Das Staatsministerium für Kultur und Medien (BKM) wurde 1998 geschaffen, um die kultur- und medienpolitischen Aktivitäten des Bundes in einer Regierungsbehörde zu bündeln.
Bisher haben das Amt wahrgenommen:
- 1998 - 2001 Michael Naumann (*1941)
- 2001 - 2002 Julian Nida-Rümelin (*1954)
- 2002 - 2005 Christina Weiss (*1953)
- 2005 - 2013 Bernd Neumann (*1942)
Seit 2013 hat Monika Grütters (*1962) die Aufgaben des Bundes übernommen
- die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Kultur- und den Medienbereich über die Bundesgesetzgebung kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu verbessern,
- Kultureinrichtungen und -projekte von nationaler Bedeutung zu fördern,
- für die kulturelle Repräsentation des Gesamtstaates in der Bundeshauptstadt Berlin zu sorgen,
- die kultur- und medienpolitischen Interessen Deutschlands in verschiedenen internationalen Gremien zu vertreten,
- national bedeutsame Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer von NS-Terrorherrschaft zu fördern,
- in Zusammenarbeit mit Gedenkstätten und Institutionen an das Unrecht in der ehemaligen DDR zu erinnern.
An dieser Stelle sei erinnert, dass der Kulturbereich vorrangig Angelegenheit von Ländern und Gemeinden ist.
Sitz des BKM ist das Bundeskanzleramt (1.Foto); der Dienstsitz des überwiegenden Teils der Mitarbeiter*innen befindet sich in Bonn.
Ihm nachgeordnete Behörden und Einrichtungen sind
- das Bundesarchiv
- das Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa
- der/die Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU)
Wie zu erwarten ist, ist das Ministerium und damit gleich das gesamte Gebäude reichlich mit Kunst ausgestattet. Aus Hamburg hat sich Stephan Balkenhol (2.Foto) dort einfinden dürfen.
Seit 1949 hat sich die Sammlung des Bundes auf rund 1.700 Werke ausgeweitet. Vertreten sind alle Gattungen der bildenden Kunst von der Grafik bis zur Rauminstallation, von der Fotografie bis zur Videoarbeit. Neben Werken der jungen Künstlergeneration enthält sie auch Arbeiten von Künstler*innen, die bereits in Vergessenheit geraten sind. "Sie ist ein Archiv, an dem man die Entwicklung deutscher und internationaler Kunst in unserem Land wunderbar ablesen kann", so ist es in der Selbstdarstellung des Hauses nachzulesen.
Drei Objekte werden hier besonders erwähnt, da sie durch Nachrichten aus den Öffentlichen Medien vielen Zuschauer*innen zumindest optisch bekannt sind:
- das Hauptwerk bildet die monumentale Eisenskulptur Berlin des baskischen Bildhauers Eduardo Chillida (1924-2002). Die 5,5m hohe und 87,5 Tonnen schwere Skulptur (2000) weckt mit ihren zwei sich beinahe berührenden Armen Assoziationen wie Annäherung, Teilung und Vereinigung, was als beabsichtigte politische Symbolik verstanden werden kann. Damit übernimmt sie eine ähnliche Stellung wie Henry Moores Large Two Forms des Bonner Kanzleramtes.
- im Kabinettssaal das ausgewählte Ölbild von Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) Sonntag der Bergbauern (1923).
- Die Sammlung der Bundeskanzler (8.Foto).
Nachfolgend sind einige Stationen aus dem Organisationsbereich des BKM aufgeführt: Preußisches Erbe - Deutsche Welle - Kultur- und Kreativwirtschaft - Deutsch-Französische Zusammenarbeit - Filmförderung - Gedenkstätten NS-Unrecht.
Interessant zu wissen, dass das BKM für die Betreuung und Finanzierung des Ordens Pour le mérite (deutsch: "Orden für das Verdienst") verantwortlich ist. Der Orden gehört zu den höchsten Auszeichnungen der Bundesrepublik Deutschland für besondere Leistungen in Kunst und Wissenschaft. 2014 gehören ihm 38 deutsche und 36 ausländische Wissenschaftler*innen und Kulturschaffende an, darunter 13 Nobelpreisträger*innen.
Auch fördert das BKM gezielt Einrichtungen wie
- die Stiftung Bauhaus Dessau
- die Bayreuther Festspiele
- die Deutschen Akademie Villa Massimo in Rom
- die Deutsche Nationalbibliothek
- das Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz (DNK)
- das Denkmal für die ermordeten Juden Europas
- die dokumenta
- das Haus der Wannsee-Konferenz (7.Foto)
- NS-Raubkunst
- die Stiftung Preußischer Kulturbesitz
- die Tanzplattform Deutschland
Quelle: Ein wesentlicher Teil der Angaben wurden der Homepage der BKM entnommen.
Für Hamburg steht die 2009 eingereichte Bewerbung für die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO hinsichtlich Speicherstadt und Kontorhäuser im Vordergrund. Dazu stiegen 2015 die Kulturstaatsministerin Monika Grütters in Begleitung des 1.Bürgermeisters Olaf Scholz und der Hamburger Kultursenatorin Barbara Kisseler dem Chilehaus auf das historische Dach (5.+ 6.Foto) - zusammen mit einer Vielzahl von Journalist*innen -, um das Kontorhausviertel auch von oben einschätzen zu können. So ergibt sich politischer Weitblick.