Das berühmte Gemälde "Wanderer über dem Nebelmeer" von Caspar David Friedrich ist eines der Glanzstücke der Hamburger Kunsthalle. Das Landschaftsbild der Deutschen Romantik ist in seiner magischer Schönheit verbunden mit düsterer Melancholie. Und ab 2024 wohl 250 Jahre alt.

Alt – oder zeitnah; je nach Blickwinkel! Wer den heutigen Zustand der Natur beobachtet mit all seiner Schönheit, Kuriosität und Einmaligkeit an allen Ecken und Felder der Erde wird nicht umhin können zu bemerken: der Klimawandel schadet allen Ortes. Und die Menschheit lässt es geschehen; so zumindest empfindet das zurecht eine Vielzahl von Klima-Aktivist*innen! Und zogen das Gemälde einen Tag vor seiner Verleihung an zwei weitere Kunstmuseen in ihren Protest ein. Eine passende Wahl!

Vorgesehen war es, das mit einer Glasscheibe geschützte Bild mit einem Poster zu überkleben. Das verhinderte das Wachpersonal. Zwei Aktivistinnen der Klimaschutzbewegung "Letzte Generation" schütteten daraufhin Asche aus zwei Plastiktüten auf den Boden und erklärten, die Landschaften, die Friedrich vor 200 Jahren gemalt habe, seien bald für immer verloren.

 

Weitere Infos:

• Die Kunsthalle war auf Protestaktionen vorbereitet und stehen diesen verständnisvoll gegenüber. Im konkreten Fall prüften Restauratoren das Gemälde vorsorglich vor der Verleihung: es wurden keine Schäden festgestellt. So konnte es zum 02.04.23 für drei Monate an das Museum Georg Schäfer in Schweinfurt verliehen werden. Danach wanderte es weiter in die Schweiz, wo das Gemälde vom 26.08.-19.11.23 im Kunstmuseum Winterthur Rast einlegen wird.

• Bei den Aktivistinnen handelte es sich 57 und 41 Jahre alte Familienfrauen; erfreulich, dass nicht nur Jugendliche sich aktiv für das Klima einsetzen. Sie hatten am 19.03.23 versucht, das durch eine Glasscheibe geschützte Bild mit einem passend zugeschnittenen Poster zu überkleben und dafür vorher Recherchen hinsichtlich Größe und Befestigung angestellt. Damit sollten Schäden von vornherein ausgeschlossen werden. Auf dem Poster war zu sehen, wie der Wanderer statt auf Nebel auf Feuer schaut - in der Sächsischen Schweiz hatte es gerade schwere Waldbrände gegeben.

• Das führte zur Anzeige und zu einem Gerichtstermin am 30.08.23, auf dem sie freigesprochen wurden. Gut so, denn sie hatten nichts zerstört, keine Person verletzt, sondern nur von ihrem Demonstrationsrecht Gebrauch gemacht. Das darf man in einer Demokratie!

• Das Landschaftsbild soll rechtzeitig für seine Ausstellung im Jahr 2024 zum 250-jährigen Bestehen nach Hamburg zurückkehren. Bleibt zu hoffen, dass die Wanderung durch Südeuropa keine Schäden hinterlassen wird!

 

Quellen: diverse Medieninformationen

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