Sie sind hier: Kulturkarte.de >  Stadtplan >  Infos > Volkstrauertag in Hamburg  >  Informationen, Adresse, Anfahrt, Homepage und Foto
Foto zum Thema <%= Volkstrauertag%>   
Foto zum Thema <%= Volkstrauertag%>   
Foto zum Thema <%= Volkstrauertag%>   
Foto zum Thema <%= Volkstrauertag%>   
Foto zum Thema <%= Volkstrauertag%>   
Foto zum Thema <%= Volkstrauertag%>   
Foto zum Thema <%= Volkstrauertag%>   
Foto zum Thema <%= Volkstrauertag%>   
Foto zum Thema <%= Volkstrauertag%>   

Volkstrauertag

- Gedenkstätte -

Der Totensonntag ist ein stiller Gedenktag und findet jährlich am letzten Sonntag im November statt. Dazu wird der persönlichen Verstorbenen gedacht und damit endet das Kirchenjahr. Am Volkstrauertag wird deutschlandweit an die die Toten beider Weltkriege gedacht und er ist ein gesetzlicher Gedenktag.

In Hamburg befinden sich am Mittelweg des Ohlsdorfer Friedhofs die „Deutschen Soldatengräber“. In 3500 Gräbern sind hier Tote des Ersten Weltkriegs (1914-1923)  bestattet, überwiegend Angehörige des deutschen Militärs, teilweise aber auch Kriegsgefangene. Im Zweiten Weltkrieg (1939-1948) wurde die Grabanlage um über 3000 weitere Gräber erweitert. Hier wurden Soldaten und auch Angehörige von NS-Organisationen begraben.

Erst in den 1950er- und 1960er-Jahren erhielten rund 1000 NS-Opfer aufgrund des Gräbergesetzes ein ewiges Ruherecht in einer der drei vorhandenen Grabanlagen (5.Foto). Auch von NS-Justiz Hingerichtete, ermordete jüdische Kriegsgefangene aus der Sowjetunion, Kinder von Zwangsarbeiterinnen, KZ-Häftlinge sowie Opfer von Luftangriffen und Euthanasie-Verbrechen fanden dadurch einen würdigen Platz.

Als äußeres Zeichen entstand mittig an der Linnestraße ein Mahnmal in Form eines Rundbaus (2.+ 3.Foto) aus vier Säulen, die durch roten Klinker miteinander verbunden sind. Im Inneren sind die Wände hell gestaltet und von dem Münchner Bildhauer Franz Mikorey (1907-1986 / 4.Foto) mit Wandbildern versehen, die auf Schicksale hinweisen.

 

Doch es bedurfte Vereins-Initiativen und privater Aktivitäten, um das gesamte Ausmaß der Schicksale auf diesem Friedhofsplatz ansatzweise zu erkennen. Auch durch deren Einsatz scheint eine gewisse Würdigung wahrnehmbar zu sein. Denn im Gegensatz dazu ließen der Hamburger Senat und die Bürgerschaft jährlich diverse Kränze aufstellen, deren würdeloses Äußeres auf wenig ernsthaftes Gedenken schließen läßt (8.Foto). Friedhofsbesucher rückten dann die Schleifen so zurecht, dass auch das Wort Freie neben und Hansestadt Hamburg erkennbar wurde. Ebenfalls nicht nachvollziehbar sind der Zustand der Kissengrabsteine. Wohl über 90% sind vom Moos zugewachsen.

 

Insofern ist die private Forschungsarbeit über getötete Kinder von Zwangsarbeiterinnen während des 2.Weltkriges beachtenswert. Vorhandene Aufzeichnungen im Staatsarchiv waren hilfreich. Die dort angegeben Standortbezeichnungen mußten vor Ort gefunden werden. Dazu wurden Kissengrabsteine gesäubern, um deren Zuordnung in der Recherche bestätigen zu können. Doch neben der Standortrecherche wurden bedrückene Schicksale deutlich und dokumentiert. Beispielhaft über das Schicksal von Anatol, geb. am 01.01.44 und verreckt am 23.03.44 (1.Foto). Mit dieser Wortwahl wird deutlich, wie mit den Babys umgegangen wurde. 12 Tage nach deren Geburt wurden die Mütter wieder zur Zwangsarbeit eingesetzt und das bis zu 12 Stunden täglich. Viele Babys wurden zwangsläufig nicht gestillt, scheinen abgelegt und ihrem schrecklichen Schicksal durch Verhungern bewußt durch die Lagerleitung ausgesetzt worden zu sein (6.Foto).

 

Doch auch andere, positive Aktivitäten sind hier zu nennen:

  • 2016 wurde die „Kriegerehren­allee“ in „Ida-Ehre-Allee“ umbenannt.

 

  • 2021 legte der "Runde Tisch Gräberfeld Deutsche Soldatengräber" das Buch „Soldat – Kind – Zwangsarbeiterin – Deserteur. Deutsche Soldatengräber auf dem Ohlsdorfer Friedhof“ vor.

 

  • 2021 Aufstellung von Informationstafeln, die am Rundbau und an einzelnen Arealen des Gräberfelds auf die Schicksale der hier beigesetzten Menschen hinweisen.

 

 

 

 

Adresse: Mittelweg - Linnestraße in 22337 Hamburg-Ohlsdorf
Verkehrsanbindung: S1 u. U1 Station Ohlsdorf sowie Busse 170 u. 270

Homepage:  ohne
Letzte Nachrichten zum Thema "Volkstrauertag"