Sie sind hier: Kulturkarte.de >  Stadtplan >  Infos > MoinKultur in Hamburg  >  Informationen, Adresse, Anfahrt, Homepage und Foto
Foto zum Thema <%= MoinKultur%>   
Foto zum Thema <%= MoinKultur%>   
Foto zum Thema <%= MoinKultur%>   
Foto zum Thema <%= MoinKultur%>   
Foto zum Thema <%= MoinKultur%>   
Foto zum Thema <%= MoinKultur%>   
Foto zum Thema <%= MoinKultur%>   
Foto zum Thema <%= MoinKultur%>   
Foto zum Thema <%= MoinKultur%>   
Foto zum Thema <%= MoinKultur%>   

MoinKultur

- Werbung -

Moin ist ein Gruß und soll - so meinen einige Fachkundige - „gut“ bedeuten. Wer also dieses Wort gegenüber einer anderen Person ausspricht oder dementsprechend angesprochen wird, stellt fest oder wird fragt, ob es oder dass es der Person gut geht?! Eine mögliche und nachvollziehbare Interpretation.

 

Nun ist auch die Kultur auf den Dreh gekommen, sich entsprechend bemerkbar zu machen: Moin Kultur ist der neue Werbeslogan im Hamburger Kulturbereich (1.Foto). Entsprechende Werbehinweise finden sich seit Sommer 2023 im Hamburger Stadtgebiet an den dort vorhanden, oftmals digital genutzten Werbeträgern. Ob notwendig oder nicht bleibt hier vorerst vernachlässigbar.

 

Interessanter ist eine andere Frage: wieviel Energie brauchen diese Werbeträger, selbst wenn sie mit LED ausgestattet sind? Wollten die Verantwortlichen in Hamburg nicht vielmehr den Energieverbrauch reduzieren? Gibt es nicht bereits eine Privatinitiative, die daraufhin wirkt und deshalb schon bei der Hamburger Bürgerschaft im Verkehrsausschuss am 10.01.23 entsprechend vorstellig werden durfte? Siehe dazu das (Wort-)Protokoll Nr. 22/27!

 

Doch der Hamburger Senat lässt diese Fragestellung anscheinend nicht zu. Eine der Begründungen sind die Einnahmen aus der Vermietung des öffentlichen Raumes für die Werbeträger; sie berühren das Etatrecht des Senats – ein Hoheitsrecht - und ist deshalb unantastbar! Vielmehr hat der Hamburger Senat das Landesverfassungsgericht im Frühjahr 2023 angerufen und ignoriert vorerst die am 21.10.22 beim Senat eingereichten und weit mehr als 15.000 Unterschriften. Durch die wurde die erste Hürde der Volksgesetzgebung deutlich übersprungen zur Klärung das Zustandekommen der Volksinitiativ (Drucksache 22/9945). Leider macht diese Senatsentscheidung vorerst eine Unterschriftensammlung für das Volksbegehren im Sommer 2023 überflüssig.

 

Die damit verbundene eigentliche Fragestellung, auch im Stadtgebiet im öffentlichen Raum den Energiebedarf zu reduzieren, wird öffentlichkeitswirksam dann nicht mehr hinterfragt! So bleiben die 360°-Rundumbelegungssäulen (1.+ 4.Foto), die Werbeflächen für (ganz große) Großplakate (10.Foto - es wurde ergänzt durch den Texthinweis auf eine 2.Werbetafel im Hintergrund; diese wurde markiert) sowie Einheiten mit hinterleuchten Plakaten unbehelligt. Zumal diese Werbeträger logischerweise mit Strom betrieben werden und in heißen Sommern - beispielhaft 2022 - aufgrund der Dauernutzung oftmals zusätzlich gekühlt werden müssen. Das alles benötigt Energie; bei der Vielzahl dieser Objekte sicherlich nicht wenig?! Stattdessen hat sich die Senatsverwaltung entschieden, die Außenbeleuchtung des Rathauses wieder zu aktivieren. Musste das sein?

 

 

Eine weitere Betrachtungsweise sind die jeweiligen Standorte der Werbeträger. Behindert sie eventuell Fahrräder oder Fußgänger? Und lenken blinkenden Werbebildschirmen und leuchtenden Displays die Fahrzeugfahrer*innen möglicherweise ab, gleich ob Privatperson oder Berufsfahrer? Auch diese denkbaren Problemfelder wurden mit dem Antrag beim Hamburger Verfassungsgericht beiseite gewischt.

 

 

Zurück zur Kultur. Vor Jahren hatte die Kulturbehörde sogenannte Kultur-Litfaßsäulen (6.Foto) mit der blauen Banderole incl. Schriftzug „KULTURSTADT HAMBURG“ bzw. „KULTUR IN HAMBURG“ und für Stadtteileinrichtungen Kulturtafeln (7.Foto) aufstellen lassen. Sie waren und sind (?) ausschließlich für kulturelle Informationen gedacht.

Und sie wurden entsprechend jahrzehntelanger Verfahrensweise mit Plakaten versehen, ebenso wie die wenigen historischen Litfaßsäulen (8.Foto). Diese Handhabung scheint aus der Mode gekommen zu sein; heute muss alles digital sein. Koste es an Energie, was es wolle!

 

Obwohl diese Werbeart von der Bevölkerung inzwischen verstärkt als lästig empfunden wird, was u.a. die Vielzahl der Unterschriften für die Initiative zeigt? So stört auch das ewige Flackern der Werbung an den Bushaltestellen. Sowie die unnötigen Lichtquellen bei beginnender Dämmerung bis spät in die Nacht (5.Foto). Eine Belastung auch für Flora, Fauna und Tierwelt!

Es bleibt zu hoffen, dass der Motivwettbewerb „MoinKultur!“ alsbald abgeschlossen ist. Und dass der Senat den Gedanken der Initiative doch aufgreift und darüber nachdenkt, inwieweit Hamburg werbefreier werden kann - Einnahmen hin oder her. Übrigens sind dies keine Steuern, sondern normale Zugewinne der Landesregierung durch Vermietung; gegebenenfalls als Gebühr umschrieben.

 

 

 

Zurück zur Werbung für Kultur. Natürlich ist sie für kulturelle Veranstaltungen notwendig insbesondere nach den erheblichen Einschränkungen durch die Pandemie. Doch der häre Wunsch, durch zusätzlichen Raum im City-Umfeld kreativste Motive (?) von Hamburgs reicher Stadtkultur auf digitalen Flächen mit den neuen Echtzeit-Dialogmöglichkeiten noch sichtbarer zu machen - mitten in der Stadt, unserem urbanen Lebensraum – um erfolgreicher zu werden durch größere Besucherströme, bleibt zu hinterfragen.

Auch die damit verbundenen Absichten der Vermarkter der Werbeflächen, mit der durch Kulturangebote erhöhten Aufmerksamkeit im Bereich digital gesteuerter Außenwerbung höhere Gewinn für ihre Firma zu erzielen. Denn selbstverständlich werde nicht nur kulturelle (1.Foto) und ggfs. gesellschaftsrelevante Themen (2.Foto) beworben. Die übliche Werbung für hochwertige Produkte außerhalb von Kultur sind sicherlich die Haupteinnahmequelle auf Kosten des öffentlichen Raumes (3., 5., 9. + 10.Foto).

 

Zudem entfallen wahrscheinlich leider auch zahlreiche Arbeitsplätze für gering Verdienende. Denn dort fügt keine*r mehr vor Ort Werbung ein; vielmehr wird sie Dank Digitalisierung zentral gesteuert.

Adresse: diverse Standorte

Homepage:  www.moinkultur.de