Das Niedersächsische Landesarchiv ist in neue Räume umgezogen. Am 19.05.14 eröffneten der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil zusammen mit dem Ersten Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg Olaf Scholz das neue Staatsarchiv in Stade. Zwei getrennte monolithische Baukörper beleben das Umfeld zwischen Bahngleisen und dem Wohngebiet Altländer Viertel und beherbergen das fünfgeschossige Magazingebäude mit einer besonderen Klimatechnik und das vorgelagerte Verwaltungsgebäude. Das äußere Erscheinungsbild ist geprägt durch die rote Ziegelfassade sowie Fenster-Riegel aus dunkelgrauen Aluminiumprofilen.
Neben Hamburg - das 40% der Magazinfläche nutzen wird und sich deshalb an den Baukosten beteiligt hatte - sind dort auch das Archiv der Bremischen Ritterschaft und der Landschaft der Herzogtümer Bremen und Verden eingezogen.
Das Staatsarchiv Stade verwahrt seit 1978 die archivalische Überlieferung des ehemaligen Erzstifts Bremen und des Stifts Verden bis 1648, das Archiv der schwedischen Regierung in Stade von 1645 bis 1712 und die verschiedenen Registraturen aus der 1715 beginnenden hannoverschen Zeit bis zur jüngsten (niedersächsischen) Vergangenheit.
Hamburg wird ab 2014 seine Grundbücher und Grundakten in den niedersächsischen Bestand integrieren und benötigt von den insgesamt rund 50.000 Regalkilometer etwa 20.000. Darum war eine Mitfinanzierung in der Nähe des Stader Bahnhofs sinnvoll.
Weitere Hinweise:
- Der barrierefreie Neubau ist durch das pbr Planungsbüro Rohling AG Architekten und Ingenieure / Osnabrück realisiert worden.
- Der neue Archivgarten stellt eine stilisierte Miniatur des Elbe-Weser-Dreiecks dar und wurde von Kuttner + Kahl Landschaftsarchitekten erbracht; er steht den Gästen offen.
- Das Altländer Viertel im östlichen Teil der Stadt soll das Wohnviertel mit den meisten Überwachungskameras in Deutschland sein (Stand 2007).
- Das Staatsarchiv Hamburg bleibt im Übrigen von seinen Archivaufgaben unangetastet.