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14.01.2013

Kleiner Frauenpups

Die Plastik mit dem Titel "Held der Arbeit" von Peer Oliver Nau hat es nicht leicht; erst wurden ihr Arm und Bein abgetrennt, um den Ofen anzufeuern, und nun das! Nun steht diese Holzplastik mit anderen Werken des 42-jährigen Berliner Bildhauers und Sohn eines Kammersängers im Kunstraum Hosenstall in St. Georg. Sein Werkzeug ist einzig die Kettensäge - nicht Hammer und Meißel. Deshalb sieht sich P.O. Nau oft als Karikaturist seiner Zunft, weil die hölzernen Statuen oft Comic ähnliche Züge haben, obwohl mit Tendenzen aus dem Erzgebirge.

Herzstück seiner Ausstellung ist das Werk "kleiner Frauenpups". Ein rosafarbenes Holzscheit, das in der Tat aussieht wie sein Name. Naus Hand greift unbeirrt über das "Bitte nicht berühren"-Schild und hebt das Werk kurz an: "Mit der Ruppigkeit der Kette lässt sich alles darstellen", sagt er mit Stolz in der Stimme. "Jeden Morgen, wenn ich mir beim Kofferraumöffnen den Kopf stoße, freue ich mich über die blöde Situation. Das ist für mich das, was andere Inspiration nennen."

Neuerdings formt er Tierskulpturen wie einen Pelikan mit seinem "verängstigten, blöden Blick". Auch kubistische und sehr abstrakte Figuren hat der Künstler angefertigt. Allerdings hielten sie nicht lang: "Die standen so formlos rum, da hab ich sie verheizt."

Quelle: Hamburger Abendblatt


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