18.08.2020
Sanierung statt Recycling
Die Deutsche Bundesbahn steht unter Druck. Denn ihre überdimensionierten Pläne für eine neue Brücke an der Stresemannstraße / Ecke Max-Brauer-Allee stößt auf heftigen Widerstand. Allen aktuell voran 9 Institutionen, die die bestehende denkmalgeschützte Sternbrücke erhalten wollen. Mit dabei sind u.a. der Denkmalrat, der Denkmalverein und der Bund Deutscher Architekten.
Wichtige Kritikpunkte sind:
- der Neubau paßt mit seinen gewaltigen Proportionen nicht in das Stadtbild vor Ort
- der Zustand der bestehenden Brücke gibt nach einem erst jezt veröffentlichten und von der Kulturbehörde bereits 2018 in Auftrag gegeben Gutachten keinen Anlaß, einen Abriss vorzunehmen. Vielmehr soll die Substanz nach kostenmäßig überschaubarer Instandgesetztung der Leistungsfähigkeit für weitere 50 Jahre entsprechen.
- mehr Platz für den Pkw-Verkehr widerspricht dem aktuellen Verkehrskonzept Hamburg. Hier ist politisch eine Veränderung in Richtung Fahrrad- und Fußgängerverkehr gewollt. Das dies umgesetzt werden könnte, zeigt die Herausnahme des politischen Ressorts Verkehr aus der Wirtschaftsbehörde hin in eine neue Verkehrsbehörde, die von dem Grünen-Politiker Anjes Tjarks geführt wird.
Das eine auch aus ökologischer Sicht sinnvoller Sanierung der Bundesbahn nicht schmeckt, ist nachvollziehbar. Dann müßte sie die gesamten Kosten tragen und bleibt darüberhinaus auf den bisherigen Planungskosten sitzen. Anteilige Mitfinanzierung an den geschätzten 60 Millionen Euro für einen Neubau entfielen zum Wohle der Hamburger Steuerzahler*innen