen Ausstellung, die das junge Gestaltungsbüro „hellauf“ entworfen und umgesetzt hat, sollen insbesondere Jugendgruppen angesprochen werden, sich mit der Thematik zu befassen.

Gedenkstätten tragen zur Bewusstseinsbildung bei, dass Menschenrechte, Freiheit und rechtsstaatliche Demokratie nicht selbstverständlich, sondern zivilisatorische Errungenschaften sind, die angenommen, gelebt und fortentwickelt werden müssen. Und dafür brauchen wir Gedenkstätten wie diese, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, besonders junge Menschen zu erreichen. Gedenkstätten stünden vor der großen Herausforderung, die Kluft zwischen der heutigen Lebenswirklichkeit und dem Bild des Nationalsozialismus, das irreal und fiktiv erscheine, zu überwinden.

 

 

Befreiung der Konzentrationslager vor 65 Jahren

Am 03. und 04.05.10 gedachte Hamburg der Befreiung der Konzentrationslager vor 65 Jahren. Die Feierlichkeiten wurden von 85 ehemaligen Häftlingen des Konzentrationslagers Neuengamme und ihrer Angehörigen aus ganz Europa, Israel, den USA und Australien begleitet. Am 04.05.10 fand dazu eine offizielle Gedenkveranstaltung in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme statt:

Nach einer feierlichen Kranzniederlegung am Internationalen Mahnmal sprachen im ehemaligen Klinkerwerk der Erste Bürgermeister Ole von Beust, der Präsident der Amicale Internationale Robert Pinçon und Bojana Žokalj Jesih, Vertreterin der Zweiten Generation aus Slowenien. Im Anschluss trat die in Hamburg lebende Holocaust-Überlebende Esther Bejarano, die im KZ Auschwitz im Mädchenorchester spielen musste, mit der Rap-Band Microphone Mafia aus Köln auf. Begleitend fand in Neuengamme außerdem die beiden internationalen Konferenzen „Skandinavien in der Zeit des Nationalsozialismus und die ‚Aktion Bernadotte’“ am 01. + 02.05.10  und „Überlebende und ihre Kinder im Gespräch“ vom 05. - 07.05.10 statt.

 

 

Hannoverscher Bahnhof wird Stätte des Gedenkens an Deportationen

Mindestens 7112 Menschen wurden zwischen 1940 und 1945 vom Hannoverschen Bahnhof (am Oberhafen zwischen Ericusgraben und Baakenhafen) aus in Ghettos und Vernichtungslager deportiert, nur wenige haben überlebt. Für die Entwicklung eines an die Deportationen vom ehemaligen Hannoverschen Gedenkortes in Erinnerung Bahnhof in der heutigen östlichen HafenCity hatte die Kulturbehörde Anfang dieses Jahres eine Steuerungsgruppe einberufen, zu der neben externen Sachverständigen Vertreter der Kulturbehörde, der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt und der HafenCity Hamburg GmbH gehörten. Die Ergebnisse wurden am  27.10.08 vorgestellt und auf einer öffentlichen Veranstaltung mit Vertretern der Institutionen und Verbände der Überlebenden und Hinterbliebenen diskutiert.

Das vorgelegte Rahmenkonzept sieht eine Einbeziehung des Lohseplatzes (ehemaliger Bahnhofsvorplatz) und der authentischen Relikte des ehemaligen Bahnsteigs 2 und der Gleisverläufe im denkmalgeschützten Bereich vor, der außerhalb des sogenannten Lohseparks liegt. Das Gedenkort-Konzept sieht eine diagonal durch das Areal des Lohseparks verlaufende, landschaftsgestalterische Verbindung zwischen den beiden ca. 400m voneinander entfernten Orten vor. Damit wird der historische Weg der Deportationszüge in Form einer Sichtachse visuell nachvollziehbar gemacht. Die Achse soll bewusst als Einschnitt im städtebaulichen Bild markiert werden: Während die umliegenden Straßen und Parkflächen aus Gründen des Hochwasserschutzes um ca. 1 - 2m angehoben werden, sollen der Lohseplatz und die Relikte des Bahnsteigs 2 auf dem gegenwärtigen Höhenniveau verbleiben. Vorgesehen ist außerdem ein Neubau am Lohseplatz, in den u.a. ein Dokumentationszentrum mit einer Dauerausstellung zur historischen Aufarbeitung der Deportationen in Hamburg integriert werden soll.

