Susanne Jörgen fühlte sich bereits als Kind von der Kunst magisch angezogen. Als sie acht Jahre alt war, stellte sie sich regelmäßig mitten in der Nacht ihren Wecker, um die Bilder für den Zeichenunterricht in völliger Ungestörtheit vollenden zu können. Die Leidenschaft für Farben und Formen begleitet sie schon ihr ganzes Leben. Die Zeiten der Kinderzeichnungen sind längst vorbei. Heute widmet sie sich mit großer Leidenschaft dem Zeichnen von Akten. Kohle und Kreide sind ihr dabei die liebsten Begleiter.
Doch auch die Faszination dreidimensionaler Körper lässt Susa nicht mehr los. Sie schafft formvollendete Drahtkörper, die durch Licht und Schatten weitere Körper entstehen lassen (1.+ 2.Foto). Die Figuren verändern ihren Ausdruck - und ihre Form. „Meine Drahtfiguren spiegeln die unterschiedlichen Dimensionen des Lebens wider. Nichts ist so, wie es scheint. Betrachtet man die Dinge in einem anderen Licht, verändern sich auch die Dinge.“ Die Figuren stecken voller Energie. Ohne Licht, kein Schatten und ohne Schatten keine wundervolle Veränderung des Seins. Begonnen hatte manches 2015 in der Kunstgalerie Kulturgold e.V. (3.+ 4.Foto), ein inzwischen aufgegebener Ort. Doch erhalten sind die Kunstobjekte, Drahtskulpturen und Zeichnungen und bieten sich dem / der Betrachter*in an in nationalen und internationalen Ausstellungen.
Denn die „Kulturgold sichtbar“ ist eine Herzensangelegenheit. Kunstgalerie und urbane Kultur. Wohnzimmerflair und gute Musik. Prominente Bookings und Nachwuchs-DJs. Hamburg und seine Künstler*innen - Musiker*innen - Filmemacher*innen - Modemacher*innen - Autor*innen. Alles sichtbar machen!
Was für ein kreatives Superheld*innen-Kollektiv!
- Cosma Shiva Hagen suchte nach dem Fischmarkt eine neue Bleibe für ihr Kunst- und Kulturprojekt „sichtbar“,
- Rike Bröhan und Katharina Richter vom „Kulturgold e.V.“ einen starken Partner und
- Gabriella Gottschalk von der „Chixx Clique“ einen Raum für Tanz und Musik.
Sie alle einte die Liebe zur Kunst, zu allen möglichen bunten Kulturformen, zur Nachwuchsförderung und zur Gemeinnützigkeit. Es lag nah, dass diese Macher*innen zusammenfinden und ihre Kräfte einen würden. Doch inzwischen wurde die Galerie geräumt und das Gebäude abgerissen. Die farbenfrohen Graffitis gingen ebenfalls verloren.