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16.09.2018

Theaterzentrum gestartet

Der Senat hat am 11.09.18 mit seinem Beschluss die Weichen für eine neue Heimat von Jungem SchauSpielHaus Hamburg, Theaterakademie Hamburg und Institut für Kultur- und Medienmanagement der Hochschule für Musik und Theater (HfMT) am Wiesendamm gestellt: Im Auftrag der Stadt Hamburg baut die Sprinkenhof GmbH die Hallen einer ehemaligen Werkzeugmaschinenfabrik für die Nutzung durch das Junge SchauSpielHaus und die HfMT um. Insgesamt entstehen auf rund 9.000m² Räume für Aufführungen, Proben, Lehre und Forschung. Die Projektkosten liegen bei rund 36,4 Millionen Euro. Nach derzeitigem Planungsstand sollen die Räume Ende 2019 baulich fertiggestellt sein, sodass dann mit den Mietereinbauten begonnen werden kann. Zusammen mit den Räumlichkeiten des Freien Theaterzentrums Wiese e.G. in der Nachbarschaft wird so mitten in Barmbek ein neues kulturelles Zentrum geschaffen.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Wir schaffen mehr Raum für Kultur und Theater: Das neue Theaterzentrum am Wiesendamm ist ein großer Gewinn für das Junge SchauSpielHaus und die Theaterakademie. Zugleich entwickelt sich hier vor Ort im Stadtteil ein neues kulturelles Zentrum. Für das Junge SchauSpielHaus, das durch seine hervorragende Arbeit weit über Hamburgs Grenzen hinaus bekannt ist, schaffen wir am neuen Standort die Grundlage dafür, dass es sich weiterentwickeln und sein Angebot ausbauen kann, seinem kulturellen Auftrag und seiner Bedeutung in der Theaterlandschaft Hamburgs entsprechend. In der Vernetzung mit weiteren Angeboten entsteht hier ein neuer starker Kulturstandort.“

Katharina Fegebank, Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung: „Mit dem Theaterzentrum am Wiesendamm entsteht ein hochattraktiver Kultur- und Studienort. Die enge Zusammenarbeit zwischen der Theaterakademie der HfMT und dem Jungen SchauSpielHaus bietet die Chance, für neue Impulse für die künstlerische Ausbildung und für das kulturelle Leben in Barmbek und in ganz Hamburg zu sorgen. Der neue Standort wird die Theaterakademie dabei auch in ihrer Rolle als bedeutender Ort für kulturellen Austausch in Hamburg weiter stärken. Die Räumlichkeiten und die hervorragende Ausstattung unterstützen zudem die exzellente Ausbildung der zukünftigen Künstlerinnen und Künstler und verbessern die Studienbedingungen vor Ort.

Martin Görge, Geschäftsführer der Sprinkenhof GmbH: „Wir freuen uns, als Bauherr und Eigentümer der Immobilie mit dem Jungen SchauSpielHaus und der Theaterakademie für das Gebäude und dem Quartier eine neue und nachhaltige Nutzung zu erhalten, damit eine Projektentwicklung erfolgreich abschließen und mit der Realisierung beginnen zu können.“

Karin Beier, Intendantin Deutsches SchauSpielHaus Hamburg: „Wäre es ein Raketenflug, würde man sagen: Das Junge SchauSpielHaus zündet die nächste Stufe! Wir sind froh, dass hier im Zusammenspiel mit der Akademie ein Ort entsteht, der viele Chancen für die nächsten Generationen bietet. Hier in Barmbek wird in guter Nachbarschaft mit anderen spannenden Institutionen ein toller Erfahrungsort entstehen. Wir freuen uns, dass das Theater für junges Publikum endlich eine Heimat bekommt, wie sie einer Großstadt wie Hamburg angemessen ist. Die Entwicklungsmöglichkeiten sind durch ausreichende Räume und gute Nachbarschaft sehr gut. Es freut uns, dass die Stadt hier ein Zeichen für junges Theater setzt. Im Moment sind wir mit der schönen Aufgabe betraut Pläne zu schmieden und Banden zu bilden – die schönste Phase in der Arbeit am Theater. Wir hoffen, dass das Junge SchauSpielHaus das direkte Umfeld begeistern kann und trotzdem weiter für ganz Hamburg der Ort für junges Theaterpublikum sein wird.

