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15.11.2020

Tora-Krone vom Bornplatz

Am 09.11.1938 begannen die Nationalsozialisten deutschlandweit mit der Zerstörung jüdischer Geschäfte und mehr als 1.400 Synagogen. 30.000 Jüdinnen und Juden wurden verhaftet oder in Konzentrationslager verschleppt; mehr als 1.300 Menschen verloren dabei ihr Leben.

In Hamburg erreichten die gewaltsamen Übergriffe am 10.11.38 ihren Höhepunkt. Dabei zerstörten sie auch die Haupt-Synagoge am Bornplatz am heutigen Joseph-Carlebach-Platz im Centrum der damaligen jüdischen Gemeinde. Dabei verbrannte auch die Silberkrone der Gemeinde - so die Vermutung.

82 Jahre nach der Reichspogromnacht hat die Jüdische Gemeinde in Hamburg die original Silberkrone ihrer Tora wiedererhalten. Denn unerwartet bot im Herbst 2020 ein Hamburger Antiquitätenhändler die eindeutig nur verschollene silberne Tora-Krone einem Geschäftsmann an. Der kaufte sie, ließ sie reinigen und herrichten und übergab sie der Jüdische Gemeinde. Die eingravierte Widmung für Markus Hirsch - erster Rabbiner der Bornplatzsynagoge - bestätigt die Echtheit. Bis zu deren Wiederaufbau kommt die Silberkrone auf die Tora in der Synagoge Hohe Weide und schützt quasi als Deckel vorerst dort die zusammengerollte Tora und damit die heilige Schrift dieser jüdischen Gemeinde.


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