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19.09.2011

Kunst trifft Arbeitswelt

Die Suche vieler Hamburger Künstler nach geeigneten und günstigen Ausstellungsräumen hat nun auch die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (Hamburgern auch bekannt unter den Kürzeln BWA, WB, BWV sowie BWVL) verstanden. Ab dem 19.09.11 wird die hohe und unterwertig genutzte Eingangshalle der Behörde am Alten Steinweg 4 freigegeben für die Künstlerin Christel Schopp. Sie hat sich das Element „Wasser“ zum Thema genommen und durch acht großformatigen Bilder mit dem Hygieia-Brunnen im Innenhof mit Hamburg Rathauses verknüpft. Weitere KünstlerInnen sollen folgen. Den Erbauer des Wirtschaftsbehördenkomplexes (Fertigstellung 1957), Architekt Werner Kallmorgen - auch verantwortlich für die untere Hälfte der sich langsam entwickelnden Elbphilharmonie (Kaispeicher A) - wäre sicherlich erfreut über diese Kunsterweiterung. Denn nicht umsonst hatte er das zumindest äußerlich dynamisch wirkenden Gebäude so gestaltet wie es ist: eine weiße Moderne, der im Innenleben etwas Kunst gut zu Gesicht stehen könnte. Damit folgt auch diese Behörde einer sinnvollen Nutzung von für jedermann zugänglichen Freiräumen in Öffentlichen Gebäuden. Diesen Schritt voraus war bereits der ehemalige Finanzsenator Dr. Michael Freytag; er startete am 01.11.07 eine neue Serie von Kunstausstellungen im denkmalgeschützten Fritz-Schumacher-Bau der Finanzbehörde unter dem Motto „Kunst im Gange“. Bitte nicht zu verwechseln mit dem zwischen beiden Behörden befindliche Gängeviertel.

 

Doch ein echtes Urgestein für das Zusammenführen von Kunst und Arbeitswelt ist die Umweltbehörde in Rothenburgsort. 1998 stellte dort die GAL Hamburg mit Alexander Porschke und Michael Pollmann eine ihrer ersten Behördenleitungen. Personen mit dem Gespür für Bürgernähe, Kunst und Kultur, und unabhängig von amtsbezogenen Druck der neuen und verantwortungsvollen Arbeitswelt. Und deshalb halfen sie bei den Geburtswehen und den ersten Gehversuchen das KIT - Kunst im Turm -, das schon 2007 seine 100. Ausstellung eröffnen konnte. Bis heute hat es Bestand und deren Homepage ist lesenswert.

Und sollte die dem Umweltamt vorstehende Baubehörde (firmiert zur Zeit unter dem Namen Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt) von der Stadthausbrücke ins Zentrum der Elbinsel Wilhelmsburg umziehen - wie erst kürzlich in der Hamburger Presse zum Thema IBA Hamburg bekräftigt wurde, könnten neue Räume im neuen Gebäude für neue Besucher alsbald den bisherigen Dreier-Reigen erweitern, wenn denn daran gedacht wird. Behördenmühlen mahlen oftmals langsam.


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