Im nördlichen Teil der Lüneburger Heide entwickelte das Künstlerehepaar, die Professoren Johann Michael Bossard (1874-1950) und Jutta Bossard-Krull (1903-1996) ihre Welt von einem Gesamtkunstwerk. Unweit von Jesteburg / Dibbersen entstand in den Jahren von 1911-1950 die bis heute vollständig erhaltene und bis ins Detail künstlerisch ausgestaltete Kunststätte Bossard, bestehend aus Architektur, Bildhauerei, Gartenkunst, Kunstgewerbe und Malerei. Die in Backsteinexpressionismus errichteten Gebäude wirken wie ein Kunsttempel, in denen die Wandmalereien, Glaskunst sowie etwa 6000 Werke aus Bronze, Stein, Holz und Keramik den Betrachter sofort in den Bann ziehen.
Nach dem Tod des Künstlerehepaars sowie der dort nicht minder aktiven älteren Schwester Wilma Krull (verstorben 1979) wurde die Anlage in eine Stiftung überführt. Diverse Gebäude sowie die Gartenanlagen auf dem rd. 30.000m² großen Privatgrundstück können besichtigt bzw. im neuen Versammlungsraum die Dauerausstellung zum Leben und Werk der Bossards mit Zeichnungen und Buchillustrationen sowie interessante Sonderausstellungen besucht werden. Lesungen, Konzerte und zahlreiche Kurse für Erwachsene und Kinder ergänzen sinnvoll das kulturelle Angebot.
Hausgemachten Kuchen wird im Café angeboten und lädt ein, anschließend die Skulpturen im angrenzen Park zu bewundern. Von J.M.Bossard wurde das Ziffernblatt der Uhr an der Handelskammer Hamburg gefertigt; ebenso sind von ihm die Figuren am Völkerkundemuseum, seit 2018 MARKK genannt.