Prof. Elmar Lampson, Präsident der HfMT: „Für die HfMT ist dies eine ausgezeichnete und zukunftweisende Entscheidung: Die Freude in der ganzen Hochschule ist sehr groß! Durch die Gründung eines zweiten Campus am Wiesendamm gewinnt die HfMT an Sichtbarkeit und Profil in der internationalen künstlerischen Ausbildungslandschaft. Seit der Gründung der Theaterakademie im Jahr 2005 war es unser Ziel, alle theaterrelevanten Studiengänge in einem Haus zu vereinen. Dies wird jetzt endlich gelingen! Mit dem Theaterzentrum am Wiesendamm wird ein einzigartiger Ausbildungs- und Veranstaltungsort mit großer öffentlicher Ausstrahlung entstehen. Die räumliche Nähe zwischen der Theaterakademie, dem Institut für Kultur- und Medienmanagement mit dem Jungen SchauSpielHaus bietet für alle Beteiligten neue Möglichkeiten für intensive Zusammenarbeit und interessante gemeinsame Projekte. Hier lässt sich die transdisziplinäre Ausbildung zukunftsfähig weiterentwickeln! Ich danke dem Senat der Freien und Hansestadt Hamburg und ganz besonders der Senatorin und Zweiten Bürgermeisterin Frau Katharina Fegebank für ihre unermüdliche Unterstützung dieses Ziels.“ 

Am neuen Standort Wiesendamm 26 – 28 erhalten das Junge SchauSpielHaus und die Theaterakademie Hamburg auf insgesamt rund 9.000 Quadratmetern modern eingerichtete Räume für Aufführungen, Proben, Ausbildung und Projekte. Der Hallenkomplex wurde um 1917 errichtet und zunächst als Werkzeugmaschinenfabrik genutzt. Jetzt ist er im Eigentum der städtischen Sprinkenhof GmbH, die die Hallen umbaut und dann an das SchauSpielHaus und die Theaterakademie vermietet. Die Herrichtung des Gebäudes erfolgt dabei als sogenannter Inhouse-Ausbau, bei dem die Theatersäle und Funktionsräume in den Hallenkomplex eingebaut werden.

Mit dem Umzug von Theaterakademie und Jungem SchauSpielHaus entsteht am Wiesendamm ein neues Zentrum für Junge Darstellende Kunst. Die räumliche Nähe der beiden Institutionen ermöglicht weiterhin den kreativen Austausch beider Einrichtungen, der bereits am ehemaligen gemeinsamen Standort an der Gaußstraße entstanden ist. Darüber hinaus wird zukünftig auch das Institut für Kultur- und Medienmanagement (KMM)  am Wiesendamm ansässig sein und kurze Zeit nach dem 30-jährigen Jubiläum des Kulturmanagementstudiengangs der HfMT zeitgemäße infrastrukturelle Möglichkeiten für Lehre und Forschung erhalten. Somit wird die Hochschule auf zwei Standorte konzentriert, und es werden Synergien für die Studierenden, wie gemeinsame Lehrveranstaltungen, geschaffen.

In unmittelbarer Nähe entsteht am Wiesendamm außerdem das Freie Theaterzentrum Wiese e.G. mit Aufführungs- und Probenräumen. In der Nachbarschaft befinden sich mit Kampnagel, der Zinnschmelze, dem Museum der Arbeit und dem Hamburger Puppentheater bereits Kulturinstitutionen unterschiedlicher Sparten, deren künstlerischer Austausch fruchtbare Perspektiven eröffnet. 
So werden die Grundlagen für die kulturelle Weiterentwicklung Barmbeks gelegt, die den Stadtteil attraktiver macht und gleichzeitig große Strahlkraft für die Kulturstadt Hamburg besitzt.

