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Die Fotobeiträge und Aufzeichnungen erfolgten durch Hans-Jürgen Schirmer, Familienmitglied der 4.Generation.

Handelsgärtnerei C.H.Schirmer

- Historischer Ort -

Eppendorf soll eines der ältesten Dörfer Deutschlands gewesen sein. Bereits 1140 wurden erste Notierungen gefunden, die auf diese Dorfgemeinschaft hinwiesen. Das Dorf wurde beherrscht unter anderen vom Grafen von Holstein-Storman (1111), vom Dänischen König (um 1215) sowie dem Kloster St.Johannis (1530), bevor es zur Stadt Hamburg gehörte.

1951 ordnete der Senat die Flächen neu in weiterhin Eppendorf sowie in die Stadtteile Hoheluft-West im Bezirk Eimsbüttel mit der ehemaligen Fläche der Handelsgärtnerei und Hoheluft-Ost im Bezirk Hamburg-Nord. Dort befindet sich auch die St.Markuskirche, an deren Errichtung um 1898 einer der drei Kirchenältesten im Kirchenvortand, der Gärtnermeister C.H.Schirmer aus der ersten Kirchengemeinde von Hoheluft maßgeblich beteiligt war durch persönliches Engagement und durch finanzielle Unterstützung (6.Foto). Seit 1892 war er ebenso aktiv in der Armenpflege; zuletzt als Bezirksvorsteher des Armenkollegium des 78. Bezirks in Hoheluft (7.Foto).

Beide Stadtteile sollen im 21.Jahrhundert zu den in Deutschland am dichtesten besiedelten gehören. Über die Stadtteilgrenzen hinaus bekannt sind der Wohnbereich Falkenriedterrassen sowie das Universitätsklinikum Eppendorf. Die Verbindung nach Hamburg - also in das heutige Centrum - wurde bereits 1870 durch eine Pferdebahn geschaffen und zwangsläufig 1894 elektrifiziert. Seit Jahren und aktuell 2021 wird geplant, unter der Hoheluftchaussee eine U-Bahnlinie zu installieren.

 

Die Handels- und Hofgärtnerei C.H.Schirmer - zugezogen aus dem Erzgebirge - war im damaligen Eppendorf (1.+ 2.Foto) bekannt durch ihre Maiglöckchenzucht. Sie belieferte u.a. den Zarenhof in St. Petersburg sowie den Bayrischen Königshof von Ludwig II - dort wurden die Lilien aus Eppendorf bevorzugt.

Im Auftrag vom Direktor Justus Brinckmann vom Museum für Kunst und Gewerbe schrieb C.H.Schirmer seine Eindrücke auf, die er auf der Weltausstellung von 1901 in Paris von der dort präsentierten Gartenkultur gewonnen hatte (4.Foto). Bereits 1887 erhielt er vom Vorstand der Allgemeinen Gartenbau-Ausstellung in Hamburg von 1897 eine große silberne Ehren-Medaille verliehen (5.Foto).

 

Später veräußerte Carl Hermann Schirmer (1849-1924)  seine Pflanzen- und Blumen-Anbauflächen bzw. ließ er auf weiteren Eigentumsflächen Wohngebäude - sogenannte Burgen - bauen. Bis auf ein Eckgebäude zerstörten die Luftangriffe der Alliierten Streitkräfte im 2. Weltkrieg alle weiteren Gebäude. Die Familie zog sich zurück in ihr Herrenhaus von 1911 im Generalsviertel. Dort lebte er zusammen mit seiner Frau Wilhelmine (1852-1925) und mit

  • ihrem Töchterchen Mariechen (1885-1894 / frühzeitig verstorben an Diphterie / 3.Foto - zusammen mit den Eltern),

 

  • Sohn Wilhelm August Hermann (1881-1953 / Rekrut als "Langer Kerl" in der 2. Compagnie 1. Garderegiment zu Fuß als Leibregiment des Kronprinzen Wilhelm von Preußen 1903)

 

  • Sohn Carl Otto (1883-1960 / Banker in The Bank of England / 8.Foto)

 

  • sowie ihrem Nesthäkchen Elsa Hermine Agnes (1898-1977 / 9.Foto), verheiratet
    • in erster Ehe mit dem 30 Jahre älteren jüdischen Hamburger Cigarren-Fabrikanten (HACIFA) Johannes Jacob Wolff (1868-1926), der als galanter ehemaliger Leutnant der königlich preußischen Fliegertruppe - und Jagdflieger mit privat finanziertem Flugzeug Albatros D. II - im 1. Weltkrieg u.a. in der Jagdstaffel 17 von Ernst Udet mitwirkte
    • in zweiter Ehe mit dem Reeder und Marineoffizier John Theodor Essberger (1886-1959), der eine Tankschiffreederei in Hamburg besaß. Gemeinsam erwarben sie von Peter Godeffroy 1933 das von dem Architekten Christian Frederick Hansen 1796 erbaute "Weiße Haus" in Dockenhuden / Blankenese.

Noch heute bewohnt ein Familienmitglied den neuen Stammsitz der Schirmer in Hoheluft-West. Das 10.Foto zeigt eines der drei Familiengräber in Ohlsdorf Nähe Kapelle 4.

Adresse: Gärtnerstraße 82 - heute Wiesingerweg im ehemaligen Eppendorf

Homepage:  www.kulturkarte.de