Am 28.11.2011 eröffnete die Kulturetage Altona (KETA) ihre neuen Räume in der Großen Bergstraße 160 in Altona-Altstadt. Auf einer ca. 1.000m² großen Loftfläche im ersten Obergeschoss des neuen Forum Altona vermietete die KETA neun 36 - 135m² große Ateliers und diverse Projekträume + Bürobereiche sowie gemeinschaftlich nutzbare Flächen. Dazu eine 250m² große Ausstellungs- und Veranstaltungsfläche für die Galerie kunst|nah – betrieben durch den Verein Koala e.V.!
Genutzt werden die Ateliers und Räume von einem Büro für Design und Gestaltung, einem Fotoatelier sowie zurzeit 25 überwiegend jüngeren KünstlerInnen der bildenden und darstellenden Kunst. Das Institut für Literaturforschung und die altonale GmbH haben ebenfalls dort ihre Kreativlabore - sprich: Organisations- und Verwaltungsbüros - bezogen.
Als sehr erfreulicher Umstand erwies sich der Ankauf des 1973 errichteten Wohngebäudes mit Gewerbe durch ein Investorenpaar aus Wuppertal. Nachdem sie das Gebäude mit ca. 30.000m² Nutzfläche für rund 50 Mio. Euro durch das Architekturbüro nps tchoban voss hatten sanieren lassen und die Stadt zugesagt hatte, die laufende Miete der Kunsträume für die nächsten 10 Jahre durch einen Fördertopf für das offizielle Sanierungsgebiet rund um die Große Bergstraße in Altona bereitzustellen, konnte das Projekt „Kulturetage Altona e. V." in Angriff genommen und in 2011 eröffnet werden.
Auch das Umfeld ist spannend. Denn die Große Bergstraße in Altona-Altstadt gilt als erste moderne Fußgängerzone Deutschlands und war zum Großteil vom Waschbeton-Stil der 70er-Jahre geprägt. Allerdings zählte das benachbarte Frappant nicht nur wegen der zwingend erforderliche Asbest-Sanierung lange Zeit zu den großen Bausünden Hamburgs und wurde erst 2011 abgerissen.
Der Neubau wird durch IKEA errichtet werden und stellt seinerseits auch wieder einen Sonderfall dar; denn mit dieser Stadtfiliale baut IKEA erstmalig innerstädtisch und nicht „auf der grünen Wiese“. Das Möbelkaufhaus erhält eine ca. 25.000m² große Verkaufsfläche.
In der Zeit zwischen 1990 und dem Abriss 2011 von Karstadt / Frappant verwahrloste die Große Bergstraße zusehends, zumal weitere Geschäfts- und Wohnräume leerstanden und die Mieten sanken. Immerhin konnte sich dadurch eine lebendige Kunst- und Kulturszene etablieren mit bis zu 70 KünstlerInnen und kulturellen Initiativen.
Sie wirkten über Altonas Grenzen hinaus durch ihre künstlerischen Aktivitäten und entwickelten insbesondere im damals leestehenden Karstadt-Gebäude vielseitige junge Kunst durch kulturelle Installationen und Kreativität. Dieser kulturelle Humus konnte mit dem Projekt am Standort in Altona gesichert werden.