Ursprünglich als Gastronomiebetrieb eingerichtet, wurden die Räumlichkeiten am Steindamm ab 1900 für Artisten und GesangskünstlerInnen, später selbst für Orchester eine feste Adresse. Mit diesem "Zusatzangebot" wollte der Inhaber P. Grell seine Gäste verstärkt anlocken, nicht ahnend, dass er bald die Nutzung auf einen festen Varieté-Betrieb mit bis zu 1.500 Plätzen umgestalten mußte. Denn der Publikumsandrang war enorm, trat dort doch auch so renommierte KünstlerInnen wie Josephin Baker auf (nur mit Bananen um die Hüfte bekleidet).
Über Jahre war das Theater das älteste noch bestehende Varieté Deutschlands. Doch auch dort wurden die finanziellen Mittel so knapp, dass es Ende 2001 schließen mußte. Gleichwohl sind Bühne und Zuschauerräume im tadellosen Zustand und sollte sich ein Sponsor im Rahmen des Public Privat Partnerships finden, das weit über die Grenzen der Metropolregion Hamburgs hinaus beliebte Theater könnte umgehend wiedereröffnet werden. Das Kulturkarte.de-Team drückt die Daumen, daß dies gelingen möge.
Und es gelang, das Haus - das Ende 2001 seinen Vorgang vorerst fallen ließ - erneut zu aktivieren. Seit 2009 öffnet das Varieté-Theater jeweils im Herbst mit einem neuen Programm! Organisiert werden die modernen Unterhaltungsprogramme durch die "Macher" des legendären St. Pauli Theater zusammen mit dem Hamburger Abendblatt, dem Fischereihafen-Restaurant sowie dem Tigerpalast in Frankfurt.
Das Programm hat sich dem Zeitgeist angepasst; gleichwohl sind viele der akrobatischen und kabarettistisch bzw. künstlerisch einmaligen Leistungen nicht im Fernsehen zu sehen sondern weltweit nur in Varietés. Geblieben sind dankenswerter Weise das plüschige und farbenfrohe Interieur incl. Bestellschalter für den Kellner, die Zweisitzer mit insgesamt nur zwei Armlehnen (man kommt sich näher) sowie die nostalgische Beleuchtung bis hin zu gewaltigen Kronleuchtern.
2017 fand im Hansa Theater die 7. Überraschungsgala der Hamburgischen Kulturstiftung statt, zu der 300 Gäste rund 33.000 Euro spendeten.
Das Programm bot Einblicke in die Förderprojekte der Stiftung. U.a. aus den Bereichen Junge Kunst und Kultur sowie Kinder- und Jugendkultur. Beeindruckend waren aber auch eine Schar von Wellensittichen, die trotz einiger Selbstdarstellungen durch Einzelgänge manchen kuriosen Wunsch des Herrn Direktors locker absolvierten. So, wie man es im Hansa Theater gewohnt ist. Man muss nur hingehen!