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St.Maximilian Kolbe - Kirche

- Religiöser Ort -

Hamburgs Nachkriegskirchen erzeugen seid Jahren Diskussion. So hielten die einen sie für fremdartige Gebilde und wünschten sich (ihre) vertrauten historischen Kirchenbauten zurück im kriegszerstörten Hamburg. Die andere Meinung formulierte Otto Bartning in seiner Rede beim Bund Deutscher Architekten 1953 mit der Überschrift: die „Baukunst von morgen!“ und deutete an, was nachfolgende Architekten ergänzten: in Hamburg entstanden herausragende Werke der Kirchen-Baukunst in den 1950er - 1970er Jahren.

 

Eine davon ist die von Josef Filke (1921-2001) geplante, 1974 eingeweihte und unter Denkmalschutz stehende St.Maximilian Kolbe - Kirche in Wilhelmsburg. In einer Spiralbewegung steigt der weiß gehaltene Kirchturm aus der Masse des insgesamt weißen Baukörpers gen Himmel - das Oberlicht abgedeckt durch ein zementiertes sichtdurchlässiges Betonkreuz. Von dort verbinden drei Stahlstelen den mit Muschelstein bedeckten Boden und soll die Verbindung der Dreifaltigkeit zwischen Himmel über Kreuzigung zur Menschheit symbolisieren. Erst später wurde die Turmspitze in luftiger Höhe um ein schlankes Kreuz ergänzt.

Nach unten ist die Spirale geöffnet und verschmilzt mit dem Kircheninneren; in diesem Bereich befinden sich auch der Altarraum und das Taufbecken auf einer leicht abfallenden Empore. Er ist bewusst mit Muschelsteinen gefüllt,  sollen doch Steine und paddelähnliche Bronzeskulpturen im Hintergrund an die Flutkatastrophe von 1962 erinnern.

 

 

Hervorzuheben sind auch:

  • der sichtbare Grundstein der Kirche von 1973, über dem ausgebreitet die Kirchenbibel positioniert ist

 

  • eine Fotowand des Namensgebers und polnischen Pfarrers Maximilian Kolbe (1894-1941), der 1982 heilig gesprochen wurde,

 

  • das Christusabbild aus Bronze mit ausgebreiteten Armen, vor einem weißen Rund. Eine Interpretation sagt, dass Christus damit die Welt willkommen hält sowie das Angebot bietet, für alle Menschen weltweit das Evangelium zu verkünden.

 

  • das Marienbild mit dem Christuskind aus Bronze, umgeben mit sieben Steinwürfeln, Blumenschmuck und Kerzenopfer.

 

  • zwei hölzerne Statuen; der Heilige Antonius von H.G. Bücker sowie die Heilige Anna von einem polnischen Künstler

 

  • 14 Farblithografien des Künstlers H.G. Bücker, dessen abstrakte Steindrucke den Kreuzweg darstellen sollen.

 

Bereits 1910 war erstmals durch die katholische Kirche ein Kirchenneubau in diesem Stadtteil angedacht worden. Zuwanderer aus Polen, Tschechien und Bulgarien brachten auch eine große Zahl von Gläubigen in diese Region. Konkreter wurden die Überlegungen 1960 auf Drängen des damaligen Pastors Krieter; doch das prägende Ereignis für diesen Neubau war die Flutkatastrophe von 1962, die weite Teile von Wilhelmsburg unter Wasser setzte, sowie das Ziel des Zweiten Vatikanischen Konzils der "tätigen Teilnahme".

Die von der katholischen Kirchengemeinde St.Bonifatius genutzte St.Maximilian Kolbe Kirche befindet sich in unmittelbarer Nähe eines kath. Altersheimes, für dessen Erhalt das Kirchengrundstück geräumt werden soll. Entsprechende Verträge mit der Abrissverpflichtung sind bereits im ersten Quartal 2014 durch das Bistum unterzeichnet worden. Der Aufstand der Bürger - weit über Wilhelmsburgs Stadtgrenzen hinaus - sowie die Haltung des Denkmalschutzamtes und vieler fachkundiger Verantwortlichen lässt hoffen, dass der Abbruch verhindert werden kann.

Denn selbst bei Profanisierung (Entweihung durch die katholische Kirche) des noch sakralen Gebäudes bleibt diese Bauwerk gleich einem Leuchtturm prägend für den Stadtteil. Schon die Bezeichnung "Klorolle" durch die Einheimischen zeigt, wie intim dieses mit dem Leben der dort agierenden Bevölkerung verbunden ist.

 

Bleibt zu hoffen, dass das Erzbistum Hamburg sowohl in dem Zugeständnis für ein weiteres Gespräch einen Neuanfang für den Erhalt der Kirche sieht als auch für die Zukunft die Erkenntnis und Bereitschaft gewonnen hat, dass frühzeitige verantwortliche Beteiligung der Bevölkerung, der betroffenen Kirchengemeinde sowie der Verantwortlichen der Stadt Hamburg über die eigenen Alleinzuständigkeiten hinaus der bessere Weg gewesen wäre und ist. Das ließe sich aktuell dadurch nachweisen, dass das Bistum auf die bestehende und jederzeit umsetzbare Abbruchgenehmigung verzichtet - selbst dann, wenn der jetzige Investor für die Altersheimerweiterung deswegen abspringt!

 

 

Adresse: Krieterstr. 9 in 21107 Hamburg-Wilhelmsburg
Verkehrsanbindung: S3 Station Wilhelmsburg

Homepage:  ohne
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