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04.09.2007

Orte der Einkehr und des Gebets

Vom 07. - 09.09.07 öffnen unter dem Leitgedanken „Orte der Einkehr und des Gebets“ wieder denkmalgeschützte Gebäude - dieses Mal Orte des religiösen Lebens in Hamburg - ihre Pforten. Aus dem umfangreichen `Angebot´ des Denkmalschutzamtes am Tag des offenen Denkmals ist nachstehend eine Auswahl erstellt worden:

  • Die Kirche am Wohldorfer Damm in Bergstedt zählt zu den ältesten Kirchen Hamburgs und wurde 1248 erstmals erwähnt. Nachvollziehbar die Ausbauten im 17. und 18. Jh.! Sehenswert sind die Deckenmalereien, die Orgel aus der Werkstatt des Arp Schnittger und der Taufengel, die durch die überwiegend Beleuchtung mit Kerzen eine besondere Atmosphäre entwickeln.
  • Die 1929/30 von Clemens Holzmeister errichtete katholische Kirche Maria Grün an der Schenefelder Landstraße in Blankenese gilt als bedeutender Kirchenbau der Weimarer Republik durch sein im Rundbau erstelltes Kirchenschiff. Sie beeindruckt auch durch ihre moderne innere Ausgestaltung.
  • Die Dreifaltigkeitskirche in Hamm wurde 1957 nach Plänen des Architekten Rainer Riemerschmid in Annäherung an die Zeichen Alpha und Omega fertig gestellt; sie feiert im Oktober ihr 50-jähriges Jubiläum.
  • Die Hammer Kirche dokumentierte den Beginn der kirchlichen Nachkriegsmoderne. 
  • In Hafennähe an der Dietmar-Koel-Straße, nicht weit von der Skulptur des Sir William Lindley, befinden sich die drei Seemannskirchen von Dänemark, Finnland und Schweden. Sie sind unter der Hamburger Bevölkerung besonders beliebt in der Vorweihnachtszeit, da ihre Ausstellungen reizvolle und doch bezahlbare Präsente bereithalten.
  • In Harvestehude liegt das Rolf Liebermann Studio des NDR. Es nutzt die ehemalige Tempel-Synagoge, die im Dritten Reich geschändet wurde. Durch die neue Nutzung - der 2000 eine behutsame Modernisierung vorausging - konnte die Würde des Gebäudes wiederhergestellt werden.
  • Das Mahnmal St.Nikolai am Hopfenmarkt in der Innenstadt erinnert an die Zerstörungen im 2. Weltkrieg, die auch das Kirchenschiff getroffen hatte. Es wurde nicht wieder aufgebaut. Dafür erhielt der Turm 1993 ein Carillon mit 51 Glocken und 2005 einen Panoramalift. Seit 1974 hängt in der alten Turmruine eine "schwarz-weiß Kopie" des Christus-Mosaikbildes "Ecce homines", deren Vorlage von Oskar Kokoschka - mit dem Hinweis gestiftet wurde: so sind die Menschen - gleichgültig und stumpf .
  • Das farbige Original befindet sich in der St.Nikolai Kirche am Klosterstern und stellt die stärkste Verbindung zwischen dem Mahnmal und der neuen Hauptkirche her.
  • Die Dietrich-Bonhoeffer-Kirche von 1969 hinterließ bisher durch ihre durch die Glasfenster im Kirchsaal des Ensembles einen tiefen Eindruck. Ihre neue Nutzung ab 2013 als Moschee führte zu intensiven Gespräche Hamburg weit. Die Kirche ist nach dem Theologen Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) benannt, ein profilierter Vertreter der bekennenden Kirche und Widerstandskämpfer gegen das Hitler-Regime. 1944 wurde er von den Nazis hingerichtet. Eine Bonhoeffer-Skulptur befindet sich an der Rückseite der St.Petri Kirche.
  • Nach der Eimsbütteler Christuskirche ist eine nahegelegene U-Bahnstation benannt worden. 1883 wurde die Kirche von Prof. Johannes Otzen entworfen und - im neugotischen Stil erbaut - ihrer Bestimmung übergeben. Erwähnenswert, dass in Eimsbüttel bereits die Bethlehemkirche und die St. Stephanuskirche durch Bischöfin Maria Jepsen entwidmet wurden. Siehe dazu auch das Vorwort im Programmheft des Denkmalschutzamtes.
  • Zusätzliche Infos über die 1949 im Rahmen des Notkirchenprogramms von Otto Bartning und des Hilfswerkes der evangelischen Kirche gebaute St. Markus Kirche in Eppendorf.
  • Schon die Homepage weckt Neugierde auf die Erlöserkirche am Bramfelder Weg in Farmsen-Berne. Durch die Gestaltung der Fenster entwickelte sich die „Farbzusatz“, denn diese bestehen aus bleigefasstem Kathedralglas. An den Seiten sind sie als blaue und rote Farbbänder gestaltet, die sich wellenförmig nach oben bewegen. Bei Sonnenschein entstehen so überall im Inneren farbige Lichtreflexe. Interessant auch die vom Architekten Kurt Schwarze bewusst im Widerstreit stehende Tonnengewölbe des Kirchenschiffes mit dem dreifach gestuften Turm aus Betonscheiben. Weiterer Kontrapunkte sind die kubisch konstruierten Wohngebäuden im nahen Umfeld.
  • Der Ohlsdorfer Friedhof - dort insbesondere die Kapellen im alten Teil des Friedhofs - spiegeln den Gestaltungswillen des Friedhofsdirektors Wilhelm Cordes (1840-1917) wieder und verleihen dem öffentlichen Zweckbauten durch eine Verbindung von profanen mit sakralen Elementen im Stil des Historismus sakrale Ausstrahlung.
  • Im Gegensatz dazu die Entwürfe des Stadtplaners und Oberbaudirektors Fritz Schumacher für die Kapelle 13 (1927/28) und das Krematorium (1928-33). Sie sind zeittypische Klinkerbauten und verdeutlichen in ihren strengen Formen das architektonische Prinzip der sie umgebenden Friedhofslandschaft.
  • Beeindruckend auch das mehr als hundertjährige Mausoleum des Esso-Gründers Wilhelm Anton Riedemann. Gebaut wurde es 1905/06 vom Rathausbaumeister Martin Haller im neoromanischen Stil. Das auf einem Hügel kreuzförmig angeordnete Mausoleum steht über einer Krypta und ist seit 1950 ungenutzt. Das ermöglichte am Samstag eine überirdische und unterirdische Präsentation von dem Saxophonisten Dirk Zygar.
  • Sehenswert und kulturell informativ auch der Garten der Frauen sowie in Stellingen  die Russisch-Orthodoxe Kirche
  • Ungewöhnlich doch gleichwohl harmonisch und konsequent in ihrer Gestaltung ist die 1974 fertig gestellte katholische Kirche St. Maximilian an der Krieterstraße in Wilhelmsburg. Wie eine Spirale windet sich der Kirchturm gen Himmel. Ebenso die innere Ausgestaltung; insgesamt entworfen und verwirklicht durch den Architekten Jo Filke. Auslöser war die Flutkatastrophe 1962 und die nachfolgend gebauten neuen Wohngebiete, so u.a. Kirchdorf-Süd.
  • Beeindruckend auch für nicht-Muslime wirkt die in Uhlenhorst erbaute Moschee am Alsterufer Schöne Aussicht

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