2018 war das Europäisches Kulturerbejahr! Mit einer Vielzahl an Veranstaltungen und Aktivitäten feierte Europa sein grenzüberschreitendes kulturelles Erbe. Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters, DNK-Präsidentin Dr. Martina Münch, Hamburgs Senator für Kultur und Medien Dr. Carsten Brosda und Petra Kammerevert, Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung im Europäischen Parlament, hatten gemeinsam im Großen Festsaal des Hamburger Rathauses das Europäische Kulturerbejahr 2018 in Deutschland unter dem Motto „SHARING HERITAGE“ eröffnet.
Unter "postumer Anleitung" von Sir William Lindley über den Großbildschirm (2.Foto) läuteten die Gastredner*innen das Ereignis ein. Dazu nutzten sie die Schiffsglocke des Museumsdampfer Schaarnhörn (3.Foto).
Zuvor hielten Verantwortliche wie auch Gäste nachstehende Reden (auszugsweise entsprechend der Presseerklärung der Kulturbehörde):
- Staatsministerin für Kultur und Medien, Professor Monika Grütters (4.Foto): „Mit dem Europäischen Kulturerbejahr laden wir dazu ein, im Austausch über unsere gemeinsamen Wurzeln und Werte der Seele Europas nachzuspüren. Die Frage danach, worauf Europa aufgebaut ist, was uns ausmacht als Europäerinnen und Europäer, ist heute drängender denn je angesichts der vielerorts zu beobachtenden Erosion der europäischen Einigung. Ich bin überzeugt: Nur als Wertegemeinschaft hat die Europäische Union eine Zukunft! Denn nur so weckt die europäische Idee jenen Enthusiasmus, der Europa vor einem Rückfall in Abschottung, Gewalt und Unfreiheit bewahren kann.“
- Präsidentin des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz, Brandenburgs Kulturministerin Dr. Martina Münch: „Das vielseitige und unterschiedliche kulturelle Erbe ist Teil unserer europäischen Geschichte und Grundpfeiler unserer kulturellen Vielfalt. Das Kulturerbejahr bietet eine einmalige Gelegenheit, die Kultur und Geschichte in Europa neu zu entdecken und mit Leben zu füllen. Unter dem Motto ‚SHARING HERITAGE‘ laden wir alle Bürgerinnen und Bürger ein, sich im Themenjahr über kulturelle Traditionen und historische Zeugnisse zu informieren und ihre eigenen kulturellen Hintergründe einzubringen. Vor dem Hintergrund aktueller Herausforderungen in Europa und weltweit können wir mit dem Kulturerbejahr das Verbindende unserer gemeinsamen kulturellen Wurzeln und zugleich die kulturelle Vielfalt des Kontinents in den Blickpunkt rücken – und wieder ‚Lust‘ auf Europa machen.“
- Senator für Kultur und Medien Dr. Carsten Brosda: „Vielfalt in der Einheit lautet der kluge und mutige Anspruch Europas. Das Kulturerbejahr erinnert uns an das zukunftsweisende kulturelle Erbe Europas, zu dem auch die gemeinsamen Werte der Aufklärung gehören: liberale Demokratie, individuelle Freiheit, soziale Sicherheit. Wer Europa stärken will, der darf diese Werte nicht bloß abstrakt beschwören, sondern muss konkret sagen, wie sie in Politik übersetzt werden. Das Europäische Kulturerbejahr kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem nicht nur Fragen nach dem sozialen Zusammenhalt, sondern auch nach dem kulturellen Zusammenhang, dem Sinn, unserer Gesellschaften wieder drängender werden. Das Kulturerbejahr bietet daher Gelegenheit, sich einerseits der Festigkeit unseres kulturellen Fundaments zu versichern und andererseits seine dynamische Flexibilität zu prüfen.“
Das Europäische Kulturerbejahr 2018 fand in Deutschland unter dem Motto „SHARING HERITAGE“ statt und geht auf eine Initiative des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz, des Bundes, der Länder und der kommunalen Spitzenverbände zurück. Im August 2016 hatte die Europäische Kommission einen Vorschlag für einen Beschluss vorgelegt, im Februar und Mai 2017 stimmten das Europäische Parlament und der EU-Ministerrat zu. In Deutschland riefen die Präsidentin des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz, Brandenburgs Kulturministerin Martina Münch, und Kulturstaatsministerin Monika Grütters im März 2017 in Berlin öffentlich zur Mitwirkung am Europäischen Kulturerbejahr 2018 auf. Rund 500 Projekten und etwa 1.000 Veranstaltungen fanden dazu allein in Deutschland statt.
Das Europäische Kulturerbejahr in Deutschland orientierte sich an zwischen Bund, Ländern und Kommunen abgestimmten Themen unter der Grundidee „Das Europäische im Lokalen entdecken“. Die deutschen Aktivitäten setzten dabei einen besonderen Schwerpunkt auf die Vermittlung des Kulturerbes an Kinder und Jugendliche. Ein Nationaler Programmbeirat begleitete den deutschen Beitrag zum Europäischen Kulturerbejahr 2018 inhaltlich und beratend. Ihm gehörten unter anderem n
- der Deutsche Kulturrat,
- die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg,
- die Deutsche UNESCO Kommission,
- der Deutsche Museumsbund.
Der Nationale Programmbeirat hatte fünf Leitthemen entwickelt, die sich als Rahmen für viele Aktionen eignen: „Europa: Austausch und Bewegung“, „Europa: Grenz- und Bewegungsräume“, „Die Europäische Stadt“, „Europa: Erinnern und Aufbruch“ sowie „Europa: Gelebtes Erbe“.
Die digitale Plattform www.sharingheritage.de war die zentrale Anlaufstelle für alle Aktivitäten rund um das Kulturerbejahr. Sie diente Interessierten zur Information über das Europäische Kulturerbejahr 2018 in Deutschland und stellt dar, was wann und wo im Rahmen des Jahres passiert. Darüber hinaus dokumentiert die Plattform bereits abgeschlossene Veranstaltungen und Projekte. Hier konnten sich alle, die mitmachen – egal ob große geförderte Leuchtturmprojekte oder zivilgesellschaftlich Engagierte auf lokaler Ebene – wiederfinden, präsentieren und vernetzen.
Das bislang erste und einzige Europäische Denkmalschutz-Jahr fand vor mehr als 40 Jahren statt. Im Ergebnis wurde am 26. September 1975 die Denkmalschutz-Charta vom Europarat mit Empfehlungen zur verstärkten Förderung des Denkmalschutzes verabschiedet.
Quelle:
- Behörde für Kultur und Medien Hamburg
- Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz