Der Vollhöfner Wald - auch Völli genannt - liegt unweit des Verlaufs der Alten Süderelbe im Areal Vollhöfner Weiden planrechtlich im Hafennutzungsgebiet. Aus einer Fläche von rund 74 Hektar ist auf einem ehemaligen Spülfeld im Hafengebiet das 38. Naturschutzgebiet Hamburgs geworden. Denn es beherbergt nunmehr bedrohte Pflanzenarten wie das Fluss-Greiskraut und die Sumpf-Gänsedistel, wachsen Röhrichte, Laub- und Auwälder. Auch gefährdete Tiere wie der Schlammpeitzger *, die Beutelmeise und diverse Fledermausarten siedelten sich in der komplexen Biotopstruktur an. Ein Großteil der Flächen wurden im Rahmen der Biotopkartierung 2019 als wertvoll ausgezeichnet; der Auwald sogar als hochgradig wertvoll! Damit konnte dauerhaft verhindert werden, dass mehrere 10.000 Bäume für den Bau von Logistikhallen gefällt werden mußten. Das sahen die Hafenplanungen im Jahr 2012 noch vor!
Ein Senatsbeschluss von Juni 2023, initiiert durch die Umweltbehörde (heutiger Namen BUKEA) machte diese Plan- und Nutzungsfestsetzung möglich in Verbindung mit der Entlassung der Fläche aus dem Hafennutzungsgebiet.
Als Kompensation werden an das Container-Terminal Altenwerder angrenzende Flächen für hafenlogistische Zwecke freigegeben. An beiden Standorten soll die Errichtung von Windkraftanlagen geprüft werden.
Auf Hamburgischem Staatsgebiet befinden sich weitere 37 Flächen, die als Naturschutzgebiete ausgewiesen sind. Auf Nachstehende wird besonders hingewiesen:
- Boberger Niederung in Billwerder + Lohbrügge / Bezirk Bergedorf
- Die Reit in Reitbrook + Allermöhe / Bezirk Bergedorf
- Duvenstedter Brook in Wohldorf-Ohlstedt / Bezirk Wandsbek (1958)
- Eppendorfer Moor in Groß Borstel / Bezirk HH-Nord
- Finkenwerder Süderelbe in Finkenwerder + Francop + Neuenfelde / Bezirke HH-Mitte + Harburg
- Fischbeker Heide in Fischbek + Hausbruch / Bezirk Harburg (1958)
- Schnaakenmoor in Rissen / Bezirk Altona
- Zollenspieker in Kirchwerder + Neuengamme / Bezirk Bergedorf
Nicht unerwähnt bleiben die Elbinsel Neßsand und die Oberalsterniederung als weitere Naturschutzgebiete; sie liegen allerdings außerhalb Hamburgs.
Landschaftsschutzgebiete befinden sich in den Vier- und Marschlanden sowie entlang des Elbhangs.
Besonders erwähnenswert ist der Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer um die Insel Neuwerk sowie das Naturdenkmal Kaltehofe in einem Industriegebiet.
* Das Kulturkarte-Team konnte sich nichts unter einem Schlammpeitzger (8.Foto) vorstellen. Nachfragen haben ergeben, dass es sich hierbei um eine ca. 20 - 30cm große Fischart der Gattung Steinbeißer handelt (auch Furzgrundel oder Gewitterfurzer genannt). Sie schlucken Luft und geben diese bei Gefahr über den Hintern wieder ab. Unbedingt erhaltenswert!