Am 15.09.20 dankte die Politik in einem Festakt zum 70-jährigen Bestehens des Zentralrats der Juden in Deutschland diesen für dessen Einsatz beim Wiederaufbau und der Stärkung des jüdischen Lebens in Deutschland nach 1945.
Als sich der Zentralrat am 19. Juli 1950 in Frankfurt am Main gründete, verstand er sich zunächst vor allem als Interessenvertretung zur Ausreiseorganisation der überlebenden Jüdinnen und Juden. Heute ist der Zentralrat breit in der Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland verwurzelt. Inzwischen haben sich 23 Landesverbände und 105 Gemeinden mit rund 100.000 Mitgliedern unter seinem Dach vereinigt. Dort vertreten sie ihre politischen und gesellschaftlichen Interessen, verbunden mit einem unermüdlichen Einsatz für die Weiterentwicklung und sichtbare Entfaltung des jüdischen Lebens in Deutschland.
Für Deutschland erwächst aus der Shoa eine Verpflichtung, die über ein „Nie Wieder“ hinausgeht: Das konkrete Handeln gegen Antisemitismus. Dazu gehört heute erneut die Zurückweisung sich ausbreitender antisemisicher Verschwörungsmythen.