Sie sind hier: Kulturkarte.de >  Stadtplan >  Infos > Oberhafen-Kantine in Hamburg  >  Informationen, Adresse, Anfahrt, Homepage und Foto
Foto zum Thema <%= Oberhafen-Kantine%>   
Foto zum Thema <%= Oberhafen-Kantine%>   
Foto zum Thema <%= Oberhafen-Kantine%>   
Foto zum Thema <%= Oberhafen-Kantine%>   
Foto zum Thema <%= Oberhafen-Kantine%>   
Foto zum Thema <%= Oberhafen-Kantine%>   

Oberhafen-Kantine mit Oberhafenbrücke

- Historisches Gebäude -

Die Hafeneinheiten Hamburgs unterteilen sich seit Jahrhunderten in Niederhafen, Binnenhafen und Oberhafen. Im Oberhafen (oberer Teil der Elbe auf Hamburger Gebiet) entstand mit dem Zollkanal der Zugang für die Schifffahrt hin zur Bille bzw. mit dem Deichtor der kontrollierte Durchlass aus dem Freihafen in die Stadt. Im Freihafen - von hohen Zäunen umgebende Land- und Wasserflächen - konnte der Hafenhandel zollfrei abgewickelt werden. Damit der Schmuggel begrenzt bleibt, wurden Ein- und Ausfuhr durch den Zoll geregelt und kontrolliert.

Für die dort arbeitende Bevölkerung wurde 1925 an der Oberhafenbrücke / Ecke Stockmeyerstraße die Oberhafen-Kantine gebaut - Hamburgs erster Spar-Laden -, denn Bauherr war der Kantinenwirt Hermann Spar. Im nahen Umfeld befinden sich die Deichtorhallen sowie der Hühnerposten.

 

Die Oberhafenkantine nannte sich damals "Kaffeeklappe" und verpflegte ihren Kundenkreis zwischen den kurzen Arbeitspausen schnell mal mit einen Pott Kaffee und einem belegten Brot. Verstreut über den ganzen Hafen, wurden damals ähnliche Einrichtungen gebaut, von denen die Oberhafenkantine als eine der letzten noch in nahezu ursprünglicher Gestalt besteht. Lediglich das Hafenmuseum im Aufbau bei den 50er-Schuppen - mit seinem Schaudepot Außenstelle des Museums für Arbeit - beherbergt noch eine für die Öffentlichkeit zugängliche Kaffeeklappe im alten Outfit.

Die Oberhafenkantine steht - ihrem hohen Alter entsprechend -  leicht nach vorne gebeugt und hat es dadurch in sich. Durch die leichte Schräglage  fällt dem Gast beim Reingehen die Kantinenür entgegen, während das Rausgehen mit einem unerwarteten Drall erfolgt; selbst für die, die nur einen Tee getrunken und keinen im selben haben.

 

Ende April 2006 hatte die Familie um den Fernseh-Starkoch Tim Mälzer (*1971) ihr Herz für dieses Juwel entdeckt und die Oberhafenkantine urig alt und dennoch up to date wieder eröffnet. Eine Sturmflut setzte alles unter Wasser. Doch sie wurde erneut wiederbelebt - unter einem neuen Pächter.

Dazwischen konnte die benachbarte zweigeschossige altehrwürdige ca. 700m lange Oberhafenbrücke aus genieteten Einzelstahlelementen (5.Foto / oben viergleisiger Bahnverkehr und unten PKW- und Fußgängerbereich)  nicht genutzt werden und schränkte den fußläufigen Weg zur Kantine erheblich ein. Doch inzwischen ist die Brücke mit Unterbau und Straßenunterführung neu gebaut worden, sodass dieser Zugang - vorbei an den Deichtorhallen - wieder nutzbar ist. Er bietet sich auch an, um zur nahegelegenen Steinschanze und zum Lohseplatz zu kommen.

 

Eine Replik der Oberhafenkantine - Hamburgs schrägstem Ort - wurde 2009 aus Abfallholz angefertigt (6.Foto). Der Künstler Thorsten Passfeld (*1975) baute die historische Kaffeeklappe originalgetreu nach, um sie als Kulturbotschafter für Nachhaltigkeit durch die Welt ziehen zu lassen. Denn sie ist transportfähig. Doch schon bei ihrem ersten auswärtigen Standort in Berlin beim Hamburger Bahnhof scheint dies nicht umsetzbar: die Berliner wollen die Kantine behalten. Mal abwarten, ob aus Überseetrip nach London oder gar New York doch noch umgesetzt werden kann.

Adresse: Stockmeyerstraße 39 in 20457 Hamburg-HafenCity
Verkehrsanbindung: U1 Station Steinstraße, dann ca. 7min. Fußweg

Homepage:  www.oberhafenkantine-hamburg.de