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Muslimische Gräber

- Religiöser Ort -

Es waren Iraner, die initiativ wurden und erste Ruhestätten für Muslime auf dem Ohlsdorfer Friedhof reservierten, separiert von den Gräbern Andersgläubiger. Bereits 1941 entstanden rund 100 Grabstellen im Bereich der Kapelle 2. Doch eine weitaus größere Anlage befindet sich zwischenzeitlich an der Sorbusallee bei der Kapelle 13.

Streng nach islamischen Glauben sind alle muslimischen Gräber so ausgerichtet, dass die Füße nach Nordosten zeigen und der Kopf nach Südwesten. Der Kopf wird leicht nach rechts geneigt, sodass die Blickrichtung nach Mekka gewährleistet ist. Der Tote ist in einem Leichentuch gewickelt als Hinweis darauf, dass alle nach dem Tod gleich sind. In Mekka befindet sich die Kaaba, das persische Wort für Würfel. Sie ist das zentrale Heiligtum aller Muslime, das Haus Allahs. Der schwarz gehaltene Kubus befindet sich im Innenhof der  Moschee Masdschid-ul-Haram (die geweihte Moschee).

 

In Ohlsdorf wird selbst für Nichtmuslime erkennbar, dass auch andere Nationen - insbesondere türkische Moslems der zweitgrößten Weltreligion, des Islam - diesen Ort der letzten Ruhe für ihre Angehörigen akzeptiert haben und fürsorglich betreuen. An den reichlich mit Blumen und Erinnerungsstücken geschmückten Gräber dominieren ansprechend gefertigte Grabsteine. Sie sind versehen oftmals neben dem Namen mit einem Abbild des / der Verstorbenen  sowie mit eingravierten Suren aus dem Koran in türkischer oder arabischer Schrift. 

Im nahen Umfeld finden sich Stühle und Bänke zum Verweilen beim verstorbenen Familienangehörigen. Diese werden bzw. wurden in Leinentüchern - also ohne Sarg - beerdigt; eine Bestattungsform, die in Deutschland erst seit wenigen Jahren zugelassen wird. Bis dahin war es üblich, dass Muslime Zeit ihres Lebens einen kleinen Beitrag an entsprechende Einrichtungen im Umfeld der Moscheen zahlten, um nach ihrem Tod die Rückkehr ins Heimatsgebiet sicherzustellen.

Dort beigesetzt ist u.a. der ehemalige Vorsitzende der Deutsche Muslim-Liga e.V. Hamburg Abdulkarim Grimm (1933 - 2009). Er begann Anfang der sechziger Jahre als Imam in der Bornstraße und half den türkischen Muslimen, das ehemalige Hammonia-Bad  in der Böckmannstraße 1977 zu erwerben und zur Centrum-Moschee Hamburg umzugestalten.

 

Nicht weit davon entfernt befindet sich der Schmetterlingsgarten, ebenfalls eine Grabanlage mit besonderer Gestaltung.

Adresse: Sorbusallee auf dem Friedhof Ohlsdorf
Verkehrsanbindung: Busse 170 Station Eichenallee u. 270 Station Kapelle 13

Homepage:  ohne