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NDR / Rolf-Liebermann-Studio

- Gedenkstätte -

Die ehemalige Tempelsynagoge von 1931, erbaut von den Architekten Felix Ascher und Robert Friedman, ist eines der letzten großen Synagogenbauten in Deutschland mit bis zu 1200 Plätzen. Aus dem schmucklosen mächtigen Kubenbau im Bauhausstil sticht nur das große Fenster in Form der jüdischen Menora (siebenarmiger Leuchter) hervor und erinnert an den "Neuen Israelitischen Tempelverein", dem das Gebäude sieben Jahre lang als Dritter Tempel als Nachfolgeeinrichtung für die Poolstraße diente. Nach der Pogromnacht des 09.11.1938 folgte der Zwangsverkauf und 1953 der Ankauf durch den NDR (damals noch als NWDR). Das vor der Fassade aus Muschelkalk stehende Mahnmal von Doris Waschk-Balz soll daran erinnern, dass das Gebetshaus geschändet, aber nicht zerstört wurde.

 

Weitere bedeutende durch Kriegseinwirkungen zerstörte bzw. nicht wieder aufgebaute Synagogen standen in der Poolstraße (Zweiter Tempel / Einweihung 1844), den Kohlhöfen (Einweihung 1859) und am Bornplatz neben der Talmud Tora Schule. Die Synagoge am Bornplatz (Einweihung 1906) hob sich von den anderen Bauten ab, weil sie freistehend genau von Westen nach Osten orientiert lag. Heute ist auf dem freien Platz der Grundriss des Synagogengebäudes nachvollziehbar kenntlich gemacht worden. Entsprechende Gedenkschilder weisen auf die besonderen Orte hin. Erwähnenswert auch die ehemaligen Synagogen an der Rutschbahn, der Hoheluftchaussee, am Dammtor (damals mit äußerlich erkennbaren orientalischen Mosaiken), der Elbstraße in Altona (Architekt E.G. Sonnin / verantwortlich auch für den Wiederaufbau der 1750 abgebrannten St. Michaelis Kirche) sowie der Langen Reihe in der damals noch selbstverantwortlichen Stadt Wandsbek. Neue Synagogen befinden sich seit 1960 in der Straße Hohe Weide und in der Bernadottestraße.  

 

Großer Sendesaal des Norddeutschen Rundfunks, das Rolf-Liebermann-Studio:

Nach dem Kauf des Gebäudes an der Oberstraße baute es der NDR in einen Konzertsaal mit Aufnahmestudio um, nicht ohne den geschichtlichen Hintergrund entsprechend zu würdigen. Am 04.05.82 wurde die ehemalige Synagoge unter Denkmalschutz gestellt, seit 2000 wurde das damalige Studio 10 auf den Namen des ehemaligen Staatsoper-Intendanten Rolf Liebermann jüdischer Abstammung umbenannt, ein Förderer zeitgenössischer Klänge. Heute ist es ein international anerkannter herausragender Austragungsort bedeutenden NDR-Konzertreihen wie "Das neue Werk". Dort wirkt das NDR-Sinfonieorchester - zukünftiges Residenzorchester der Elbphilharmonie.

Doch für die Hamburger lebt das Studio durch den Sender NDR 90,3., insbesondere seit 1986 durch "Sonntakte", einer der erfolgreichsten Sendereihen des NDR, dass das aktuelle kulturelle Leben der Hansestadt bis heute abbildet. Gerd Spiekermann und Friedhelm Mönter begrüßten als Gastgeber Stars wie Gottfried Böttger, Hannelore Hoger, Dominique Horwitz, Heidi Kabel, Vicky Leandros, Willy Millowitsch, Brigitte Mira, Walter Plathe, Liselotte Pulver, Christian und Will Quadflieg, Marika Rökk, Mary Roos, Peter Schreier, Peter Striebeck, Ulrich Tukur, Ilse Werner, Joja Wendt, Maria Wimmer, Rolf Zuckowski, um nur einige zu nennen! Allerdings sei hier angemerkt, dass die Hochschule für Musik und Theater in Pöseldorf der Geburtsort dieser vielseitigen Sendung ist.

Auch der "Jazz mit der NDR Bigband" oder der "Nachtclub" mit seinen aktuellen Informationen über das Geschehen in der Musikszene, mit Hintergrundberichten, Konzerthinweisen und Veranstaltungstipps für alle Musikinteressierten, sind nicht mehr wegzudenken. Selbst festlichen Matineen sind Bestandteil des Programms aus dem Rolf-Liebermann-Studio, so z.B. die Feier im März 2006 zum 80.Geburtstag von Siegfried Lenz, einem der Ehrenbürger der Stadt Hamburg. Es ist dem Kulturkarte.de-Team ein Bedürfnis, an dieser Stelle  an die Erinnerungssendung "Als wär's wie früher" aus dem Rolf-Liebermann-Studio von NDR 90,3 zu erinnern, weil es den "Showplatz" und das Thema der Sendung, das "Danny's Pan" am Heidenkampsweg selbst miterlebt hatte (und nach der damalige Bestellkarte intern noch immer die Drinks mixt und Snacks fertigt). So ließ der Hausherr Danny Marino, selbst Chansonsänger mit Wurzeln in Frankreich und Italien, in den 70er-Jahren öffentlich auftreten, wer sich traute. So auch Mike Krüger, Reinhard Mey, Otto Waalkes und Hannes Wader. Viele Karrieren nahmen vom "Danny's Pan" aus ihren Anfang.

Adresse: Oberstraße 120 in 20149 Hamburg-Harvestehude
Verkehrsanbindung: U1 Station Klosterstern und ca. 10min. Fußweg

Homepage:  keine
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