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Wolfgang Borchert

- Portrait eines Hamburgers -

Wolfgang Borchert wurde 1921 als Sohn des Volksschullehrers Fritz Borchert und dessen Ehefrau, der Heimatschriftstellerin Hertha Borchert, in der Tarpenbekstr. 82 in Hamburg-Eppendorf geboren. Vater und Sohn besuchten später die heute nach ihm benannte Schule in der Erikastraße - der Vater als Lehrkraft die Mädchenschule und Sohn Wolfgang die angrenzende Knabenschule. Da W. Borchert bereits mit 15 Jahren zu schreiben begann, lässt sich sein Lebensweg teilweise nachlesen: "Das Holz für Morgen" ist dem Tarpenbeker Treppenhaus gewidmet. Die Geschichte "Der Stiftzahn oder warum mein Vetter keine Rahmbonbon mehr isst" verweist auf ein ehemaliges Kino am Lokstedter Weg / Ecke Wendloher Weg. Sein "roter" Onkel aus der Kommunistenkneipe in der Niendorfer Straße findet sich in der witzig-grotesken Erzählung "Schischyphusch" wieder und die Mutter in "Die Küchenuhr".

 

  • 1939 fing W. Borchert auf Verlangen seiner Eltern eine Buchhändlerlehre bei Heinrich Boysen an (heute bekannt unter dem Namen Boysen & Maasch), nebenbei nahm er Schauspielunterricht bei Helmuth Gmelin ("Nathan der Weise").

 

  • 1940 brach W. Borchert seine Buchhändlerlehre ab, nachdem er die Schauspielprüfung bestanden hatte.

 

  • Erwähnenswert, dass er zur Wehrmacht eingezogen wurde und ihm aufgrund seiner kabarettistischen Betätigungen 1943 der Prozess wegen Wehrkraftzersetzung gemacht wurde. Nach Inhaftierung folgte Strafversetzung an die Front sowie schwerkrank die Flucht von der französischen Grenze nach Hamburg.

 

Doch W. Borcherts ausführlicher Lebensweg ist an kompetenteren Stellen nachzulesen. Bemerkenswert sind seine Gedichte und Erzählungen "Die Hundeblume", die Gedichtsammlung "Laterne, Nacht und Sterne" oder das Werk "Draußen vor der Tür" (Welturaufführung in den Hamburger Kammerspielen durch Intendantin Ida Ehre), das auch sein letztes sein sollte.

 

Wolfgang Borchert starb bereits mit 26 Jahren aufgrund einer unheilbaren Krankheit. Beerdigt wurde er in der "Dichterecke" nahe der Talstraße auf dem Ohlsdorfer Friedhof. Sein typischer Stil der wortknappen Sätze als ein Ausdruck (s)einer jungen verlorenen Generation zwischen zwei Kriegen veranlasst das Kulturkarte.de-Team, auf sein Gedicht "sag Nein" aufmerksam zu machen:  

SAG NEIN! Du. Mann auf dem Dorf und Mann in der Stadt, wenn sie Morgen kommen und dir den Gestellungsbefehl bringen, dann gibt es nur eins: SAG NEIN! Du, Mutter in der Normandie und Mutter in der Ukraine, Du, Mutter in Frisko und London, Du, am Hoangho und am Mississippi, Du, Mutter in Neapel und Hamburg und Kairo und Oslo, Mütter in allen Erdteilen, Mütter in der Welt, wenn sie Morgen befehlen, Ihr sollt Kinder gebären, Krankenschwestern für Kriegslazarette und neue Soldaten für neue Schlachten, Mütter in der Welt, dann gibt es nur eins: SAGT NEIN! MÜTTER, SAGT NEIN! - Wolfgang Borchert 1947

 

Dieses Gedicht wurde 1984 auf einer Bronzetafel am Eppendorfer Marktplatz aufgestellt. Das Kulturkarte.de-Team geht davon aus, dass es damit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden ist. Sollten durch den Abdruck an dieser Stelle dennoch Rechte verletzt sein, bitten wir um Kontaktaufnahme.

 

Zum 100. Jubiläumsjahr hatte die StaBi 2021 eine schwimmende Dependance zur Dauerausstellung "Dissonanzen. Wolfgang Borchert (1921-1947)“ auf der HADAG-Fähre „Wolfgang Borchert“ eröffnet. Die Fähre ist mit der Ausstellung und Daten des Namengebers im regulären Fahrgastbetrieb auf der Elbe unterwegs.

Adresse: Tarpenbekstr. 82 in 20251 Hamburg-Eppendorf
Verkehrsanbindung: Bus 34 Station Lokstedter Weg bzw. Bus 22 Station Eppendorfer Marktplatz

Homepage:  www.think-of-me.de/Biography/Wolfgang_Borchert.htm
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