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24.08.2010

Neues aus dem Gängeviertel

WIE WIR IN DER INNENSTADT EINEN ORT FÜR ALLE BAUEN (BAULICHES KONZEPT)

Das Gängeviertel ist ein einmaliges historisches Gebäudeensemble in der Hamburger Innenstadt, das es in seiner baulichen Struktur zu erhalten gilt. Zwei Drittel der Gebäude sind bereits als Denkmäler geschützt, und auch bei den übrigen Gebäuden ist aufgrund ihrer fast vollständig erhaltenen originalen Bausubstanz mit Denkmalwürdigkeit zu rechnen (Überprüfung läuft). Indem es die bestehenden Sichtachsen, Bezüge und Verbindungen aufnimmt, stellt unser Konzept eine moderne, urbane Weiterentwicklung der historischen Nutzung des Gängeviertels dar. Die geschlossene Struktur entlang des Valentinskamps und der Caffamacherreihe schirmt die dahinter liegenden Höfe vom Straßenraum ab und schafft geschützte halböffentliche und private Räume.

 

Da im Zuge verschiedener Neubauprojekte im näheren Umfeld innerstädtische Grünräume weichen mussten, hat die Initiative „Komm in die Gänge“ beschlossen, die Brachfläche an der Speckstraße nicht zu bebauen, sondern als Freifläche zu nutzen. Diese neu zu schaffende Grüninsel stellt einen wichtigen Gegenpart zur teilweisen Enge der Höfe dar und bildet die rückwärtige Fassung des Quartiers. Die gewerbliche Nutzung im Erdgeschoss der Gebäude entlang des Valentinskamps knüpft in seiner Nutzungsvielfalt an Zeiten an, in denen noch Metzger, Bäcker, Gemüsehändler, Juweliere, Puppenmacher und Blumenverkäufer das Straßenbild bestimmt haben. Die Schier’s Passage – Teil der historischen Wegeverbindungen zwischen den größeren Straßen – wird als halböffentlicher, fußläufiger Durchgang Richtung Speckstraße und Kaiser-Wilhelm-Straße erhalten bleiben.

  • Das geplante soziokulturelle Zentrum in der „Fabrik“ wird über den bestehenden Durchgang am Valentinskamp 34 erreichbar sein. Ein weiterer, neu zu schaffender Zugang über die Freifläche an der Speckstraße wird bei der weiteren Projektplanung geprüft. Aufgrund der jahrelangen Vernachlässigung der Gebäude ist eine umfassende Instandsetzung und Sanierung der Bausubstanz notwendig. Insbesondere Dächer, Fenster und die Versorgungstechnik müssen erneuert werden. Dabei wird mit den bestehenden Grundrissen der Gebäude behutsam und denkmalgerecht umgegangen.
  • Der Ausbau der Dachgeschosse und Souterrainflächen bildet eine sinnvolle Ergänzung des bestehenden Raumangebots. Wo es möglich ist, sollen die Gebäude zudem durch entsprechende Dämmung und Fenster energetisch aufgerüstet werden. Dabei ist den Belangen des Denkmalschutzes Rechnung zu tragen. Im Rahmen der notwendigen Erneuerung der Gebäudetechnik wird auch geprüft, inwieweit eine eigene dezentrale Wärmeversorgung realisierbar ist. Unser Ziel ist es, die Energiekosten für Heizung und Warmwasserbereitung langfristig niedrig zu halten und das Gängeviertel energetisch möglichst nachhaltig zu versorgen. Quelle: www.das-gaengeviertel.info (auszugsweise) • Ein Jahr ist es her, dass Künstler das Gängeviertel in Hamburgs Innenstadt besetzt haben. Es folgten intensive Verhandlungen mit allen Beteiligten. Die Stadt kaufte das historische Quartier von dem damaligen Investor zurück und erarbeitet derzeit zusammen mit der Gängeviertel-Initiative ein neues Entwicklungskonzept.

 

 

Stadtentwicklungssenatorin Anja Hajduk sieht das Gängeviertel auf einem guten Weg: „Die Entwicklung im Gängeviertel ist ein großer Gewinn für Hamburg. Wir haben die Chance, zusammen mit der Initiative das Viertel dauerhaft zu einem offenen kreativen und lebendigen Ort in der Innenstadt zu entwickeln. Auch die Debatte um Stadtentwicklung, die wir weit über Hamburgs Grenzen hinaus im letzten Jahr rund um das Thema Gängeviertel geführt haben, ist ein großer Gewinn für die Stadt.

Dies ist nur möglich gewesen, weil die Beteiligten in der Initiative und den Behörden von Anfang an offen und konstruktiv zusammengearbeitet haben.“ Derzeit erarbeitet die Stadt zusammen mit der Initiative ein neues Entwicklungskonzept für das Gängeviertel. Dies soll unter anderem die künftige Nutzung und die Rolle der Nutzer klären und einen ersten Finanzierungsplan für die anstehende Sanierung der Gebäude enthalten. Es ist geplant, im Gängeviertel eine Mischung aus Wohnen, Ateliers und geeigneter gewerblicher Nutzung, insbesondere im kunstnahen Bereich und Gastronomie zu ermöglichen. Die historischen Gebäude sollen soweit möglich erhalten bleiben und denkmalgerecht saniert werden.

Ende Oktober soll es eine Senatsentscheidung über das neue Entwicklungskonzept geben. Die ersten Gebäude sollen Ende 2011 saniert sein. Insgesamt dauert die Sanierung voraussichtlich vier Jahr Quelle: Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt


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