Das Junge SchauSpielHaus Hamburg
Das Junge SchauSpielHaus Hamburg zählt zu den renommiertesten Kinder- und Jugendtheatern im deutschsprachigen Raum. 2005 als eigenständige Sparte des SchauSpielHauses gegründet, erreichen seine Produktionen ein großes Publikum und wurden vielfach ausgezeichnet. Spielstätte ist aktuell die Große Probebühne im Deutschen SchauSpielHaus.
In der neuen Spielstätte am Wiesendamm entstehen für das Junge SchauSpielHaus auf insgesamt rund 3.500 Quadratmetern, davon gut 3.000 Quadratmeter im Erdgeschoss, zwei Bühnen und zwei Probebühnen sowie Werkstätten, Büros, Lagerflächen und die notwendigen Sozialräume. Die Bühnen werden nach jetziger Planung rund 170 beziehungsweise 70 Plätze haben. Die technische Ausstattung wird den optimalen Einsatz von künstlerischen Mitteln wie Bühnenbild, Licht, Ton und Video ermöglichen. Alle für das Publikum zugänglichen Räume sind barrierefrei erreichbar.
Am neuen Standort werden so die Bedingungen für die Weiterentwicklung und die Erweiterung des künstlerischen und theaterpädagogischen Angebots geschaffen. Künftig können umfangreiche partizipative Projekte durchgeführt werden, es gibt auch Raum für weitere theaterpädagogische oder inklusive Projekte und offene Formate wie Jugendtheaterclubs.

Die Theaterakademie Hamburg der Hochschule für Musik und Theater
Die Theaterakademie der HfMT wurde vor mehr als zehn Jahren gegründet und zählt zu den renommiertesten Ausbildungsstätten für Regie, Schauspiel, Operngesang und Dramaturgie in Deutschland. Am neuen Standort am Wiesendamm entsteht auf knapp 5.800 Quadratmetern Raum für transdisziplinäres, selbstorganisiertes und forschendes Lernen.

Die Regiestudiengänge erhalten mit zwei Bühnen und fünf Probebühnen die notwendigen Räumlichkeiten, um für Studienprojekte und Abschlussinszenierungen zu proben und erste Inszenierungen vor Publikum zu präsentieren. Der Schauspielbereich bekommt zudem eigene Studios auf einer alten Zwischenebene der Halle. Für den Masterstudiengang Oper werden Räume mit entsprechender raumakustischer Ausstattung errichtet. Die Bühnen und Probebühnen werden dabei mit neuer Bühnen-, Beleuchtungs- Ton- und Videotechnik ausgestattet, sodass die künstlerische Auseinandersetzung und Arbeit mit unterschiedlichen Medien ermöglicht wird.

Das Institut für Kultur- und Medienmanagement der Hochschule für Musik und Theater
Das KMM wurde 1987 als Institut für Kulturmanagement gegründet und ist somit die älteste Einrichtung dieser Art in Deutschland. Heute bietet das Institut für Kultur- und Medienmanagement einen grundständigen Bachelor- und einen weiterbildenden Masterabschluss im Fernstudium an, dessen Lehrveranstaltungen in über 20 deutschen Städten stattfinden. Mitten im Herzen Hamburgs kann außerdem im Präsenzstudium in vier Semestern ein Masterabschluss erlangt werden. Mit seinen über 500 Fernstudierenden und etwa 45 Präsenzstudierenden ist das Institut KMM heute nicht nur der traditionsreichste, sondern auch der größte Anbieter von Kulturmanagement-Studiengängen in Deutschland. Das Institut befasst sich in Lehre und Forschung mit allen Aspekten des Kulturmanagements wie der Projektsteuerung, des Marketings, der Finanzierung u.a. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf den Themenfeldern Führung, Innovation und Digitale Transformation. Die räumliche Nähe zur Theaterakademie schafft bisher ungeahnte Kooperationsmöglichkeiten zwischen künstlerischer und kulturmanagerialer Praxis direkt im eigenen Haus.

Quelle: Behörde für Kultur und Medien


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