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13.09.2023

Freiheit für die Wahrheit

Auftakt zu der 1.Hamburger Woche der Pressefreiheit war der Senatsempfang im Rathaus mit  Friedensnobelpreisträger Dmitry Muratov. Unter der Überschrift „Freiheit für die Wahrheit“ diskutierten rund 250 Gäste aus dem In- und Ausland über die Gefahren für die Pressefreiheit. So auch der türkische Journalist Can Dündar, die langjährige ZEIT-Korrespondentin Xifan Yang sowie die ukrainische Journalistin Sevgil Musaieva, Preisträgerin des diesjährigen Free Media Awards.

Vom 11.-16.09.23 fanden mehreren Veranstaltungen statt, darunter die Tagung und Preisverleihung zu den „Free Media Awards“, das „Exile Media Forum“ sowie die „World Press Photo“-Ausstellung. 

In seiner Keynote ging der Friedensnobelpreisträger Dmitry Muratov auf das politische Wirken und Erbe von Michail Gorbatschow ein. Er würdigte das erfolgreiche Bemühen des früheren Staatspräsidenten der Sowjetunion, die UdSSR für Rede- und Pressefreiheit zu öffnen und einen Krieg mit der NATO zu verhindern. „Krieg ist ein Versagen der Politiker“, so Muratov in seiner Rede (es gilt das gesprochene Wort). Für Gorbatschows Äußerungen könne man heute in Russland ins Gefängnis kommen. Mit einer neuen Zeitschrift will Muratov wieder an die Denktradition Gorbatschows anknüpfen und dazu beitragen, dass Friedenspolitik sich wieder in seiner Heimat durchsetzen kann.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Wo die Pressefreiheit endet, gerät auch die Demokratie in Lebensgefahr. Daher müssen wir uns immer und überall stark machen für freie Medien. Auch in Europa gerät die Presse mehr denn je unter Druck. Was jahrzehntelang für Journalistinnen und Journalisten selbstverständlich war, muss mitunter gegen Widerstände und Drohungen verteidigt werden. Mit Respekt und Dankbarkeit begegne ich denen, die sich nicht einschüchtern lassen und sich für eine freie Presse und damit auch für unser aller Freiheit einsetzen. Wir können dabei viel aus den Erfahrungen der Journalistinnen und Verleger in Osteuropa lernen. Zugleich sollten wir alles daransetzen, dass ihr Mut und ihre Tapferkeit hierzulande niemals nötig sein werden. Gesellschaft und Politik sind gefordert, die Freiheit der Medien und des Journalismus zu sichern.“

Die Diskussionsrunde mit Can Dündar, Xifan Yang und Sevgil Musaieva moderierte die Journalistin und TV-Autorin Katrin Sandmann. Eindrücklich schilderten die Beteiligten die Lage der Presse in der Türkei, in China und in der Ukraine. Trotz aller Unterschiede wurden dabei auch Gemeinsamkeiten im Kampf von Journalisten gegen Zensur und Propaganda deutlich.

 

Quelle: Behörde für Kultur und Medien


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