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goldbekHaus

- Stadtteilkultur -

1889 begründeten die Kaufleute Rudolf Schülke und Julius Mayr die Firma Schülke & Mayr, um das erste Markendesinfektionsmittel mit Namen Lysol herzustellen. Ihre Fabrik befand sich am Moorfurthweg in Winterhude. Das diese beiden Firmeninhaber visionär handelten, zeigte sich bei der Cholera-Epidemie 1892 in Hamburg. War Desinfection bis dahin unter der Bevölkerung ein „Fremdwort“, konnte durch die Anwendung des Mittels die Epidemie eingedämmt und viele Menschenleben gerettet werden. Hinweisend sei erwähnt, dass Lysol giftig war und nur zum Einreiben verwendet werden durfte. Weitere Produkte folgten; das Desinfektionsmittel Sagrotan ist auch heute im Jahr 2022 bekannt und erfolgreich.

 

Da die Fläche u.a. für eine Straßentrasse benötigt wurde, kaufte 1960 die Stadt das Fabrikgelände von der Firma ab, die ihrerseits nach Norderstedt in einen Neubau umzog. Nutzer wurde die Sprinkenhof AG mit der Auflage, dort das von einer Kulturgemeinschaft langjährig geforderten Freizeiteinrichtung zu realisieren. Das Stadtteilkulturzentrum goldbekHaus entstand dadurch Anfang der 70er Jahre und bot Tanz und Theater (6.Foto), Literatur- und Musikveranstaltungen. Ein Kino wurde installiert sowie die Zusammenarbeit mit den Hamburger Bücherhallen, einem Bauspielplatz und einem Mädchentreff ermöglicht.

 

Erst 1985 wurden auf dem ehemaligen Firmengelände Bodenverunreinigungen durch giftige und krebserzeugend Kresole und chlorierte Phenole festgestellt; Nachlassenschaften von der Vorbesitzerin. Umfangreiche Sanierungsarbeiten durch Auswaschen des Bodens und Ersetzen durch eine Mörtelschicht – teilweise sogar innerhalb von in Mitleidenschaft gezogenen Gebäuden - dauerten bis 1995.

Am 02.03.93 waren die Baulichkeiten u.a. aus 1907 unter Denkmalschutz gestellt worden und durften nicht (kostengünstiger) abgerissen werden (1.+ 2.Foto). In diesem Zusammenhang wurden ebenfalls altersbedingte Instandsetzungsmaßnahmen durchgeführt.

 

Geschickte Architekten verbanden u.a. zwei Gebäude durch ein mittig eingefügtes Treppenhaus (3.+ 4.Foto). Mietpreisgünstige Wohnungen für Kulturschaffende wurden berücksichtigt. In dem alten Verwaltungsgebäude konnte ein Restaurant angesiedelt werden.

Dieses Gebäude grenzt unmittelbar an die in den 1860er Jahren zur Förderung der industriellen Entwicklung von Winterhude gegrabene Goldbek (5.Foto). Durch weiteren Aushub in 1914 wurde sie schiffbar gemacht und es entstand – ähnlich wie der Isebekkanal in Eimsbüttel und Altona - der Goldbekkanal. Er ist verbunden mit dem Rondeelkanal und weiterführend der Außenalster zum einen und führt zum anderen zum Planetarium im Stadtpark und über den Barmbeker Stichkanal zum Anleger Kampnagel und zum Museum der Arbeit am Osterbekkanal.

 

Adresse: Moorfuhrtweg 9 in 22301 Hamburg-Winterhude
Verkehrsanbindung: Bus 6 oder 25 bis Station Goldbekplatz

Homepage:  www.goldbekhaus.de
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