Möglichst ein ganzes Silberbesteck abzugeben, sollte auch in dieser Zeit beim Hamburger Senat eigentlich Tradition sein. Denn für das jährlich stattfindende Matthiae-Mahl wird dieser Schatz genutzt, dem sogenannten Ratssilber, bestehend u.a. aus Bestecken, Kannen, Tellern, Bechern, Fruchtschalen und Tischpokalen. Auch großartige Kapriziösen sind darunter. Doch laut mehrerer Pressemitteilungen halten sich nur wenige ausscheidende Senatsmitglieder daran. Vergessen haben dürften sie es nicht, denn - so wird berichtet -  jede*r Senator*in enthält beim Ausscheiden ein entsprechendes Schreiben.

Ein dreiteiliges Senatsbesteck trägt auf der Vorderseite des Griffes das Senatswappen. Auf der Rückseite ist der Name von dem*r Spender*in eingraviert. Diese Tradition soll bereits seit 1536 bestehen. U.a. durch Kriegseinwirkungen wurde sie unterbrochen und 1976 durch den Wirtschafts- und Hafensenator Helmut Kern wiederbelebt.

 

Mangelhaft benommen hatten sich die Vertreter aus allen Parteien, so die Information zu einer kleinen Senatsanfrage durch einen Bürgerschaftsabgeordneten. Doch die schriftliche Antwort war peinlich falsch. Denn der einzige Betroffene der Grünen hatte sogar ein vierteiliges Silberbesteck - also incl. Dessert-Löffel - zeitgerecht und traditionsgemäß abgegeben. Das ist erst auf hektische Nachforschung von der Rathausverwaltung bestätigt worden; fraglich bleibt damit auch, ob das Rathaus den Inhalt seiner Schatzkammer auch ausreichend im Blick hat?!

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