Vorgesehen ist eine stufenweise Umsetzung des Gedenkortkonzeptes, da das Areal nur schrittweise verfügbar gemacht werden kann. Einige Teile des Geländes werden in den nächsten Jahren noch als Baustel-leneinrichtungsfläche für den Neubau der Pfeilerbahn der Deutschen Bahn sowie für den Bau der U4 genutzt, das Kernareal des Lohseparks war noch bis 2017 durch die Nutzung einer Spedition gebunden.

Das Kunsthaus Hamburg zeigte vom 16.02 - 26.04.09 die Ausstellung „In den Tod geschickt: Die Deportationen von Juden, Roma und Sinti aus Hamburg 1940 bis 1945“, die von der Kulturbehörde bei der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Auftrag gegeben wurde. Begleitend fand eine Reihe von Vorträgen in der Talmud Tora Schule statt.

 

Ehrenpräsident Fritz Bringmann feierte 90. Geburtstag

Am 09.02.08 feierte Fritz Bringmann, ehemaliger politischer Häftling der Konzentrationslager Sachsenhausen und Neuengamme, 2008 Ehrenpräsident des internationalen Überlebendenverbandes Amicale Internationale KZ Neuengamme und der Arbeitsgemeinschaft Neuengamme, seinen 90. Geburtstag.

Als 17-Jähriger von den Nationalsozialisten 1935 wegen politischen Widerstandes verhaftet und im Mai 1945 als 27-Jähriger von den Alliierten befreit, wurde Fritz Bringmann nicht müde, sich gegen Faschismus und Rechtsextremismus, für Menschlichkeit und gegen das Vergessen und für eine würdige Gedenkstätte am Ort des ehemaligen KZ Neuengamme einzusetzen. An dem Ort, an dem die SS alles tat, um die Häftlinge durch Arbeit und unsägliche Lebensbedingungen zu vernichten, blickte er gemeinsam mit ehemaligen Mithäftlingen aus mehreren europäischen Ländern, politischen Weggefährt*innen, Freund*innen, Verwandten und Menschen, die sich gemeinsam mit ihm gegen das Vergessen eingesetzt haben und einsetzen, auf unglaubliche 90 Jahre zurück - und damit auf ein Leben, das er dem politischen Kampf widmete.

 

Ausstellung über die Geschichte des Holocaust in Ungarn

Am 07.08.06 wurde die Ausstellung „Jüdische Zwangsarbeiterbrigaden im faschistischen Ungarn 1933 - 1945“ eröffnet. Die Ausstellung lieferte einen kompakten Überblick zur Geschichte des Holocaust in Ungarn: Die Einführung der Zwangsarbeiterbrigaden als eine der vielen antijüdischen Maßnahmen im Jahr 1939. Auf acht thematisch gegliederten Tafeln wurde in kurzen prägnanten Texten das Schicksal der jüdischen Zwangsarbeiter beschrieben und als Beginn des Massenmords an den ungarischen Juden dargestellt.

Die Ausstellung zeigte die Unmenschlichkeit des faschistischen Systems und das Leid der Opfer. Vor allem durch die Beschreibung der Einzelschicksale und die Einbeziehung von Originalexponaten, wie Postkarten, Ausweise bis hin zu Essgeschirr und Tagebuchaufzeichnungen, entstand ein eindrucksvolles und berührendes Bild von den ungarisch-jüdischen Zwangsarbeitern und ihrem Schicksal nach dem Einmarsch der deutschen Truppen 1944.

 

Lagergelände wurde Vermittlungs- und Lernort

Zum 60. Jahrestag der Befreiung wurde am 04.05.05 die künftige Nutzung des Geländes der Jugendvollzugsanstalt Vierlande (Anmerkung der Redaktion: die JVA Vierlande befand sich damals noch auf dem Gelände der Gedenkstätte) - für eine neuen Hauptausstellungen der KZ-Gedenkstätte Neuengamme präsentiert.

In dem neuen Programmprofil ging es vor dem Hintergrund einer intensiven Auseinandersetzung mit den Nazi-Verbrechen auch um den Wandel der Erinnerungskultur, um die Verknüpfung von historischen und aktuellen Fragestellungen. So stellt sich die KZ-Gedenkstätte künftig nicht allein als zeitgeschichtliches Museum am authentischen Ort dar oder als Stätte der individuellen Trauer sowie des kollektiven Gedenkens. Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme wird künftig auch eine Stätte der historisch-politischen Bildung sein, ein Ort der Aufklärung, der Forschung und des Lernens.

Adresse: Jean-Dolidier-Weg 75 in 21039 Hamburg-Neuengamme
Telefon: 040 428 13 15 00
Verkehrsanbindung: Busse 227 u. 327

Homepage:  www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de
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