Im 125. Geburtsjahr von Edwin-Scharff ehrt Hamburg den Künstler Peter Piller für seine herausragenden künstlerischen Leistungen.
Piller, 1968 in Fritzlar geboren, zeichnet, fotografiert, sammelt und archiviert. Er studierte von 1993 bis 2000 an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Darauf folgen zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland sowie die Berufung an die Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig als Professor für Fotografie im Feld zeitgenössischer Kunst.
Ausgangspunkt für seine künstlerischen Arbeiten und seine Sammlung bildet Pillers Tätigkeit für eine Hamburger Medienagentur, bei der er für die Archivierung von 150 Regionalzeitungen verantwortlich war. Über 7000 Fotos aus Lokalpresse, Internet und Nachlässen hat der Künstler bisweilen in das „Peter Piller-Archiv“ überführt. Aus ihrem Kontext herausgelöst und nach subjektiven, teils absurd-komischen Motivgruppen à la „In Löcher blicken“ oder „Einweihungsbänder“ geordnet, umfasst das Ganze inzwischen über 80 Rubriken.
„Sein origineller Umgang mit den Medien Fotografie und Zeichnung beruht auf eigens ersonnenen Weisen des Dokumentierens, Archivierens und Kartographierens. Dabei geht Piller nicht zuletzt der Frage nach, wie sich „Wirklichkeit“ in unterschiedlichen Medien und auf Darstellungsebenen zeigt, beziehungsweise überhaupt hergestellt wird. Zum Vorschein kommen erstaunlich präzise und kohärente Bildikonografien, denen gewöhnlich kaum Beachtung geschenkt wird, die sich aber, und offenbar jenseits der Intentionen der Urheber, weitgehend unbewusst allgemein durchgesetzt haben“, so die siebenköpfige Fachjury in ihrer Begründung.
Der Edwin-Scharff-Preis zählt zu den traditionsreichen Auszeichnungen des Hamburger Senats und ist seit mehr als 55 Jahren ein unentbehrliches Instrument zur Förderung von Bildenden Künstlern. Der Preis ist mit 7.500 € dotiert. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem Ulrich Rückriem, Franz Erhard Walther, Anna und Bernhard Blume und Daniel Richter.
Die offizielle Preisverleihung findet am 15.06.12 in der Sammlung Falckenberg statt.
Quelle: Kulturbehörde Hamburg