Sie sind auf der Suche nach dem Domplatz? - gar der Hammaburg bzw. den frühgeschichtlichen Ausgrabungen von Hamburg mitten im Centrum der Stadt ? - dann sind Sie hier richtig!
Obwohl davon nichts zu sehen ist. 2004 befand sich an dem stadtgeschichtlich besonderen Ort noch ein Parkplatz (5.Foto) gegenüber von St.Petri. Nun ist auch der weg – und dafür entstand ein Park mit großen grauen und kantigen Felsbrocken (6.+ 7.Foto) entlang der früheren Befestigungswälle. Inmitten nachts beleuchte Quader zum Sitzen und Liegen. Gewaltig und empfehlenswert mehr für diejenigen, die dort eine Ruhepause einlegen wollen, um dann mit geschlossenen Augen zu mutmaßen, wie es denn hier mal ausgesehen haben könnte.
Doch wem das nicht reicht, dem sei ein Besuch im Helmsmuseum empfohlen. Denn das ist sowohl das örtlich zuständige Museum für die Geschichte Harburgs als auch das führende Hamburger Museum für Archäologie und die Bodendenkmalpflege von Hamburg incl. Landkreis Harburg. Das Harburger Museum führte am Domplatz ab 2005 eine zweijährige archäologische Ausgrabungsgroßaktion durch (3.+ 4.Foto). Danach bekam Hamburg diese grüne quaderbelegte Wiese. Doch viele der älteren Hamburger wissen darüber hinaus, dass in dieser zentralen Lage Hamburgs tatsächlich der damals 800-jährige Hamburger Dom gestanden hatte, Zentrum der Christianisierung Norddeutschlands. Abgerissen wurde er 1805 / 1806 und manche behaupten, dass sich insbesondere die Kaufmannschaft dafür stark gemacht haben soll, galt es doch, eine starke Konkurrenz auszuschalten. Denn in Ermangelung einer großen Gemeinde hatte sich der Dom zu einem Basar gewandelt, an dem neben Büchern und Möbeln selbst Würstchen und andere „Köstlichkeiten“ angeboten worden sein sollen.
Erhalten ist die dreibändige, reich verzierte Dom-Bibel aus dem 13. Jahrhundert; sie befindet sich in der Königlichen Bibliothek in Kopenhagen. Der gewaltige Marienaltar, bestehend aus Tafeln von 1499 - ein Werk des Malers Absolon Stumme - hat seinen endgültigen Standort in Warschau in Polen. Im Jahre 2000 waren die Tafeln für kurze Zeit durch das Denkmalschutzamt Hamburg in die Restaurierungswerkstatt von St.Jakobi gekommen, um dort restauriert zu werden. Abschließend konnten Interessierte den Altar für kurze Zeit besichtigen.
Am 30 11.05 entschied ein Wettbewerb, die Bebauung des damals geräumten und brachliegenden Domplatzes durch das Münchner Architekturbüro Auer + Weber + Architekten mit einem „kristallinen Solitär“ zu bebauen (8.Foto).
Das Konzept für zukünftige Nutzungen sah vor:
- die Zentralbibliothek der Stiftung Hamburger Öffentlicher Bücherhallen (HÖB),
- ein Forum für besondere Veranstaltungen der Hamburger Bürgerschaft,
- das Internationale Archäologiezentrum
- Wohnungen.
Bekanntermaßen wurde daraus dann doch nichts.
Ach, Ihr Interesse ist vorhanden, doch der Weg bis nach Harburg ist Ihnen zu weit. Das dachte sich auch die Verantwortlichen des Helms-Museums und stellten am 03.12.19 ein Archäoskop auf den Domplatz (1.+ 2.Foto). Damit kann man eine virtuelle Reise durch die Geschichte Hamburgs unternehmen. Ausgepackt wurde erst am Nikolaustag; es sollte doch eine Überraschung sein!