Wer die Eintragungen unter dem Stichwort Chilehaus unter Kulturkarte.de gelesen hat weiß, dass zu Beginn des 20. Jahrhunderts mancher Reeder mit regem Handel von Salpeter aus Chile ein Vermögen gemacht hatte (Reeder Sloman finanzierte daraus das Chilehaus).
Eines der dafür eingesetzten Schiffe war der 1.980 BRT schwere Frachtsegler "Max" mit einer Länge von 97m, einer Breite von 12,2m und einem Tiefgang von 6m. 1896 als Vollschiff mit Stahlrumpf gebaut (ein Vollschiff ist ein Großsegler mit drei vollständig rahgetakelten Masten), wurde es nach einem Kreuzmastbruch zur Bark "umgetakelt" (Dreimaster mit Gaffelsegel)). 1930 erhielt das Segelschiff zusätzlich zwei Diesel-Hilfsmotoren. Erst 1983 kaufte der Verein Windjammer für Hamburg e.V. die in Bremerhaven gebaute DreiMastBark und ließ sie nach Hamburg schleppen. Hier erhielt der Segler seinen ursprünglichen, nach dem Enkel des Firmengründers benannten Namen "SS Rickmer Rickmers" zurück. Die Großbuchstaben stehen für SchulSchiff.
Im August 2024 musste der ehemalige Frachtsegler zur Überholung in die Norderwerft auf Steinwerder (4.- 6.Foto). Der letzte Schiffs-TÜV war vor 8 Jahren und es wurde vermutet, dass sich lediglich eine Vielzahl von Muscheln und Algen unterhalb der Wasserlinie am Schiffskörper festgemacht haben. Nachdem dieser Zentimeter dicke Bewuchs abgestrahlt worden war, wurde festgestellt, dass einige Bereiche am Rumpf nur eine geringe Schicht aufwiesen und dort eine Verstärkung aus Stahl erforderlich wurde.
Optisch erkennbar wird der Anstrich oberhalb der Wasserlinie sein durch reichlich Farbaufstrich. Auch die Galionsfigur - ein kleiner Junge im Matrosenanzug - incl. Zierbretter wurden restauriert.
Als Museumsschiff umgebaut, wurde die Bark am Fiete-Schmidt-Anleger, dem Ponton 1a - Bei den St. Pauli-Landungsbrücken - festgemacht, nicht weit von der Cap San Diego, einem weiteren Museumsschiff. Der Segler kann seitdem täglich besichtigt werden. Zusätzlich laden ein Restaurant und zwei Clubräumen zu gastronomischen Köstlichkeiten ein; dieses Angebot wird gern auch für Familienfeierlichkeiten genutzt.
Der Anleger ist benannt nach Fiete Schmidt, dem Initiator der Schiffs-Rückhol-Aktion. Der Verein plant weitere Rückkehraktivitäten. Ob die Stahlbark Peking als eine der acht berühmten Flying P-Linern der Reederei F. Laeisz in Hamburg festmacht, ist fraglich. Das letzte Foto zeigt sie noch an ihrem bisherigen Standort in New York (7.Foto).