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Foto zum Thema <%= Gipsabdruck Sammlung  der Uni%>   
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Gipsabdrucksammlung international

Archäologisches Institut

Die Fröbelstraße, benannt nach Luise Fröbel (1815-1900 / Gründerin des ersten Privatkindergartens Hamburgs 1860), war eine Verbindungsstraße zwischen der Grindelallee und der Schlüterstraße. Hier standen ähnlich stattliche Gebäude wie die an den Straßenecken Rentzelstraße bzw. Grindelhof. Dort befand sich u.a. die Werkstatt von J. Gromotka (8.Foto), der sowohl für die behinderten Soldaten aus den Weltkriegen Gehhilfen anfertigte wie auch für Kinder Beinapparate (9.Foto - Exemplar aus 1957 im Museum der Arbeit) aufgrund von Beeinträchtigungen u.a. durch Gelenk-Tuberkulose.

Doch Ende der 50er Jahre wurden die Grundstücke für den Uni-Campus Von-Melle-Park benötigt und von der Stadt aufgekauft. Die Bewohner*innen siedelten um und mancher Betrieb gab auf. So auch der Bäcker unter Grindelallee 34; in seinem Verkaufsraum befindet sich um 2018 ein Café.

 

Doch wer die Örtlichkeiten kennt, schlängelt sich durch das Labyrinth der Uni-Gebäude bis zum Hinterhof und findet in den alten Backstuben (2.Foto) einen besonderen historischen und international anerkannten Schatz. Hier residiert die bedeutende Gipsabdrucksammlung des Archäologischen Instituts der Universität Hamburg, die erst 1983 aus dem Bestand der Kunsthalle an die Uni überging. Zuvor lagerten sie nach Kriegsende in einem Depot und waren der Öffentlichkeit nicht zugänglich.

 

Bereits 1852 kaufte der „Vorläufer“ der Kunsthalle, der Kunstverein, die ersten klassischen Gipsabgüsse für Hamburg an. Dazu gehörten Apoll von Belvedere und die Venus von Milo sowie eine der fünf Koren am Erechtheion / Akropolis aus der Zeit von 421 bis 406 v. Chr. und der Wagenlenker von Delphy aus der Zeit von 478 und 474 v. Chr. (beide Objekte auf 4.Foto). Es folgten neben den Abgüssen aus der Antike auch Skulpturen aus dem Mittelalter und der Renaissance.

Einige Objekte sollen nachfolgend im Erdgeschoss sowie im Treppenhaus des Traditionsgebäudes der Kunsthalle gestanden haben. Die Weltkriege zwangen die Museumsleitung, auch die Kunst-Gipsobjekte sicher zu verwahren. Durch die Übergabe an das Archäologische Institut erblickten sie wieder das Licht der öffentlichen Wahrnehmung. Kaum vorstellbar, dass sie in ihrer antiken Wirklichkeit farbig waren.

 

Genauere Recherchen ergaben direkte Verbindungen zu Hamburg. Die 90cm hohe Gipsabdruck-Kopie des Ganswürgers (5.Foto) steht im Original in der Münchner Glyptothek. Sie wird als hellenistische Skulptur des Künstlers Boethos von Kalchedon eingeschätzt. Eine Bronzeausfertigung steht als Brunnenfigur in Niendorf.

 

Ebenfalls drängen sich Bezüge auf zu der unterirdisch erreichbaren Gipsabdruck-Sammlung des Wasserkunstmuseums Kaltehofe. Auch dort beindruckt die ungewohnte Abbildung von Skulpturen durch Gipsformen, hier allerdings überwiegend mit Hamburg-Bezug (6.+7.Foto). Es wird deutlich, wie eine angemessene Präsentation von Kunstobjekten dieser Art weitaus besser gelingen kann als in ehemaligen Backstuben. Es ist eine Art von Wertschätzung. Dem Archäologischen Institut sei vorerst Dank, dass es den kostenlosen Eintritt zu ihren Schätzen am Reformationstag 2018 möglich gemacht hatte.

Adresse: Grindelallee 34 Hinterhof in 20146 Hamburg-Rotherbaum
Verkehrsanbindung: Busse M4 und M5 Station Staatsbibliothek

Homepage:  ohne